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Reisebericht: Sardinien mit dem Wohnmobil 15.05. - 08.06.2003

Diese Tour mit dem Reisemobil durch Sardinien führt im wesentlichen die Küstenlinie entlang von Olbia zum südöstlichen Zipfel, durchquert dann den Süden zur Westküste, geht nordwärts bis zur Sinis-Halbinsel und dann durch das Landesinnere zurück nach Olbia. Enthalten sind einige Abstecher in die Gebirge im Hinterland.

Diese Seite enthält nur eine Textversion! Man kann somit die Seite leicht ausdrucken und den Reiseführern und Karten beifügen und mitnehmen. Die Fotos befinden sich jeweils auf einer eigenen Seite hinter den Tagesberichten.

Reisebericht: Sardinien mit dem Wohnmobil 15.05. - 08.06.2003

15.05.2003

Nach ca. 420 km in 4 1/2 Std. erste Übernachtung in Schwetzingen

16.05.2003

Über den Grenzübergang bei Basel geht es auf der Autobahn durch den St.Gotthard - Tunnel. Direkt nach der Tunnelausfahrt nach 417 km in 4 1/2 Std. Mittagspause auf großem leerem Parkplatz einer Seilbahn (nicht in Betrieb) in Airolo.

Nach der Weiterfahrt verlassen wir die Autobahn in Bellinzona - Süd und fahren am Lago Maggiore entlang bis zum offiziellen Wohnmobilstellplatz in Stresa (ab Airolo 132 km, ca 2 Std.).

Der kostenlose Stellplatz ist zwar ziemlich schief (Keile fast überall notwendig), bietet aber einen herrlichen Blick auf den See, die "Isola Bella" und die gegenüberliegenden Berge.

Fotos aus Stresa gibt es hier!

17.05.2003

24 km / 25 Min. nach der Abfahrt in Stresa fahren wir bei Arona auf die A 26. Über die A21 östlich von Alessandria geht es auf die A7 und an Genua vorbei auf der A12 bis zur Abfahrt Chiávari (250 km, 3 Std.ab Stresa). A7 und A12 führen durch unzähligen Tunneln und Kurven durch das Gebirge. Wir fahren über die Küstenstraße (nervige Ortsdurchfahrten, teilweise Tunnel) bis Bonassola (46 km, 1 1/2 Std.). Auf jeden Fall sollte man lieber die Autobahn bis zur nächstgelegenen Abfahrt nutzen - aber auf keinen Fall Bonassola versäumen!

Bonassola hat zwei gebührenpflichtige Wohnmobilstellplätze direkt am Kiesstrand mit Blick aufs Meer und ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge mit der Bahn in die Cinque Terre.

Fotos aus Bonassola gibt es hier!

18.05.2003

Von Bonassola fahren wir ca. 50 km durch die traumhaft schöne ligurische Küstenlandschaft der Cinque Terre bis La Spezia. Die Straße führt oben am Gebirge entlang und bietet immer wieder tolle Ausblicke auf die steilen grünen Hänge und die kleinen Dörfer unten in den Buchten. In Monterosso sehen wir einen weiteren Wohnmobilstellplatz.

Fotos von der Cinque Terre - Tour gibt es hier!

Von La Spezia bis Pisa centro benutzen wir wieder die A12, machen nach einem Umweg über Marina di Pisa eine mehrstündige Mittagspause bei Tirrenia und fahren dann in Livorno zum Porto "Varca Galbani", wo die Fähre der "Linea dei Golfi" schon bereitliegt. Ab 18.30 Uhr werden erst die Wohnwagen-Gespanne und dann die WoMos auf das Schiff gelotst und pünktlich um 20.00 Uhr wird abgelegt. Wir stehen zwar in der Mitte, haben aber neben uns zwei Pkws von Wohnwagen-Gespannen und deshalb aus unserem WoMo direkten Blick aufs Meer beim "Camping an Bord".

Fotos von der Fähre gibt es hier!

19.05.2003 - 21.05.2003

Pünktlich um 7.00 Uhr legt die Fähre nach ruhiger Überfahrt in Olbia an. Um 7.15 Uhr fahren wir von Bord und parken zum Frühstück nach 10 km um 7.30 am "Lido del Sole", einem kleinem Strand in der Bucht südlich von Olbia.

Nach weiteren 76 km/ 1,5 Std. erreichen wir im kleinen Küstenort Santa Lucia den Campingplatz Selema. Campingplätze sind zwar nicht unsere bevorzugten Stellplätze, aber hier wollen wir unter Pinien und Eukalyptusbäumen etwa 200 m vom großen Strand entfernt die ersten Tage verbringen. Leider war das Wasser nur über einen Wall aus angespültem abgestorbenen Tang, Algen o.ä. zu erreichen.

