Mit dem Wohnmobil vom Barragem de Alqueva an die Atlantikküste und über Foz do Arelho und Coimbra nach Vigo

26./27.02. Barragem de Alqueva - Evora - Rio Sorraia 218 km

"Schwimmender Strom" und Wasserstoffproduktion aus der strahlenden Sonne

Während unseres Aufenthalts am Alqueva-Staudamm können wir zwei Tage lang aus unserem Wohnzimmer interessante Bauarbeiten beobachten.

Unser erster Gedanke nach der Ankunft: Bauen die hier ein schwimmendes Solarkraftwerk? Ich gebe bei Google "floating Solar Alqueva" ein und schon werden dieser und weitere Artikel angezeigt.

https://www.edp.com/en/news/2021/05/11/construction-edp-floating-solar-park-alqueva-approved

Nach diesem Zufallstreffer bzgl. zukünftiger Energieversorgung steuern wir das nächste Projekt gezielt an, da wir an der Firma Fusion-Fuel Green als Aktionäre beteiligt sind.

Hier wird in einer Solaranlage direkt Wasserstoff erzeugt. Das geschieht am besten dort, wo er gebraucht wird, statt Strom "meilenweit" mit Verlusten durch Leitungen zu transportieren und dann den Wasserstoff mit Fahrzeugen oder Schiffen an den Ort der Verwendung zu bringen.

Dieses innovative Verfahren hat das portugiesische Start-up-Unternehmen Fusion-Fuel Green entwickelt und in der Nähe von Evora im letzten Jahr die Pilot-Anlage in Betrieb genommen.

Das kleine Schild von Fusion-Fuel an der N 380 südwestlich von Evora kann man leicht übersehen, die große Fläche mit der Anlage H2Evora nicht.

Solche Anlagen direkt an Tankstellen betreiben oder an Betrieben, die Wasserstoff brauchen - das ist das Ziel von Fusion Fuel und Interessenten dafür gibt es inzwischen weltweit.

Hier geht es zur Website der Firma

und auf dieser Seite gibt es deutschsprachige Meldungen dazu.

Natur- und Vogelparadies Rio Sorraia

Auf dem Weg vom Alqueva-Stausee an den Atlantik bleiben wir von Samstagmittag bis Sonntagmorgen auf einem Picknickplatz am Rio Sorraia.

Mal wieder ein toller Blick aus unserem Wohnzimmer bei offener Haustür :-)

Silber- und Graureiher, Kormorane und Störche können wir aus der offenen Schiebetür und in der Nähe beobachten. An Menschen sind sie hier neben dem Picknickplatz gewöhnt und an Kameras wohl auch :-)

Sonnenaufgang bei leichtem Nebel über dem Rio Sorraia

27./28.02. Rio Sorraia - Coruche - Consolação 143 km

Auf der Nordseite des Flusses fahren wir durch eine Hügellandschaft nach Coruche. Für einige Kilometer führt die Strecke auf einer sandigen Piste durch Korkeichen, blühenden Ginster und ausgespülte Hänge.

Die Löcher deuten auf die Wohnungen von Bienenfressern hin, aber die sind wohl noch in Afrika.

Hätten wir uns nicht vorher informiert, wäre der ziemlich volle Stellplatz in der Kleinstadt Coruche kurz hinter dem Ortseingang eine heftige Überraschung gewesen. So machen wir ein Foto vom erwarteten Anblick und suchen uns einen Platz mit besserer Aussicht. :-)

Wir wollen heute die portugiesische Westküste erreichen und das gelingt auch bei São Bernardino. Strand, steile Klippen, Wellen, blauer Himmel, ein auffallendes Gebäude und Angler auf den Felsen erwarten uns hier.

Der Ausflugsverkehr am Sonntag ermuntert uns aber nicht zu einem längeren Aufenthalt auf dem ebenem Parkplatz ...

... und die Wellen sind etwas weiter nördlich wohl auch größer.

So fahren wir zu einem Schotterplatz bei Consolação. Hier stehen wir direkt oberhalb der donnernden Brandung ...

... mit Schiebetür-Blick auf das Fort, ...

... die Halbinsel von Peniche und die Berlengas-Inseln.

Ob die Gischt bei Sturm aus Südwesten wohl an die Appartementhäuser auf der Steilküste spritzt?

Mit einem wunderschönen Sonnenuntergang endet der sonnige Sonntag bevor uns die neue Woche mit einigen Problemen ärgert.

