Nordspanien (Galicien, Asturien) und Algarve mit dem Wohnmobil 13.12.2007 - 04.01.2008Zwischen Mitte Mai und Anfang Oktober haben wir den Nordwesten Spaniens - die Provinzen Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galicien - schon bereist. Nun wollen wir mal den Winteranfang hier erleben, was außer uns fast kein mitteleuropäischer Tourist macht. Warum eigentlich nicht? Laut Wetterstatistik liegt die Tageshöchsttemperatur im Winter an der Küste an fast allen Tagen bei 10 bis15 Grad und die Tiefsttemperatur bei 5 bis 10 Grad. Damit ist die Region ebenso wie hinsichtlich der Niederschlagstage mit der Costa Brava "konkurrenzfähig". So wie es an der Costa Brava aber schon extreme Wettersituationen mit Schnee auf dem Strand von Tossa de Mar und Umgebung gegeben hat zeigt auch uns das Wetter, was es von den Durchschnittswerten der Statistik hält - dazu mehr im Bericht bei den Tagesetappen. Auch die Algarve haben wir noch nie in dieser Jahreszeit erlebt. Deshalb wollen wir hier den Hauptteil unserer Reise verbringen. Letztlich werden es im Norden einige Tage mehr als ursprünglich gedacht, weil uns das Wetter und ein Campingplatz in der "galizischen Südsee" sehr positiv überraschen. 15.12.2007 Die "Grüne Küste" im Baskenland Nach der Anreise durch Holland, Belgien und Frankreich erreichen wir mittags das Baskenland und verlassen an der Abfahrt Deba die Autobahn. Wir folgen der Küstenstraße nach Westen über Lekeitio bis wir westlich von Bermeo einen Übernachtungsplatz finden. Auf und ab geht es durch ein hügelige Landschaft mit Wiesen, Kiefern- und Eukalyptuswäldern und gelb blühendem Ginster. Meistens verläuft die Straße im Hinterland und führt gelegentlich zu kleinen Orten mit etwas Sandstrand an der Küste. Erst der Playa de Laga westlich vom Cabo Ogono bietet einen unverbauten Strand mit Parkplätzen (43/24/31N; 2/39/15W), auf denen allerdings mehrere "Camping-verboten"-Schilder stehen. Wir fahren an der breiten Flussmündung des Rio Oka landeinwärts bis Gernika und dann über Mundaka und Bermeo wieder zur Küste, wo wir auf einem großen Parkplatz hoch über der Steilküste westlich des Cabo Matxitxako an der "Ermita de San Juan de Gaztelugatxe" übernachten (43/26/26N; 2/47/02W). Hier finden Sie die Fotos dieser Etappe. 16.12.2007 Die baskische Küste zwischen Bermeo und Bilbao Bei strahlendem Sonnenschein geht es weiter an der Küste entlang. Diesmal finden wir einige mögliche Übernachtungsplätze, teilweise mit Blick auf die Hafenzufahrt von Bilbao. Besonders gut gefallen uns ein großer Parkplatz an der Bucht von Gorliz (43/24/50N; 2/56/38W) und zwei Parkplätze hoch über dem Meer mit Blick auf die vor der Hafenzufahrt von Bilbao wartenden Schiffe bei Barrika (43/24/18N; 2/58/14W). Wenige Kilometer weiter beginnt eine vierspurige Straße, die uns durch Bilbao auf die A8 Richtung Santander führt. Über die Autobahn fahren wir an Santander vorbei zur Abfahrt San Vicente de la Barquera und von hier zu unserem katalanischen Lieblingsplatz am Playa da Gerra (43/23/31N; 4/22/01W). Je näher wir dem Ziel kommen um so deutlicher erkennt man südlich und westlich die schneebedeckten Gipfel der "Kantabrischen Kordilliere". Dies Gebirge zieht sich mit vielen Gipfeln über 2000 m Höhe und einigen Wintersportgebieten vom Baskenland bis Galicien durch den Norden Spaniens. Südwestlich von San Vicente liegen die "Picos de Europa" mit ihren über 2500 m hohen Bergen. Von der Hafenzufahrt dieses Küstenortes kann man sie ebenso wie vom "Playa de Gerra" klar erkennen. Ein tolles Erlebnis: Die Wellen des Atlantik klatschen an den Strand und man sieht etwa 25 km Luftlinie entfernt das hohe schneebedeckte Gebirge in der Sonne glänzen. Hier finden Sie die Fotos dieser Etappe. 