21.05.2003

Heute geht es zum ersten Mal ins Gebirge - auf eine der schönsten Panoramastrecken, die wir je befahren haben! Von Santa Lucia fahren wir über Siniscóla in Richtung Lode ins Gebirgsmassiv des Monte Albo. Nachdem wir über zahlreiche Serpentinen den Pass erreicht haben, biegen wir nach links in Richtung Lula ab. Unterhalb der Gipfel windet sich die gut ausgebaute kaum befahrene Straße durch das Gebirge und bietet immer wieder herrliche Ausblicke.

Fotos aus dem Gebirge gibt es hier!

Von Lula geht es bergab zur Autobahn, die wir an der nächsten Abfahrt schon wieder verlassen. Von hier windet sich die SS 129 hinauf nach Nuoro, eine überraschend große Stadt in den Bergen. Kurz nach dem Ortseingang muß man scharf nach links, um die Auffahrt zum Monte Ortobene zu erwischen (aus unserer Richtung nicht ausgeschildert). Die Straße umrundet den gesamten Gipfel und bietet somit immer wieder neue Ausblicke in alle Himmelsrichtungen.

Über die Nebenstrecke von Nuoro über Oliena nach Dorgali fahren wir zur berühmten Karstquelle Sorgente su Cologne. Wir sind nicht ganz so beeindruckt wie die Autoren der Reiseführer. Entgegen unserer Planung wollen wir den Parkplatz auch nicht für die Übernachtung nutzen, da jetzt am Nachmittag ständig Besucher kommen und gehen und für Betrieb an Andenken- und Imbißstand sorgen.

Da wir viel schneller vorwärts gekommen sind als erwartet, wollen wir versuchen, an der Küste einen schönen Platz für die Nacht zu finden. In der Sardinien-Karte fällt unser Blick auf Cala Gonone bei Dorgali und die Stichstraße zur Cala Fuili. Etwa 2 km südlich von Dorgali biegen wir nach links ab und stehen nach etwa 200m vor einem Tunnel mit dem Schild "max. Höhe 3m". Für unseren "Sol y Sombra" kein Problem. Fakt ist: Der Tunnel scheint wesentlich höher zu sein und an der Küste entdecken wir sowohl Busse als auch große Alkoven-WoMos. Aber Achtung: Wir übernehmen keine Haftung für die Mißachtung der Beschilderung!

Wir kommen aus dem Tunnel und WOW: die Bucht, die grünen Hänge, der Ort - ein toller Ausblick! Zwischen dem 882m hohen Monte Bárdia und der Bucht von Cala Gonone liegen etwa 5km. Wir fahren in einigen Kehren hinab zum Ort, biegen kurz nacheinander zweimal rechts ab und sind auf der Sackgasse zur Cala Fuili. Schon nach wenigen Hundert Metern die nächste Überraschung: Von dieser Straße hat man einen großen Teil der Steilküste des Orosei-Nationalparkes im Blick. Laut Reiseführer (REISE KNOW-HOW) "die gewaltigste Steilküste im gesamten Mittelmeerraum".

Wir finden vor dem Ende der Stichstraße einen Stellplatz direkt über der Steilküste an einem Fußweg, der zu einer winzig kleinen Bucht mit Sandstrand führt und verbringen hier eine sehr ruhige Nacht.

Fotos von der Steilküste gibt es hier!

22.05.2003

Die über dem Meer aufgehende Sonne scheint schon gegen 6 Uhr ins WoMo. Die Felsen der Steilküste leuchten in tollen Farben. Ich muß raus mit der Kamera - fotografieren und filmen. Nach dem Frühstück geht es an unseren Mini-Strand.

Da die Sonne seit Sonnenaufgang direkt auf Sand und Felsen scheint, ist es hier schon um 8.30 Uhr herrlich warm. Wir bleiben fast 2 Stunden am Strand, bevor wir zum Einkaufen 10 km nach Dorgali fahren. Diese Stadt liegt auf ca. 400 m Höhe direkt unterhalb der senkrecht aufsteigenden Felswände des 882 m hohen Monte Bárdia und bietet herrliche Ausblicke auf Täler und gegenüberliegende Berge. Von Dorgali fahren wir über die SS 125 nach Baunei - und wieder erwartet uns eine phantastische Panoramastrecke durchs Gebirge!

In Baunei biegen wir links ab zur Hochebene Su Golgo und erreichen hier nach einigen steilen Anstiegen und spitzen Kehren 60 km nach der Abfahrt in Dorgali die Kapelle San Pietro, wo wir unter riesigen alten Olivenbäumen die Mittagszeit verbringen - von freilaufenden Eseln, Schweinen und vielen kleinen Ferkeln umgeben.

