Überwintern mit dem Wohnmobil in Spanien und Portugal 26.12.2014 bis 17.03.2015 Teil 11 von 14: Unterwegs im Westen Portugals zwischen Lissabon und Obidos - von Wellen des Donners zur Mauer der AngstBarragem Pego do Altar - Lissabon - Praia do Magoito - Cabo da Roca - Ericeira - Praia da Foz do Sizandro - Obidos - Casa Azzurra 22. bis 27.02.2015Wer schon beim Anblick der Bilder von schwindelerregenden Höhen ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend verspürt sollte diesen Teil des Reiseberichtes überspringen und sofort im Teil 12 weiterlesen und -gucken. "Interessante" Felsüberhänge an der Steilküste nördlich von Lissabon gibt es hier zu sehen und "die Mauer der Angst" in der schönen kleinen Stadt Obidos. 22./ 23.02. Barragem Pego do Altar - Lissabon - Sintra - Praia do Magoito 156 kmBei strahlendem Sonnenschein verlassen wir den Barragem Pego do Altar und fahren den angekündigten Wolken entgegen die auf ihrem Weg in Gegenrichtung Lissabon erreicht haben. Wir überqueren am verkehrsarmen Sonntagmorgen stressfrei die Tejo-Brücke ... ... und können ganz entspannt während der Fahrt auf die portugiesische Hauptstadt ... ... und ihren Hafen am Tejo schauen. Bei der Fahrt durch das Sintra-Gebirge verzichten wir auf die Besuche der dortigen Sehenswürdigkeiten. Erstens haben wir alle schon mindestens einmal gesehen und zweitens herrscht hier das Grauen der Wolken noch mehr als über Lissabon. Soviele Windmühlen wie in der Region nördlich des Sintra-Gebirges haben wir noch nirgends in Portugal gesehen. Plötzlich wieder ALLEIN! Egal ob am Meer oder an einem Stausee - in den letzten zwei Wochen hatten wir auf jedem Platz wohnmobile Nachbarn. Jetzt nordwestlich von Lissabon stehen wir plötzlich wieder allein auf einem großen Platz über Strand und Meer am Praia do Magoito. Ab und zu kommen am Nachmittag Sonntagsausflügler aber ab Einbruch der Dunkelheit hören wir nichts mehr außer der Brandung. Im Süden sehen wir das Cabo da Roca, den westlichsten Punkt des europäischen Festlands. Im Norden leuchten die weißen Häuser von Ericeira auf der Steilküste. Ob man vielleicht nicht ganz an den Rand des Platzes gehen sollte beim Fotografieren? Von der Ecke dort habe ich eben noch Fotos gemacht! Solange es ein Geländer vor mir gibt habe ich mit meiner Höhenangst keine Probleme. Unterhalb liegen ziemlich große Felsbrocken - ab und zu bricht da mal was ab! Und dann dieser Riss in der Mauer ... Bei Niedrigwasser sind in den Felsen unterhalb der Steilküste einige Leute ... ... mit der "Jagd" auf Meeresgetier beschäftigt. 23./ 24.02. Praia do Magoito - Ericeira - Praia da Foz do Sizandro 43 kmWir setzen unsere Reise nordwärts fort, nutzen den zufällig in Ericeira entdeckten Aldi mal wieder für den Einkauf deutscher Spezialitäten wie Kebab und Zaziki :-) und folgen einige Kilometer nach dem Ortsausgangsschild dem Wegweiser zum Praia da Calada. Die kurvige Straße endet nach wenigen hundert Metern auf einem Parkplatz ...