27.02./01.03 Consolação - Foz do Arelho - Coimbra 211 km

Erst hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu - aber am Ende Alles Gut!

Nach dem schönen Sonntag am Atlantik schauen wir uns Montagmorgen zunächst zwei Parkplätze nördlich von Peniche an der Küste an. Die Zusatzschilder, wonach dies eine Halteverbotszone für Wohnmobile ist, wurde übermalt. Demnach wäre es also bei dieser Beschilderung eine Halteverbotszone für alle Fahrzeuge :-)

Wir wollen hier aber eh nicht bleiben sondern drei Tage auf den Stellplatz an der Lagune in Foz do Arelho. Der wird zwar aufgrund der Karnevalsferien voller sein als bei unserem letzten Besuch im Februar 2020 (folgendes Foto), aber dann fahren wir evtl. in die zweite Reihe, so unser Plan.

Nach dem Anblick, den ihr auf diesen Bildern seht, hat sich der Plan erledigt. Wir werden uns ins Hinterland verziehen!

Weit kommen wir nicht ohne Probleme! Am Samstag waren wir schon bei Peugeot in Evora, da eine Warnlampe leuchtet und die Anzeige "Motor prüfen lassen" erscheint. Der Motor ging einmal in den Schonmodus auf 70 km/h, läuft aber seit dem Neustart danach normal. Fazit: Die Elektronik spinnt, damit können wir nach Hause fahren.

Bisher hat das auch geklappt, nun aber nicht mehr. Zweimal geht er kurz nacheinander auf der Autobahn in den Schonmodus, wir sind in der Nähe von Coimbra.

Die erste Peugeot-Werkstatt südlich von Coimbra schickt uns gleich weiter. Fast alle Mitarbeiter sind in Karnevalsferien, die Werkstatt ist komplett ausgelastet. Wir sollen es bei der größeren nördlich von Coimbra versuchen.

Nach einigen Stunden Wartezeit prüft hier jemand kurz vor Feierabend mit dem Computer die Störung. Ergebnis: Ein Temperatursensor spinnt. Dienstag ist in Portugal Feiertag, frühestens am Donnerstag könnte Ersatz geliefert und eingebaut werden.

Inzwischen haben wir mit unserem Freund Volker in Vigo / Galicien ( https://www.campingbusferien.com/ ) Kontakt aufgenommen, dessen Werkstatt sich am Dienstag sofort um unser Problem kümmern würde. Wir beschließen nach Beratung mit dem Techniker in Coimbra, nach einer Übernachtung am Friedhof von Coimbra am Dienstag weiterzufahren.

01. bis 03.03 Coimbra - Vigo 284 km

260 Kilometer, neun mal Schonmodus und Neustart, so erreichen wir Dienstagmittag ziemlich genervt und gestresst Vigo und fahren mit Volker sofort zu seiner Werkstatt.

Die schafft es, innerhalb kurzer Zeit einen neuen Sensor zu beschaffen ( KEINE PEUGEOT-Fachwerkstatt! ) . Volker geht mit uns Essen in einem typisch galicischen Restaurant ( Tages-Menü für 7 Euro ) und macht mit uns eine Rundfahrt duch Vigo.

Es gibt etliche bemalte Hausfassaden in Vigo.

Blick auf die Altstadt

Stadion von Celta Vigo

Kurz vor 20 Uhr können wir unseren reparierten Blauen Löwen abholen.

Große Erleichterung! In der Dunkelheit fahren wir auf einen Schotterplatz mit phantastischer Aussicht auf die Lichter von Vigo und verbringen hier eine ungestörte Nacht.

Nach den zwei stressigen Tagen bleiben wir am Mittwoch bei bewölktem Himmel und gelegentlichem Regen auf unserem Aussichtsplatz hoch über Vigo.

Der Anblick der Lichter bei Nacht gefällt uns natürlich besser als der Anblick der Hochhäuser am Tage. Vigo ist mit knapp 300.000 Einwohnern die größte Stadt Galiciens.

Im Detail gibt es aus unserer Vogelperspektive einiges Interessantes zu sehen.

Die Cíes-Inseln

Das riesige Werk von Peugeot-Citroen

Terminal zur Verladung der Neuwagen

Stadion von Celta Vigo

Hügel mit den Castello do Castro

Besonders fallen uns die "Dörfer in der Stadt" auf. Auf den beiden folgenden Bildern sieht man gut die grünen Flächen mit Ein- und Zweifamilienhäusern zwischen Hochhäusern und Fabriken.

Die Kräne des Container-Terminals

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