Fotos von dieser Tour gibt es hier!

Nur mit einem kleinen Campingbus zu erreichen: Cala Sisine an Sardiniens Ostküste

Von hier versuchen wir auf einer abenteuerlichen Piste teilweise zwischen beidseits senkrecht aufsteigenden Felswänden die 15km zur Cala Sisine an der Küste zu bewältigen. Da wir dies nur kleineren Fahrzeugen zur Nachahmung empfehlen können,

beschreiben wir dies Abenteuer als FOTOREPORTAGE hier auf einer separaten Seite.

Ohne Probleme zu erreichen ist hingegen noch unser Übernachtungsplatz, auf dem Weg Richtung Cala Sisine etwas 2,5 km von der Kapelle entfernt. Hier zweigt eine Piste nach links ab. Unter einer riesigen Korkeiche direkt an der Abzweigung fanden wir einen Platz in der Einsamkeit. Die einzigen Geräusche waren das Zwitschern der Vögel, das Grunzen der auch hier frei umherlaufenden Schweine und das Bimmeln der Kuhglocken in der Ferne. Während des gesamten Aufenthaltes an dieser Stelle kamen abends und am nächsten Morgen je ein PKW vorbei - vermutlich Bauern um bei ihren Tieren nach dem Rechten zu sehen.

23.05.2003 - 26.05.2003

Von unserem Übernachtungsplatz ging es zunächst 12 km zum Supermarkt nach Baunei. Das Wochenende wollten wir irgendwo am Strand verbringen, also erstmal Grundnahrungsmittel wie Rotwein, Brot und andere Kleinigkeiten kaufen.

Von Baunei erreichten wir letztlich nach 114 km den traumhaften kilometerlangen Sandstrand "Cala di Murtas" bei Quirra zwischen dem Torre di Múrtas im Norden und dem Capo San Lorenzo im Süden. Vorher hatten wir uns den "Lido Orri" südwestlich von Tortoli und die Strände bei Torre di Bari angeschaut. Hier gibt es jeweils mehrere Parkplätze direkt am Strand, die für freies Stehen geeignet sind und auch entsprechend von WoMos genutzt wurden.

Garnicht genutzt wurde hingegen "unser" Strand: Am Freitagnachmittag gegen 16.00 Uhr bei idealem Badewetter, warmem sauberem Wasser an einem mehrere Kilometer langen sauberen Strand - und kein WoMo, kein Mensch weit und breit. Nur eine Kuhherde in der Nähe auf einer Weide hinter dem Strand. Unglaublich!

Schnell hatten wir für den "Sol y Sombra" ein schattiges Plätzchen zwischen Tamariskensträuchern gefunden und erstmal ab an den Strand. Abends kam als einziges menschliches Lebewesen der Bauer, um seine Herde zu versorgen.

Am Samstag dann der Ansturm der Massen: Ein deutsches Paar mit 2 kleinen Kindern und einem großen Wohnmobil und 4 "Eingeborene" teilten sich mit uns Stellplätze und Strand. Unsere Landsleute zogen am Sonntag weiter, dafür kamen im Laufe des Nachmittags ca. 20 bis 30 Sarden. Bei unzähligen Parknischen zwischen den Tamarisken- und Myrthensträuchern blieb trotzdem alles recht übersichtlich. Abends waren alle wieder fort, abgelöst von einem deutschen Paar mit WoMo.

Fotos vom Strand und einigen tierischen Nachbarn gibt es hier!

Pünktlich nach Plan (=Wetterbericht) zogen abends die angekündigten Wolken auf, die für die beiden nächsten Tage etwas Regen bringen sollten.

26.05.2003 - 29.05.2003

Wassertanks fast leer, Toilettenbehälter fast voll - nun war mal wieder ein Camping - Aufenthalt dran. 55 km nach der Abfahrt bei Quirra erreichten wir den Campingplatz "Porto Pirastu" direkt am Strand wenige Kilometer südlich vom Capo Ferrato. Eine riesige Anlage unter kleinen und großen Bäumen von einigen WoMos und Zeltern belegt - die sich in großem Abstand voneinander hier verteilen. Ich glaub, ich steh im Wald! Vom Touristenrummel der "Costa Rey", an deren Nordende wir uns hier befinden, ist auf dem Campingplatz und am Strand absolut nichts zu merken.

