Die Felsenküste von Portoscuso, Tierschutz auf Sardinien und sonnige Tage auf der Insel Sant`AntiocoReisebericht Teil 10 von 15: Mit dem Wohnmobil durch Sardinien 10.12.2015 bis 02.03.2016 Mit einem ortskundigen Führer besichtigen wir Portoscuso und sind überrascht von der reizvollen Felsküste. Wir informieren uns über die Tierschutzarbeit auf Sardinien am Beispiel der Tierfreunde Carbonia. Vier Tage bleiben wir auf Sardiniens Nachbarinsel Sant`Antioco, besichtigen die hübsche gleichnamige Kleinstadt und genießen Sonne und Meer am Südostzipfel der Insel. Portoscuso - San Giovanni Suérgiu - Tierfreunde Carbonia - Sant`Antioco - Torre Cannai - Capo Sperone 22.01. bis 28.01.2016Zu Beginn dieser Seite stellen wir Anna-Lisa und Peter vor - sie werden im weiteren Verlauf mehrfach erwähnt. Bei der Planung unserer Reise hatte ich Fragen über die Facebook-Sardinien-Gruppe gestellt. Daraus entstand u.a. der Kontakt zu den beiden - hier bei ihrem Besuch auf unserem Übernachtungsplatz am Torre Cannai auf Sant`Antioco. 22./23.01. Portoscuso - San Giovanni Suérgiu 57 kmAm Morgen werden wir von Peter auf unserem Übernachtungsplatz am Nuraghen Seruci abgeholt und in den Hafen von Portoscuso gelotst. Ein schöner Ort mit einer noch schöneren Küste erwartet uns wie die Fotos zeigen. Hier im Süden Sardiniens sehen wir erstmals auf dieser Reise blühende Mittagsblumen. Die Felsküste bei Portoscuso - erschlossen durch einen gepflasterten Wanderweg - steht mit ihren Skulpturen der berühmten Gallura nicht nach. Letztlich führt der Weg zu einem schönen Strand mit zu dieser Jahreszeit geschlossenen Restaurants. Mit Peters Hund Milli und der freilebenden Nerina besuchen wir die Flamingos - alle Tiere kennen sich hier anscheinend, ... ... die Flamingos ergreifen nicht die Flucht vor Vier- und Zweibeinern. Der Tag endet in einer Pizzeria in San Giovanni Suergiu, dem Wohnort von Peter und Anna-Lisa - mal ohne Fotos. Die Pizzen waren so riesig und lecker und die Unterhaltung überwiegend in Englisch zwischen einer Sardin, zwei Tschechen (Irena und Jiri) und drei Deutschen so intensiv, da war keine Zeit für Fotos :-). 23./24.01. Tierfreunde Carbonia - San Giovanni Suérgiu 27 kmÜbernachtet haben wir in San Giovanni Suergiu auf einem riesigen Schotterplatz am Stadion. Am nächsten Morgen treffen wir uns zur Tagesbesprechung - Irena, Jiri, Gaby und ich möchten heute möglichst viel über die Arbeit der "Tierfreunde Carbonia" und den Tierschutz auf Sardinien erfahren. Ein großes Problem auf Sardinien wie in vielen anderen Regionen der Welt ist der Umgang mit Hunden und Katzen. Sie werden gern als Haustiere gehalten aber viele Halter lassen ihre Tiere nicht kastrieren und frei herumlaufen. Werden die Weibchen trächtig setzen manche - viel zu viele - Tierhalter sie weit entfernt von der Wohnung aus und überlassen sie ihrem Schicksal. So sieht man an vielen Stellen mehr oder weniger verwilderte Hunde und Katzen die sich wiederum weitervermehren. Hier setzt die Arbeit der "Tierfreunde Carbonia" an. Man kann nicht alle notleidenden Hunde und Katzen nach Deutschland bringen! Das ist ein Grundsatz von Anna-Lisa, Peter und den ca. 30 ehrenamtlichen Helfern der "Tierfreunde Carbonia" bzw. "Amici del Canile Carbonia". Das Konzept dieses Vereins auf Sardinien gefällt uns sehr gut: 1. Aufklärung an Schulen und Info-Ständen zur Problematik bei den Einwohnern der Region. 2. Das Vertrauen freilebender Hunde und Katzen gewinnen durch Fütterung an festen Plätzen, möglichst fernab von gefährlichen Straßen. 3. Kastration der Tiere und Prophylaxe bei Mittelmeerkrankheiten (Herzwurm und Leishmaniose). 4. Medizinische Versorgung bei erkennbaren Krankheiten. 