... oberhalb des Sandstrandes (weiter unten nur Parkplätze für Rettungsdienst und Behinderte). Da oben auf der Felsnase steht irgendwas: Aber vielleicht nicht mehr lange! Weiter geht`s zum Wohnmobilstellplatz am Praia do Foz do Sizandro, wo wir den Rest des Tages bei allmählich auflockernder Bewölkung verbringen. In dem kleinen Ort sehen wir nur wenige Menschen und Autos, fast alle Gebäude dienen wohl als Ferienhäuser und sind in dieser Jahreszeit unbewohnt. Mit dieser Gestaltung und Kennzeichnung der V+E-Anlage müsste wohl jeder hygienisch einwandfrei klarkommen ohne die Toilette unter den Trinkwasserhahn zu halten, oder? Aus dem Wohnmobil lassen sich die Wasservögel in der Lagune beobachten. Sogar die Wellenkämme sieht man manchmal oberhalb der Düne, die Lagune und Meer voneinander trennt. Am Abend bei inzwischen wolkenlosem Himmel sieht die Brandung von oben ganz harmlos aus. In der Nacht donnern die Wellen aber lauter an den Strand als bei allen bisherigen Standorten obwohl wir zum Beispiel auf der Steilküste von Porto Covo viel dichter dran waren. Am nächsten Morgen verabschieden wir uns für einige Tage vom Atlantik und den donnernden Wellen die sich bei der Abfahrt nochmal von ihrer besonders schönen Seite zeigen. 24. bis 27.02. Praia da Foz do Sizandro - Obidos - Casa Azzurra 71 kmWir bitten das Navi durch Eingabe der Koordinaten uns zum Wohnmobilstellplatz von Obidos zu führen und es leitet uns zu einem Parkplatz etwa 200 m neben dem eigentlichen Ziel. Von hier noch nicht zu erkennen: Das Zentrum von Obidos wird von einer ca. 1.500 m langen vollständig erhaltenen Stadtmauer umschlossen und kann auf dieser umrundet werden. Das haben wir schon in Lucca und Lugo gemacht und nun ist Obidos "dran" zur Umrundung - so jedenfalls unser Plan. Den gebührenpflichtigen Stellplatz lassen wir auf dem Fußmarsch ins Zentrum der kleinen Stadt links liegen ... ... und erfreuen uns an den Azulejos beim Durchschreiten des breiten Stadttores unterhalb der Stadtmauer. Gleich hinter dem Stadttor geht es auf Stufen steil aufwärts, vorbei an diesem Ausguck in einem Beobachtungsturm und ich ahne noch nichts Böses. Die Stadtmauern von Lucca und Lugo sind mehrere Meter breit und laden zum gemütlichen Flanieren ein. Und nun das! Hinter den von außen sichtbaren Zinnen ein schmaler Pfad ohne "Absturzsicherung" zur Innenseite. Genau das Richtige für mich mit meiner Höhenangst! Gaby mit Bella geht voran, ich taste mich mit Blick vor die Füße gerichtet und an die Zinnenseite gedrückt hinterher - und bleibe manchmal sogar stehen um Fotos zu machen! Beim Anblick dieser Menschen auf der anderen Seite wird mir plötzlich klar: Das ist hier keine "Einbahnstraße" - was tun bei Gegenverkehr? Zum Glück erreichen wir das andere "Ende" des Ortes ohne Gegenverkehr und nutzen eine Treppe (natürlich auch ohne Geländer) zum Abstieg. Den zweiten Teil der Mauer muss ICH nicht begehen! Auf den ersten Teil hätte ich sicher auch verzichtet wenn ich vorher gewusst hätte, was mich da oben erwartet. Aber so: Gute therapeutische Maßnahme :-) In der "Fußgängerzone" der kleinen Stadt mit Restaurants und (Souvenir-)Geschäften erscheinen immer mehr Menschen. Wenn die alle da oben hin und her gehen!? Wir fahren zum schön angelegten sehr ruhigen privaten Wohnmobilpark Casa Azzurra 5 Kilometer von Obidos entfernt, wo wir Rosi und Manfred Schlindwein wieder als Nachbarn haben. Wir werden uns hier vom Stress des Tages erholen. Der Wohnmobilstellplatz Casa Azzurro liegt in einem Gemüse- ... ... und Obstanbaugebiet nur ca. 10 km von den Stränden bei Foz do Arelho entfernt. Jetzt Ende Februar blühen die Akazien ... ... und die gelben und weißen Wiesenblumen unter den Obstbäumen, die selbst in einigen Wochen in voller Blütenpracht erstrahlen werden. Nach der Wanderung und dem vorangegangen Ausflug nach Caldas da Rainha (siehe nächste Seite) genießen wir den Nachmittag in der Sonne mit Rosi und Manfred im Windschutz ihres Wohnmobils. Hier der nächste Teil dieses Reiseberichtes Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes
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