Vor der Fahrt zum Campingplatz hatten wir noch einen Abstecher nach Porto Corallo gemacht. Hier gibt es auf einer großen Strecke zahlreiche Plätze zwischen den Sträuchern - entgegen der Meinung von Schulz (WoMo-Führer) unseres Erachtens mit genügend Abstand zu anderen (wenn man will) und direktem Blick aufs Meer.

Direkt nach der Abzweigung zur Costa Rey von der SS 125 südlich von Muravera sind wir in die erste asphaltierte Straße nach links gefahren Richtung Capo Ferrato. Die Straße ging bald in eine Piste über, die über die Kap-Halbinsel führt und fast direkt beim Campingplatz auf der Südseite herauskommt. Aufgrund tiefer Schlaglöcher und vom Regen ausgespülter Rinnen ist die Strecke nur für Fahrzeuge mit viel Bodenfreiheit und kurze Heck-Überstände geeignet!

Hier noch eine kleine persönliche Anekdote, die zeigt, wie klein die Welt ist: In unserer Nähe steht ein deutsches Paar mit WoMo, wir kommen ins Gespräch. Erste Überraschung - beide wohnen in unserer Nähe in Gütersloh, obwohl am WoMo das Kennzeichen SU steht, es ist geliehen. Unglaublich dann die zweite Überraschung: Sie arbeitet seit zwei Jahren bei demselben Rechenzentrum in Bielefeld, bei dem ich vor meiner Tätigkeit im Evangelischen Stift zu Wüsten als Kundenbetreuer tätig war. Das Gesprächsthema des Abends: Wer von den alten Kollegen (vor mehr als 12 Jahren) ist noch da und wie läuft das Geschäft.

Den Regentag am Dienstag nutze ich für der ersten Teil diesen Reiseberichtes und bin erstaunt, daß sich die Seite in weniger als 2 Minuten mittels Handy uploaden lässt und damit schon online ist.

Am Mittwoch verschwinden die restlichen Regenwolken im Nu und um 10.00 Uhr sind wir schon bei strahlend blauem Himmel wieder am Strand.

Fotos vom Strand und Campingplatz gibt es hier!

29.05.2003

Heute soll nun der "Seitenwechsel" von der Ost- zur Westseite Sardiniens erfolgen. 30 km (35 Min.) nach der Abfahrt am Campingplatz "Porto Pirastu" erreichen wir nach tollen Ausblicken von der Küstenstraße aufs Meer Villasimius als südöstlichsten Ort Sardiniens. Wir verzichten auf eine Fahrt zum Capo Carbonara und setzen die Tour über die traumhaft schöne Küstenstraße von Villasimius Richtung Cágliari fort. Die Straße windet sich an den Ausläufern des Gebirges entlang und gibt immer wieder den Blick auf die weitere Küstenlinie, die kärglich bewachsenen Berge im Hinterland, kleine Badeorte oder unverbaute Buchten frei.

Kurz nach der Abfahrt in Villasimius blicken wir auf einen kleinen Ort an einer großen Bucht mit Sandstrand und sehen dort 3 WoMos. Wir folgen der Beschilderung nach Solánas und finden am südöstlichen Ortsrand einen großen Parkplatz mit den 3 Wohnmobilen direkt am Strand. Wir sehen keine Verbotsschilder und der Platz ist anscheinend gebührenfrei (15 km ab Villasimius). Wir fahren weiter bis wir die wenig attraktiven Vororte von Cágliari erreichen und bei Quartu auf die vierspurige Umgehungsstraße SS 554 abbiegen (von Villasimius bis hier insgesamt 40 km).

Von der Auffahrt auf die SS 554 brauchen wir einschließlich Umweg/Irrfahrt über Assémini 51 km, bis wir die gewünschte Straße von Cágliari nach Santadi finden.

Wie man es besser macht, beschreiben wir hier auf einer separaten Seite ebenso wie die Fahrt auf den Monte Nieddu.

Diese Seite enthält auch die Fotos der heutigen Tour.

Die Strecke durch das Gebirge nach Santadi hatten wir uns anhand der Sardinienkarte ausgesucht, eine Beschreibung bisher nirgends gefunden. Die Strecke ist offenbar touristisches Neuland, in über einer Stunde begegnete uns hier exakt EIN PKW!

Dabei verdient die Strecke unbedingt das Prädikat: Sehr empfehlenswert! Sie führt südlich des Gebirgsmassivs mit den ca.1100m hohen Gipfeln Monta sa Mirra, Monte Tirrico und Monte Nieddu entlang. Höchster Punkt der Strecke ist mit 473 m der Paß "Arcu su Schisorgui". Im Gegensatz zu den Felsmassiven im Osten, die wir bisher durchfahren hatten, sind die Berge hier bis zu den Gipfeln dicht bewachsen mit Korkeichen, Steineichen, Erdbeerbäumen (Arbutus), Baumheide und vielem mehr.