17.12.2007 Von der Küste ins Gebirge und zurück Nach den langjährigen Wetterdaten gibt es direkt an der Küste fast nie Temperaturen unter Null Grad! FAST nie! Bei der Ankunft am Playa de Gerra überraschte uns nachmittags die Wärme der Sonne und sofort packten wir die Campingstühle aus. Mit Sonnenuntergang drehte der Wind auf Südwest und transportierte die Kälte aus dem Eisschrank der Picos direkt zu uns. Nachts sprang mehrmals die Heizung an und morgens zeigte das Außenthermometer ein Minimum von 2,4 Grad - MINUS! Nun wollen wir direkt hinein in den Eisschrank Nordspaniens. Wir fahren zunächst an der asturischen Küste entlang und biegen westlich von Llanes bei Posada nach Süden ab. Über Robellada und Covadonga fahren wir zu den Gebirgsseen Lago Enol und Lago de la Ercina. Der Lago de la Ercina (43/16/18N; 4/58/55W) auf 1127 m Höhe ist zugefroren, die Schneegrenze liegt einige Hundert Meter höher. Wir können dahinter gerade noch die hohen schneebedeckten Gipfel erkennen, bevor sich Wolken davor schieben und leichter Schneefall einsetzt. Achtung: An allen Parkplätzen in diesem Bereich stehen mehrsprachige Hinweisschilder, wonach das Übernachten im Wohnmobil ausdrücklich verboten ist! Hier finden Sie die Fotos dieser Etappe. Wir fahren wieder abwärts, teilweise durch eine traumhafte Winterlandschaft mit dickem Rauhreif auf Wiesen und an Büschen und Bäumen. Über Cangas de Onis erreichen wir Ribadesella und nehmen hier die Nationalstraße nach Westen. In Torre biegen wir ab nach La Vega und fahren durch eine einge Schlucht mit hohen Felsen und einem Tunnel durch den kleinen Ort La Vega und kommen einige Hundert Meter später an den großen Strand mit Parkplätzen und drei Restaurants (43/28/48N; 5/08/04W), die aber in dieser Jahreszeit geschlossen sind. Hier ist alles grün und verschiedene Wildkräuter blühen - von Winter keine Spur. Nach der Mittagspause geht es weiter nach Westen über die Nationalstraße mit Abstechern zu den Stränden "Arenal de Moris" (43/28/28N; 5/10/44W) und "Playa de Rodiles" (43/31/55N; 5/22/33W) nordöstlich von Villaviciosa, wo es jeweils Übernachtungsparkplätze gibt. Dann nehmen wir ab Villaviciosa die Autobahn, um nun zügig unseren nächsten Übernachtungsplatz am "Playa de Penarronda" (43/33/13N; 6/59/31W) zu erreichen. Im Herbst 2006 war der Parkplatz noch eine Wiese oberhalb des Strandes, jetzt ist es ein sorgfältig gepflasterter Platz neben der kleinen Kapelle. Hier wenige Kilometer westlich der Grenze zu Galicien bei Ribadeo und weit vom Hochgebirge entfernt erwarten wir wieder eine frostfreie Nacht. Bei strahlend blauem Himmel geht um 17:45 Uhr die Sonne unter und wir haben noch eine Außentemperatur von 7 Grad. Hier finden Sie die Fotos dieser Etappe. 18.12.2007 Durchs weiße Galicien über La Coruna nach Boano Auch die vergangene Nacht ermöglichte nur unsere gut funktionierende Heizung angenehme Temperaturen im Campingbus, denn entgegen der Wetterstatistik fiel auch hier die Temperatur nachts wieder in den Minusbereich. Wir fahren durch eine weiße Rauhreiflandschaft über Ribadeo und Vilalba nach La Coruna. Hier im Hügelland bei durchschnittlich 500 m über NN wundert uns das nicht. Leider findet wir in der Nähe der Altstadt von La Coruna keinen Parkplatz und fahren weiter bis zum "Torre de Hercules" (43/23/00N; 8/24/08W). Hier gibt es zumindest in dieser Jahreszeit keinen Parkplatzmangel und man könnte hier auch übernachten, was wir aber nicht geplant haben. Geplant hatten wir aber, von hier die ca. 2 km bis zur Altstadt zu gehen. Kräftiger Ostwind, der die wenigen Grad über Null zu gefühlten Minus 10 Grad macht, fährt zur Streichung dieses Planes. Wir fahren weiter zu einem unserer galizischen