5. Aufnahme von Jungtieren und "Problemfällen" und Vermittlung in der Region. Änderung im März 2019: Aufgrund der Informationen der letzten Zeit ist für mich nicht mehr nachvollziehbar, wo die Schwerpunkte der Tierfreunde Carbonia liegen und welche Personen nach welchen Kriterien Geld für ihre Tierschutzarbeit bekommen. Ich habe deshalb den Link zur Website und den Spendenaufruf auf dieser Seite gelöscht. Hier einige Bilder und Informationen von unserer Tagestour mit Anna-Lisa und Peter zu den Futterplätzen und Einrichtungen der Tierfreunde Carbonia: Nerina bekommt Besuch von Peter, Milli und unserer Bella. Sie und eine Katze werden am Ende einer Piste in einem kleinen Wäldchen versorgt. An einer anderen Stelle werden zwei Hunde und ca. 10 Katzen betreut. Das Zusammenleben von Katzen und Hunden klappt hier hervorragend, wie man sieht. Die Schmusetiger freuen sich über Streicheleinheiten, sie sind hier dank der Fürsorge an Menschen gewöhnt. Natürlich darf auch Tatina nicht zu kurz kommen. Dummerweise schaut sie hier in die falsche Richtung - jedenfalls aus der Position von Jiri :-) Aber wenn ihr "Betreuer" Peter kommt interessieren keine fremden Fotografen mehr. Abseits hinter einer Mauer stehen die "Katzenhütten", die Hunde finden an einer anderen Stelle ihr Dach über dem Kopf. Was ist das hier heute für ein Menschenauflauf? Ich will jetzt meine Ruhe haben! Hier an einem anderen Platz in der Wildnis muss durch regelmäßiges Füttern erstmal Vertrauen aufgebaut werden, erst dann sind Körperkontakt und Kastration möglich. Er hat sich schon an den Namen "Shadow" gewöhnt und kommt, wenn man ihn ruft. Imma (links) betreut Sorgenkinder des Vereins wie diese beiden behinderten Hunde Asia und Artú in ihrem Haus, Anna-Lisa rechts im Bild. In einem kleinen Wäldchen hat der Verein einige Hütten aufgestellt um Hunde hier aufnehmen und versorgen zu können mit dem Ziel der Vermittlung. Hier leben zur Zeit 7 Hunde, mehr sollen es möglichst auch nicht werden. Piero (rechts) hat 2010 die Initiative zum Tierschutz in Carbonia ergriffen. Daraus ist der Verein mit zur Zeit ca. 30 ehrenamtlichen Helfern entstanden. Ein großes Problem ist das fehlende Geld. Die Bereitschaft für Tierschutz zu spenden ist auf Sardinien gering. Zum Abschluss des Tagesausfluges zeigt Peter uns noch das verlassene Dorf Is Loccis Santus. Es wird gerade wieder zum Leben erweckt, indem die alten Häuser anscheinend in Ferienhäuser umgewandelt werden. Bananen aus eigenem Anbau 24. bis 28.01. San Giovanni Suérgiu - Tierfreunde Carbonia - Sant`Antioco - Torre Cannai 31 kmWir verabschieden uns heute morgen von Sardinien mit einem Blick auf die kleinen Nachbarinseln Sant'Antioco (links) und San Pietro (rechts). Aus dieser Position sieht es so aus als wäre es eine Insel. Das ist aber nicht so. Sant`Antioco ist von Sardinien über einen Damm und eine Brücke zu erreichen, San Pietro nur mit der Fähre. Über Damm und Brücke fahren wir nach Sant'Antioco. Hier treffen wir uns mit Anna-Lisa, Peter, Irena und Jiri zum Stadtbummel. Am Hafen kann man Fisch frisch am Kutter kaufen. Die folgenden Bilder zeigen weitere Eindrücke aus der schönen Kleinstadt Sant`Antioco auf der gleichnamigen Insel. Als wäre es ein Bild aus den 60er Jahren. Von einem Aussichtspunkt geht der Blick über die Industrieanlagen von Portovesme ... ... und die Lagunen und Salinen zwischen Sant'Antioco und Sardinien. Weihnachten ist zwar längst vorbei - dieser Weihnachtsstern weiss das aber nicht :-) Zum Aufenthalt für die nächsten Tage fahren wir zum Torre Cannai am Südostzipfel von Sant Antioco. Im Hintergrund rechts sieht man Capo Teulada, den südlichsten Punkt Sardiniens. Leider ist der nicht zugänglich, da militärisches Sperrgebiet. Lediglich einige Buchten dürfen im Sommer mit Booten angefahren werden. Nach zwei gemeinsamen Tagen am Torre Cannai verlassen uns Irena und Jiri. Wir bleiben noch und genießen die Sonne und die Ruhe an diesem idyllischen Naturplatz. Vor uns links liegt die Isola la Vacca und etwas weiter draußen rechts im Meer in Richtung Algerien liegt die Isola il Toro. Von der Ostseite des Torre Cannai hat man die Küste Sardiniens im Blick und die Fischerboote auf dem Weg von und nach Sant`Antioco. Nach etwa einer Stunde Fußmarsch ab Torre Cannai erreicht man Capo Sperone - dem südwestlichsten Punkt der Insel Sant'Antioco. Ein Teil des Gebietes am Kap gehört zu einer Ferienanlage und ist nicht öffentlich zugänglich - dazu gehört auch der kleine Aussichtsturm rechts im Bild. Im Hintergrund sieht man Capo Teulada und die Isola La Vacca. Auf einem Hügel im Hinterland liegt die Ruine einer ehemaligen Militärstation - zugänglich von einem Parkplatz etwa 100 m unterhalb. Hier geht es zum nächsten Teil unseres Reiseberichtes "Sardinien mit dem Wohnmobil im Winter". Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes.
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