Kurz nach Verlassen des Industriegebietes von Cágliari in westlicher Richtung zweigt eine Piste zum WWF-Schutzgebiet am Monte Arcosu ab. Die Straße nach Santadi selbst geht wenige km nach dieser Abzweigung bis Terresoli in eine Schotterpiste über, die aber in einwandfreien Zustand und so breit ist, daß sie ohne Probleme auch von großen Wohnmobilen befahren werden kann. Vom Industriegebiet bei Cagliari bis Santadi waren es einschließlich Abstecher zum WWF-Schutzgebiet ca. 45 km.

Unseren Übernachtungsplatz auf 750m Höhe am Monte Nieddu haben wir "dank" fehlender Beschilderung nur über einen Umweg durch Núxis erreicht. Der Weg ist allerdings für große WoMos NICHT geeignet. Die Wegbeschreibung staft ebenfalls auf der heutigen Seite mit den Fotos (s.o.)

Gesamtstrecke des Tages mit allen absichtlichen und unabsichtlichen Umwegen, Einkauf und Mittagspause vom Campingplatz "Porto Pirastu" am Capo Ferrato bis zum Monte Nieddu bei Santadi: 182 km , Start um 9.40 Uhr, am Ziel um 15.00 Uhr.

30.05.2003

Wir verbringen eine unglaubliche lautlose Nacht auf unserem einsamen Gebirgsparkplatz. Nach Einbruch der Dunkelheit hört man außer dem Plätschern der Quellen keinen Ton mehr - keinen Vogel, kein sonstiges Tier, kein noch so leises Geräusch eines Autos aus der Ferne. So sehr wir auch Lauschen: NICHTS, ABSOLUT NICHTS!

Nach einer geruhsamen Nacht geniessen wir den Blick ins Tal und können sogar die Umrisse von unserem heutigen Tagesziel, der Insel Sant`Antioco erkennen.

Nach 43 km erreichen wir die Brücke, die die Insel mit dem "Festland" Sardiniens verbindet. Wir umrunden einmal die Insel und stellen nach den Traumstrassen der letzten Tage fest: Schön, aber kein neues Highlight.

Nach 53 km Inselrundfahrt erreichen wir wieder Sardinien und fahren über die SS 126 nordwärts, wo wir nach 37 km einen im Bau befindlichen riesigen Parkplatz in der Bucht des "Golfo di Gonnesa" für eine längere Mittagspause nutzen.

Ein mehrere Kilometer langer Sandstrand kann uns nicht zum Bleiben überzeugen, denn die Baustelle ist nicht gerade idyllisch. Da ist der kleine Strand der "Cala Domestica" zwischen hohen Felswänden schon eher nach unserem Geschmack. Vom Parkplatz im "Golfo di Gonnesa" haben wir nach 25 km über eine neue tolle Küstenstrasse über Nébida kurz vor Buggeru die kleine asphaltierte Strasse zu unserem Übernachtungsplatz erreicht. Nachdem die wenigen Badegäste den Strand verlassen haben, sind wir mal wieder allein auf weiter Flur. Nur eine Ziegenherde turnt in den steilen Felswänden direkt vor uns herum, um für unsere Unterhaltung am Abend zu sorgen.

Fotos von Insel, Stränden und bergsteigenden Ziegen gibt es hier!

31.05. - 02.06.2003

Von der Cala Domestica starten wir zur nächsten Tour zunächst über die traumhafte Küstenstrasse über Buggeru bis zum Capo Pécora. Von dort geht es zurück über Portixeddu auf die SS 126, die sich in unzähligen Kurven über Fluminimaggiore durch das Fluminese - Gebirge nach Iglésias windet.

Aus dem Gebirge werfen wir einen Blick auf den alten Römer-Tempel "Témpio di Antas". Dann biegen wir von der SS 126 ab zu dem Dörfchen San Benedetto, von wo wir über eine der beiden in unserer Sardinien-Karte eingezeichneten Strassen zur Höhle "Grotta di San Giovanni" kommen wollen.

Eine Beschilderung dieser Strecke gibt es in dem Dorf nicht. Wir wenden zweimal vor uns unbefahrbar erscheinenden schmalen Feldwegen und folgen im dritten Anlauf dem Schild zum "Botanischen Garten" / "Foresta de Marganai". Kaum haben wir das letzte Haus passiert, geht die schmale Dorfstrasse in eine Schotterpiste mit einer Beschränkung für Fahrzeuge bis 1,5 t über. Die Piste sieht zwar gut befahrbar aus, aber wir beschliessen dieses Schild ausnahmsweise zu respektieren und zuckeln mangels Wendemöglichkeit im Rückwärtsgang zur "Hauptstrasse" San Benedettos zurück.