Traumstränden bei Boano, dem "Praia de Traba" (43/11/37N; 9/02/22W) westlich von Laxe. Dank angenehmer 6 Grad und wenig Wind machen wir einen längeren Spaziergang am menschenleeren riesigen Strand. Die Temperatur steigt kontinuierlich, abends haben wir schon 11 Grad und nach regnerischer und stürmischer Nacht wachen wir bei über 13 Grad Außentemperatur auf. Das die Temperaturen der letzten Tage für die Küstenregion nicht normal waren, zeigt uns abends die Nachrichtensendung des galizischen Fernsehens: Hauptthema sind Beiträge mit Interviews aus vielen Teilen des Landes über den ungewöhnlichen Kälteeinbruch. Hier finden Sie die Fotos dieser Etappe. 19.12.2007 Von der "Todesküste" im Norden zur "Ria de Arousa" - der galizischen Südsee Pünktlich zum Frühstück hören Regen und Sturm auf. Bei bedecktem Himmel und angenehmen Temperaturen umrunden wir die "Serra de Pena Forcada" östlich des Cabo Vilan. Wie wir bereits im Herbst 2006 festgestellt haben, kann man an unseren Traumstränden zwischen Cabo Vilan und Cabo Tosto nicht mehr übernachten und selbst der Weg zum Platz am Cabo Tosto ist jetzt mit Felsbrocken versperrt. Über Ponto do Porto fahren wir ins Landesinnere auf die N 552 und folgen ab Cee über die N 550 wieder der Küste. Zwischen Carnota und Muros entdecken wir noch einige wilde Strände wie den "Praia do Ardeleiro" (42/42/48N; 9/08/23W) und etwas südlich davon auf einer Felsnase zwischen den Stränden in phantastischer Lage den "Camping Ancoradoiro". Wir umrunden die "Ria de Muros e Noia" und machen Mittagspause am "Praia de Furnas" bei Xuno (42/38/29N; 9/02/16W). Am Beispiel unseres nächsten Zielortes ein Hinweis auf die Ortsnamen und ihre Beschilderung: In Spanisch heisst er "Puebla de Caraminal", in Galizisch "A Pobra do Caraminal". Ohne gute Karte ist man aber ziemlich "orientierungslos", denn mal steht auf einem Wegweiser "P. Caraminal", an einer anderen Abzweigung nur "Puebla". Hier finden Sie die Fotos dieser Etappe. Übernachten wollen wir auf dem Campingplatz in "A Pobra do Caraminal", der laut DCC-Führer ganzjährig geöffnet hat. Hat er aber nicht, wie das geschlossene Tor und ein Schild zeigen - erst ab 1. April 2008 wieder. Wir finden zwar noch einen geeigneten Übernachtungsplatz in der Hafennähe von Caraminal, fahren aber weiter um die Ria de Arousa herum bis zur Halbinsel "O Grove" auf der Suche nach einem geöffneten Campingplatz. Hier haben wir gleich in mehrfacher Hinsicht Glück: Nach Überqueren der Landzunge nach O Grove mit dem langen Strand "La Lanzada" biegen wir links ab Richtung "San Vicente do Grove". Am ersten Campingplatz "Muineira" (42/27/34N; 8/53/39W) nach ca. 2 km auf der linken Seite ist das Tor geöffnet und Licht in der Rezeption. Allerdings steht niemand auf dem Platz. Gaby wird von 2 älteren Damen empfangen und erhält die Auskunft, das wir bleiben können. Inzwischen habe ich den Platz inspiziert - was für eine ideale Lage! Auf einer Felsnase direkt neben dem "Praia Raeiros" mit Blick auf die an den Strand klatschenden Wellen, den Atlantik und die kleine Insel "Illa de Ons" mit Leuchtturm im Südwesten. 20.12. - 23.12.2007 Camping Muiniera auf O Grove Das Glück setzt sich fort: Nachts sinkt die Temperatur nicht unter 13 Grad, jeweils im Laufe des Vormittags lösen sich die Wolken auf und dem Sonnenbad steht nichts mehr im Wege. Aufgrund der unerwarteten Wärme kommt schon hier das für die Algarve eingepackte T-Shirt zum Einsatz. Statt der geplanten 2 Nächte verbringen wir 4 auf diesem tollen Platz, dessen einziger Mangel zunächst das Fehlen einer warmen Dusche ist. Das ändert sich, als wir am 3. Tag noch immer da sind. Der "Herr des Hauses bzw. Platzes" ist am Abend vorher angekommen, schimpft über die "geizigen Frauen", schaltet die Anlage zur Wassererwärmung ein und schenkt uns eine Flasche guten Albarino-Wein als Entschädigung. Meine Sorgen wegen Legionellen aus dem bisher nicht geheizten Wasser erweisen sich als unbegründet, denn aus der heißen Leitung kommt das Wasser fast kochend, als wir zum Duschen gehn. Hier finden Sie die Fotos vom Campingplatz Muineira. Wir machen Wanderungen über die Insel - die Ferienwohnanlagen in San Vicente sind völlig menschenleer aber wir entdecken das "richtige Dorf, in dem normale Menschen leben" und machen einen Ausflug auf die "Millionärsinsel A Toxa" und in die hübsche Kleinstadt "Cambados". Hier finden Sie die Fotos von der Halbinsel O Grove. Hier finden Sie die Fotos von A Toxa und Cambados.
23.12. - 31.12.2007 Südportugal Erst als sich die Wetterprognose für Südportugal bessert beschließen wir, nun doch wie ursprünglich geplant den zweiten Teil des Urlaubs dort zu verbringen. Wir fahren auf fast leerer Autobahn am Sonntag von Pontevedra in Galicien zur Abfahrt Grandola im Alentejo und von dort weiter nach Porto Covo. Insgesamt sind es seit der Abfahrt von O Grove 650 km. Der Tempomat steht auf 100 km/h und den rechten Fuß brauche ich heute fast garnicht. Wir verbringen die Zeit zwischen Porto Covo an der Westküste des Alentejo und Lagos an der Südküste der Algarve. Der in 2005 ausgeschilderte Stellplatz in Porto Covo mit Wasserhahn und Bodeneinlass zur Entsorgung ist nicht mehr zugänglich, das Schild mit dem Wohnwagensysbol entfernt worden. Stattdessen werden jetzt wie vor einigen Jahren der Schotterplatz am Ortsrand neben der Hafeneinfahrt und das Toilettenhäuschen in der Nähe von Wohnmobilisten genutzt, allerdings ohne offizielle Beschilderung bzw. Genehmigung. Hier stehen über Weihnachten viele Wohnmobile dichtgedrängt, ebenso am Parkplatz des Praia Grande (37/51/19N; 8/47/37W) an der Straße nach Sines. 01.01.2008 Schnee in Portugal - das Wintersportgebiet "Serra da Estrella" Für die Rückfahrt haben wir diesmal 4 statt 3 Tage vorgesehen, um Zeit zu haben für einen kleinen Umweg ins "Sternengebirge", dem höchsten Gebirge des portugiesischen Festlandes mit dem Wintersportgebiet am fast 2000 m hohen Gipfel "Torre da Estrella". Über die teilweise gebührenpflichtige Autobahn fahren wir von Grandola-Nord über Santarem bis zur Abfahrt Covilha. Die Stadt mit vielen Hotels und schönem Zentrum liegt steil am Gebirge. Nach einigen Kilometern erreichen wir auf ca. 1400 m Höhe das reine Wintersportdorf "PENHAS DA SAÚDE" mit Hotels und Ferienhäusern. Da es während unseres Urlaubs fast keinen Niederschlag gab haben wir große Zweifel, dort wirklich Schnee zu sehen. Aber es gibt ihn, verharscht aber recht viel oberhalb von ca. 1500 m. Nur sehen kann man fast nichts, keine Berggipfel und keinen Skilift, denn das ganze Gebirge steckt in dichtem Nebel. Hier finden Sie die Fotos aus dem portugiesischen Wintersportzentrum! Etwas enttäuscht fahren wir zurück zur Autobahn bei Corvilha und von dort weiter nach Salamanca, wo wir auf dem Parkplatz eines Supermarktes übernachten. 02.01. - 04.01.2008 Von Salamanca fahren wir über Burgos zum nächsten Übernachtungsplatz in Capbreton an der französischen Küste. Der Stellplatz hinter der Düne am Strand ist in dieser Jahreszeit kostenlos, der Strom ist aber abgeschaltet. Wir sehen einen schönen Sonnenuntergang hinter den baskischen Bergen und lassen uns zum letztenmal von den Atlantikwellen in den Schlaf rauschen. Die letzte Nacht verbingen wir in einem kleinen Ort südlich von Paris und schaffen es dank sehr frühem Start zwischen 6.05 Uhr und 6.40 Uhr ohne Stau in 35 Minuten über den inneren Ring Paris zu überwinden.
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