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Mit dem Wohnmobil von der Atlantikküste in den Nationalpark Peneda-Gerês und zum Dorf Aceredo im Lindoso-Stausee

Teil 19 von 23: 99 Tage Überwintern mit dem Wohnmobil in Spanien und Portugal 2021/ 2022

In A Guarda stehen wir zwei Tage direkt am Atlantik und bewundern die riesigen Wellen und die aufspritzende Gischt an den Felsen. Von dort wechseln wir ins portugiesische Soaja in die Berge des Nationalparks Peneda-Gerês. Unser nächstes Ziel ist der Lindoso-Stausee mit dem versunkenen und nach 30 Jahren aufgrund der Trockenheit wieder aufgetauchten Dorf Aceredo.

03. bis 05.03 Vigo - A Guarda 65 km

Haben wir uns verfahren? Sind wir am Mittelmeer gelandet? Wo sind die Atlantikwellen? Bei unserer Ankunft in A Guarda / La Guardia am Donnerstagmittag machen sie wohl Mittagspause. Die Gezeiten-App verrät uns, dass wir gerade bei Niedrigwasser angekommen sind. Ist das der Grund?



Lange müssen wir nicht warten, dann steigt nicht nur der Pegel sondern auch die Höhe der Wellen und die Gischt spritzt so, wie es sich für die iberische Westküste gehört. Wir stehen mal wieder ganz nah dran!



Freitag während wir frühstücken werden die Wellen von der aufgehenden Sonne angestrahlt und im weiteren Lauf des Tages unterhalten sie uns optisch und akustisch.


Der Praia Area Grande in A Guarda ist bei Hochwasser eher winzig als "Grande" und bei Niedrigwasser auch überschaubar :-)



Aber egal, wie groß der Strand ist, das Restaurant Area Grande können wir nicht nur wegen des Blicks auf Strand und Meer sondern auch wegen des leckeren Drei-Gänge-Menüs empfehlen.


Jeweils mehrere Komponenten stehen für jeden Gang zur Auswahl. Wir entscheiden uns unter anderem für Chipirones / Tintenfische als Vorspeise ...


... sowie Entrecot und Milanesa de Ternera / Wiener Schnitzel als Hauptgang.

Dessert, ein Glas Wein und ein Kaffee sind im Preis von 15 Euro enthalten, der Lage und Qualität angemessen und mit deutschen Preisen kaum zu vergleichen.


Da, wo man auf diesem Bild einige Leute beim Picknick sieht, ...


... bekommt man einige Stunden später nasse Füße.


Bei auflaufendem Wasser hatten uns Wellen und Brandung schon am Donnerstag beeindruckt, am Freitagnachmittag gibt´s alles noch etwas doller.





Im Wohnzimmer sitzen und den freien Blick auf die wechselnden Farben des Abendhimmels genießen - Freitagabend in A Guarda ist es mal wieder soweit.

Zwischen 19:28 Uhr und 19:44 Uhr entstanden die folgenden Fotos.





05./06.03. A Guarda / Galicien - Soajo / Portugal 94 km

Unterwegs im portugiesisch-galicischen Nationalpark Peneda-Gerês

Unser nächstes Ziel ist der portugiesische Ort Soajo im Nationalpark Peneda-Gerês. Soajo bietet nicht nur einen Wohnmobil-Stellplatz mit V+E sondern auch kostenlose warme Duschen am Stellplatz!

Die Serra do Soajo liegt zwischen dem Rio Minho im Norden, dem galicischen Teil des Nationalparks im Osten und dem Rio Lima im Süden. Die höchste Erhebung erreicht 1.416 m über NN.





Wir besuchen das Restaurant Casa do Videira ...


... und gönnen uns die "Posta Cachena DOP" zu 26 Euro für 2 Personen.


Von der Rasse der Cachena-Rinder gibt es nur relativ wenige Tiere. Sie leben vor allem in der gebirgigen portugiesisch-galicischen Grenzregion im Bereich des Nationalparks Peneda-Gerês.


Dieser Rinderrasse sind ebenso wie dem Jagdhund der Serra do Soajo Denkmäler am Parkplatz gewidmet.



Nach dem leckeren Mittagessen machen wir einen Bummel durch das historische Zentrum des kleinen Ortes.




Sogar einen kleinen Wasserfall gibt es zwischen den Häusern.



Neben dem Parkplatz steht eine große Zahl der für die Region typischen Getreidespeicher mit dem "Kletterschutz" gegen Nagetiere.



Begegnungen mit Schafen und Ziegen hatten wir ja auf dieser Reise schon mehrmals. Das eine Schafherde abends über den Parkplatz im Ort zieht, hatten wir allerdings nicht erwartet.



Ebenfalls nicht erwartet hatten wir, dass man uns eine Viertelstunde nach Sonnenuntergang von diesem schönen Stellplatz vertreibt. Sechs Wohnmobile haben sich zur Nacht eingefunden als ein Mann von Wohnmobil zu Wohnmobil marschiert und erklärt, dass auf dieser Fläche am Sonntagmorgen ab 7 Uhr ein Markt stattfindet. Solange der Platz reicht, kann man sich dich gedrängt neben die V+E-Anlage stellen, kommt von dort aber vor 13 Uhr nicht weg.

Hätte man nicht ein Schild mit dieser Information an die Einfahrt zum Parkplatz stellen können? Wir flüchten in der Abenddämmerung auf einen schiefen Schotterplatz in den Bergen.


06./07.03. Soajo / Portugal - Aceredo / Galicien - (Porto Quintela/ Bande) 45 km

Sonntagmorgen schauen wir uns an, wo wir nach der abendlichen Vertreibung vom Stellplatz in Soajo in der Dunkelheit gelandet sind.

Wir stehen auf einer kleinen Schotterfläche neben der Straße oberhalb des Poço das Mantas, einer kleinen aufgestauten Badestelle im Gebirgsbach oberhalb von Soajo.



Von hier haben wir eine schöne Aussicht auf die Berge mit blühendem Ginster.


Dazwischen gibt es dunkle Flächen, auf denen es wohl vor relativ kurzer Zeit gebrannt hat.


Der März ist gekommen, die Bäume treiben aus - hier etwas früher als in unserer lippischen Heimat.


Über eine kurvenreiche Straße fahren wir mit Blick auf Soajo und andere Bergdörfer zur Staumauer des Lindoso-Stausees am Rio Lima.



Vom Aussichtspunkt blickt man in die enge Schlucht mit dem wasserarmen Rio Lima.



Die Krone der 110 m hohen Staumauer liegt 339 m über NN.



Schaut man von der Staumauer flussaufwärts, sieht man, dass der Stausee ziemlich leer ist.


Das volle Ausmaß der langanhaltenden extremen Trockenheit in diesem Teil Nordspaniens erkennt man aber erst beim Blick auf das "wiederauferstandene" Dorf Aceredo auf der galicischen Seite der Grenze.

1992 wurde die Talsperre fertiggestellt und das Dorf versank im Wasser. Ende 2021 wurde es wieder sichtbar, da der Wasserstand immer weiter absank. Der Stausee, der normalerweise zur Stromerzeugung und Bewässerung von Feldern dient, war im Februar 2022 nur noch zu 15 Prozent gefüllt.

Über unseren Spaziergang durch das Dorf berichten wir im nächsten Teil dieses Reisebrichtes.

Das Video zeigt einen Kameraschwenk von oben über Aceredo.



Hier geht es zum nächsten Teil dieses Reiseberichtes.


Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes mit einer Karte unserer Reiseroute durch Nordspanien.


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