Wir kehren zur SS 126 zurück und fahren über Iglesias und Domusnóvas (ab hier gute Beschilderung!) zur "Grotta di San Giovanni". Wir machen eine wirklich beeindruckende Wanderung durch diese riesige Tropfsteinhöhle. Unvorstellbar ist uns allerdings, dass der Weg durch die Höhle bis vor einigen Jahren eine in beide Richtungen befahrbare Strasse gewesen seien soll.

Da uns der Ort so gut gefallen hat, fahren wir über Iglesias zurück nach Buggeru, um hier auf dem gebührenpflichtigen Wohnmobilstellplatz (mit VE-Station) direkt an Strand und Hafen die nächsten Tage zu verbringen und die Sonnenuntergänge "im Meer" zu geniessen. Zuvor machen wir noch einen Abstecher von der Küstenstrasse nach Masua, wo es von der Bucht mit Sandstrand herrliche Ausblicke auf den Felsen "Pan di Zúcherro" gibt.

Für die gesamte beschriebene Rundfahrt haben wir 144 km benötigt.

Um die einzelnen Seiten überschaubar zu machen, haben wir die Fotos dieser Tage auf drei Seiten aufgeteilt:

Fotos von Buggeru - Ort, Stellplätzen und Küste gibt es hier!

Fotos von den Sonnenuntergängen im Meer gibt es hier!

Fotos von Tempel, Höhle und "Zuckerhut" gibt es hier!

02.06.2003

Ziel der heutigen Etappe soll die berühmte "Costa Verde" mit dem einsamen Hotel "Le Dune" in der Sandwüste Sardiniens sein, sofern wir die laut "Schulz" schauderhaften Pisten dahin bewältigen.

Das Fazit nehmen wir mal vorweg: Die Tour war eher enttäuschend, wir hatten jedenfalls ganz etwas anderes erwartet.

Das hängt aber sicherlich auch damit zusammen, dass wir an diesem Montag von einem Feiertag überrascht wurden, bei dem unglaubliche Menschenmassen aus dem Hinterland an die Küste strömten. Schon bei der Fahrt von Portixeddu in Richtung Arbus kamen uns Auto an Auto Richtung Küste entgegen.

Wir sind dann zuerst der Schulz-Beschreibung nach Scivu gefolgt, wo die Strasse an einem schon ziemlich vollen Parkplatz endet. Der Platz liegt hoch über dem Strand, den man von hier oben nicht sehen und nur über einen steilen Abstieg erreichen kann.

Wir kehren zur SS 126 zurück und biegen wenig später auf einer unerwartet breiten asphaltierten Strasse links ab nach Ingurtosu / Hotel "Le Dune". Einziges Hindernis für grosse WoMos auf dieser Strecke ist eine Gebäudedurchfahrt nach einigen Kilometer, die aber wesentlich höher ist, als die auf dem Verkehrsschild angegebenen 2,60m. Abgesehen von den letzten Kilometern ist die Strasse asphaltiert, der Rest sehr gute Schotterpiste. Wir erreichen das Hotel in den Dünen, hatten wesentlich mehr Sand erwartet und sind geschockt von unzähligen PKWs, Wohnmobilen und einem Reisebus, aus dem gerade ein Menschenmenge aussteigt und die Strasse blockiert. Das hatten wir uns wirklich ganz anders vorgestellt.

Wir flüchten durch die beiden befestigten Bachdurchfahrten Richtung Norden. Gleich hinter dem zweiten Bach beginnt wieder eine gut asphaltierte Strasse und an jeder denkbaren Stelle an der Strecke bis Marina di Arbus steht Auto an Auto und beim Blick auf den Strand müssen wir erstmals in diesem Urlaub an Mallorca denken. Aber heute ist eben Feiertag!

Ziemlich genervt und ziellos schauen wir in unsere Sardinienkarte und entdecken eine Strasse, die nördlich von Porto Palma zu einem winzigen Ort namens Pistis an der Küste führen soll. Wir fahren hin - und landen an einem fast menschenleeren Felsstrand mit herrlichem Blick auf Küste und Meer und werden abends wieder mit einem tollen Sonnenuntergang über dem Meer für die Enttäuschung am Morgen entschädigt.

Die Strecke von Buggeru bis Pistis betrug 103 km.

Die Fotos vom "einsamen Hotel in Sardinien`s Wüste" gibt es hier!

Die Fotos von Küste und Sonnenuntergang in Pistis gibt es hier!

03.06.2003 - 05.06.2003

Zu dem Gebiet um Porto Palma steht im REISE KNOW-HOW: "Leider wird die Idylle dieses kleinen Strandparadieses durch den Lärm der NATO-Bomber mehr als nur gestört. Nur wenn sie nicht fliegen, ist es wirklich schön hier."

Nach der ruhigen Zeit seit der Ankunft am Montagmittag (Feiertag) werden wir beim Frühstück am Dienstagmorgen an diese Sätze erinnert. Plötzlich donnert um 5 nach 8 der erste im Tiefflug über uns hinweg - und dann geht es etwa im Minutentakt so weiter.

Da gibt`s nur eins: Nichts wie weg!

Nach einem kurzen Umweg über San Giovanni di Sinis fahren wir nach Is Arutas, wo wir schon weit vor der Küste von Halteverbotsschildern für Wohnmobile begrüsst werden. Wir halten natürlich trotzdem an, um wenigstens mal den Strand zu sehen. Die wirklich reiskorngrossen weissen "Sand"körner sind zwar sehr interessant, aber der Strand liegt mal wieder voll Tang und Algen. Über eine Piste fahren wird direkt am Strand entlang von Is Arutas nach Mari Ermi. Hier steht zwar kein Verbotsschild für WoMos, aber das war ja schon an der Hauptstrasse landeinwärts. Da es von dem Parkplatz keinen direkten Blick auf den Strand gibt, wollen wir nicht testen, ob man uns hier trotz Verbot dulden würde.

Durch eine flache Landschaft mit Getreidefeldern (hat uns Scotty vom Raumschiff "Enterprise" plötzlich in der Prämie gebeamt?) fahren wir nach Putzu Idu und Su Pallosu, wo es laut REISE KNOW-HOW den Campingplatz Mannu am Sandstrand geben soll. Wir finden weder Schilder noch den Campingplatz selbst, aber an verschiedenen Plätzen dieses Ortes Schilder, wonach der Aufenthalt mit dem Wohnmobil für 24 Std. ausdrücklich erlaubt ist!

Da wir wegen Toilettenentsorgung, Duschen und Strom aber vor der Abreise eigentlich nochmal auf einen Campingplatz wollen, fahren wir weiter zu den Campingplätzen an der herrlichen Bucht von Is Arenas. Leider liegen die Campingplätze mal wieder hinter hohen Dünen im Wald. Vom Meer ist hier nichts zu sehen und nichts zu hören.

Also zurück auf die Halbinsel am Capo Mannu, wo wir auch zwei Hinweisschilder für WoMo-VE entdeckt hatten. An der Strasse, die bei Putzu Idu das Meer von der Lagune trennt, biegen wir ab in die Feriensiedlung Mandriola in Richtung Capo Mannu. Gleich am Ortsausgang steht wieder das Erlaubnis-Schild für Wohnmobile und kurz danach liegen vor uns mehrere Plätze an einer kleinen Bucht am äussersten Westzipfel unterhalb vom Leuchtturm auf dem Capo Mannu.

Klarer Fall: Hier bleiben wir! Das ist mal wieder eine positive Überraschung, die wir noch in keinem Reiseführer entdeckt haben. Wir geniessen noch zwei herrliche Tage an unserem kleinen "Privatstrand" (ist allerdings an dieser Stelle nicht zum Baden, aber zum Spielen mit kleinen Fischen geeignet, da sehr flach).

Abends nach weiteren fotogenen Sonnenuntergängen blinkt hinter uns der Leuchtturm vom Capo Mannu und etwa 10 km entfernt draussen im Meer der Leuchtturm von der Insel "Isola di Mal di Ventre", deren helle Steilküste wir vor allem morgens gut erkennen können. Bei unseren Wanderungen an der Küste sehen wir südwestlich immer wieder die Steilküste der nördlichen Sinis-Halbinsel mit ihren weiss leuchtenden Kalkfelsen.

Für die gesamte Strecke von Pistis über die Behelfsbrücke von Marceddi, Ortsumgehung Oristano auf der SS 131, Sinis-Halbinsel bis sÀrchittu (Is Arenas) und zurück zum Capo Mannu haben wir 166 km benötigt.

Fotos, unter anderem von einen besonders schönen Sonnenuntergang, gibt es hier!

05.06.2003

Heute sind wir wieder zur Ostseite Sardiniens zurückgefahren. Dabei haben wir noch eine sehr schöne Gebirgstour an der Ostseite von Monte Ferru / Monte Urtigu entlang über Sant Lussurgiu gemacht.

Anmerkung zu den Angaben bei SCHULZ: Das Picknick-Wäldchen in San Leonardo de Siete Fuentes ( 7 Quellen) ist total vergammelt, kein funktionierender Wasserhahn auf dem Gelände. Aber an dem Brunnen mit Marienstatue an der Strasse nach Sant Lussurgiu konnten wir unseren Wassertank nochmal mit köstlichem frischen Quellwasser füllen.

Nach einem Abstecher zum Nuraghen Losa sind wir dann über die 4spurige SS 131 zur Ostseite gefahren und haben nach einer Besichtigung des ziemlich überlaufenen Parkplatzes am Berchida-Strand (zig WoMos trotz Verbotsschild) die letzte Nacht mit 4 anderen WoMos ungestört an einem Pinienwäldchen am Strand bei La Caletta (ebenfalls Übernachtungsverbot für WoMos) verbracht.

Entfernungen: Vom Capo Mannu durchs Gebirge zur Autobahnauffahrt am Nuraghen Losa 83 km, von hier bis zur Autobahnabfahrt Siniscola 94 km, über den Berchida-Strand nach La Caletta 47 km.

Die Fotos zu dieser Tour gibt es hier!

06.06.2003

Nach dem Frühstück verbringen wir noch einige Zeit am Strand, bevor wir uns allmählich Richtung Fährhafen Olbia auf den Weg machen. Südwestlich vom Capo Coda Cavallo entdecken wir noch einen Parkplatz an einer fast menschenleeren kleinen Bucht. Dann geht es zum letzten Einkauf zu dem grossen Supermarkt am Ortseingang von Olbia. Dieser gehört zur französischen Auchan-Gruppe und hat ein riesiges internationales Angebot, aber die typischen sardischen Produkte muss man suchen. Den Käse- und Weineinkauf sollte man also besser schon vorher bei "Nonna Isa" erledigen!

Danach werden im grossen Hafengebäude von Olbia die "Passagierscheine" für die Fähre geholt und es geht problemlos an Bord, wo wir nach leicht verspäteter Abfahrt (20 Min.) eine ruhige Nacht verbringen.

84 km von La Caletta mit einigen Abstechern zur Küste bis Hafen Olbia

Die letzten Fotos von unserer Sardinien - Tour gibt es hier!

07.06.2003

Wir liegen vor Livorno im Stau! Nicht auf der Autobahn sondern im Wasser vor der Hafeneinfahrt! 2 Stunden lang! Hat man sowas schon mal gehört?

Durch die enge Hafenzufahrt werden immer wieder Frachter und Fähren geschleppt, aber wir kommen nicht rein!

Mit mehr als 2 Stunden Verspätung legt unsere Fähre endlich an und um 9.30 Uhr fahren wir von Bord. Geplant war die Ankunft für 7.00 Uhr. Damit hat sich unsere Hoffnung erledigt, möglichst früh durch den Gotthard-Tunnel zu kommen.

Für die Rückfahrt wählen wir die A 15 über Parma, kommen ohne Probleme mittags an Mailand vorbei und stehen erstmals an der Schweizer Grenze bei Chiasso kurz im Stau. Ca. 30 Minuten verbringen wir im Stau vor der Einfahrt in den Tunnel, stehen im Tunnel noch einige Minuten und werden wegen Stau im Belchentunnel von der A2 über die A1 auf die A3 Richtung Basel umgeleitet.

Der nächste Stau erwartet uns vor Basel. Unglaublich viele Schweizer wollen Richtung Basel und winken mit ihrer Fahne aus den Autos. DRS1 löst das Rätsel: Heute abend spielt die Schweizer Fußball-Nationalmannschaft gegen Weissrussland.

Um 20.20 Uhr erreichen wir nach 838 km den gebührenfreien Wohnmobil - Stellplatz und merken: das deutsche Wetter hat uns wieder. So heiß, schwül und windstill war es auf Sardinien nie.

08.06.2003

Wie schon bei früheren Urlauben zeigt sich auch heute wieder: So leer wie am Pfingstsonntag sind die Autobahnen nie! Ich schaffe 96 km am Stück mit dem Tempomat auf 100 km/h, ohne auch nur einmal das Gaspedal zu berühren. Vom Stellplatz in Bühl erreichen wir nach 467 km in ca. 5 Stunden Vlotho, wo zur Begrüßung nach Schwüle und Hitze kurz nach unserer Ankunft ein Unwetter losbricht und in wenigen Minuten einen Teil des Kellers mit Wasser füllt.

Falls Sie über eine Suchmaschine oder einen externen Link direkt auf diese Seite gekommen sind: Hier gibt es den vollständigen Reisebericht "Norditalien und Sardinien 2003".


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