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Route I 1 (gemäß Reisehandbuch): Agdz - Ouarzazate ( Teil 1 von 1 )

28.01. bis xx.02.2010

Durchs Felsengebirge (Anti-Atlas/ Jbel Sarhro)b von Agdz nach Ouarzazate

Bei Agdz verlässt die Straße nach Ouarzazate das Draa-Tal und erreicht auf knapp 1.700 m Höhe den höchsten Punkt in diesem kargen Felsengebirge zwischen den östlichen Ausläufern des Anti-Atlas und dem Massiv des Jebel Sarhro.

An der gut ausgebauten Straße gibt es viele Haltemöglichkeiten ...

... mit faszinierenden Ausblicken in diese anscheinend vegetationslose Mondlandschaft.

Tiefe Canyon gibt es hier ... und am Horizont im Nordosten sieht man die tiefverschneiten Gipfel des Hohen Atlas.

Und dann plötzlich wieder so eine Überraschung: Blühende Obstbäume in einer Senke auf etwa 1.500 m Höhe, ...

... damit hatten wir hier nun wahrlich nicht gerechnet.

Nachdem wir diese markanten Gipfel passiert haben ...

... liegt Ouarzazate vor uns im Tal südlich des Hohen Atlas. Vom Schnee ist hier allerdings nördlich der Stadt weniger zu sehen als auf den östlich gelegenen Gipfeln.

Auf dem Camping Municipal trifft uns erstmal der "Kulturschock". Ich rechne kurz nach: Seit wir am 18.12. Martil verlassen haben, hatten wir in den 6 Wochen auf unseren Übernachtungsplätzen die Gesellschaft von INSGESAMT 8 Wohnmobilen! Und hier stehen plötzlich über 20 auf einem einzigen Platz teilweise dicht gedrängt nebeneinander.

Komischerweise ist der Teil rechts von der Einfahrt nicht sehr beliebt und wir finden hier einen idealen Platz neben dieser Baumgruppe. Im Schatten zwischen den Bäumen kann ich meinen "Computer-Arbeitsplatz" einrichten um hier die Terminarbeiten zu erledigen, wegen denen wir zum Monatswechsel Ouarzazate mit dem schnellen WANA-UMTS-Netz angefahren haben.

Und wie es der Zufall es will: Gleichzeitig mit uns sind zwei weitere Live-Berichterstatter auf dem Camping Municipal in Ouarzazate:

Aus dem Sahara-Forum und von seiner Homepage, deren Reisebericht http://www.hubert-eich.de/Marokko08-09/Marokko-1-08-09/Marokko%201%2008-09.htm uns zur Vorbereitung der Ostroute (Mittelmeerküste, Oujda, Figuig) diente, kenne ich Hubert Eich, hier sein aktueller Bericht http://www.hubert-eich.de/Marokko09-10/Marokko1-09-10/Marokko1-09-10.htm.

Und dann kommen noch die "Hartmanns on tour" dazu, die in diesem Weblog über ihre Marokko-Reise 2009/ 2010 berichten: http://pshartmann.de/womo-winter-200910/

Schaut vom Eingang des Campingplatzes nach Osten, sieht man den dortigen großen Stausee. Nachdem ich meine Arbeiten erledigt hatte, wollten wir uns eigentlich noch einiges in der Umgebung ansehen. Stattdessen verlassen wir Ouarzazate und fahren entgegen unserer Planung von hier direkt nach Agadir, um uns beim Honorarkonsulat neue Reiseausweise zu besorgen - weshalb erfährt man weiter unten auf dieser Seite.

Nachdem ich einen Teil meiner Terminarbeiten erledigt habe, machen wir uns am Samstagnachmittag zu Fuß auf den Weg in Richtung Stadtzentrum. Nördlich von Ouarzazate liegt nur in den höchsten Lagen noch etwas Schnee. Zunächst sind noch einige Menschen unterwegs, ...

... aber in der Nähe der Kasbah werden es immer weniger.

Ohne Autoverkehr kann man auch eine mehrspurige Straße abseits der Ampel überwinden.

Gibt es hier eine Ausgangssperre? Die Mittagspause ist den Marokkanern heilig, ...

... aber so ganz ohne Menschen wirkt das irgendwie unheimlich. Wir gehen trotzdem nichts Böses ahnend weiter in Richtung Zentrum und sind weitgehend allein auf der Durchgangsstraße.

Raubüberfall in Ouarzazate am Samstag, dem 30.01.2010

Einige Meter hinter uns geht noch jemand - der plötzlich an Gabys Rucksack zieht, irgendwas schreit und wir schauen in ein ca. 40 cm langes Messer! Da denkt und diskutiert man nicht lange. Er rennt mit dem Rucksack los und wir "Police, Police" schreiend in einer menschenleeren Seitenstraße hinterher. Allerdings wird der Abstand immer größer und als der Ganove eine Querstraße mit etwas Verkehr erreicht ist der Abstand bereits erheblich. Dann wird er hinter einer Mauer unsichtbar.

Ein PKW hält an und der Fahrer bringt uns sofort zur einige Hundert Meter entfernten Polizei, wo gerade ein Polizist in Zivil ins Gebäude gehen will. Mit der Kombination seiner wenigen Brocken Englisch mit meinen Französischbrocken erfasst er die Lage, steigt mit uns in ein Zivilfahrzeug und wir fahren in die Richtung, in der der Verbrecher verschwunden ist. Etwa eine Stunde kurvt er mit uns herum in der Hoffnung, das wir einen Verdächtigen erkennen oder zumindest Gabys Rucksack mit den Pässen irgendwo am Straßenrand finden.

Letztlich geben wir die Aktion auf und er fährt mit uns zum Campingplatz. Zum Glück haben wir alle relevanten Daten in unseren "Fiches" für Polizeikontrollen in mehrfacher Ausfertigung und Kopien unserer Reisepässe abgeheftet. Er nimmt jeweils ein Exemplar der "Fiches" mit sowie die Daten unserer gestohlenen Handys. Auch der Verwalter des Campingplatzes notiert sich unsere beiden Handy-Nr. und will versuchen, diese anzurufen. Seine Hoffnung: Vielleicht geht jemand ran und er kann etwas regeln, damit die Ganoven wenigstens unsere Pässe zurückgeben.

Ich will über das Netbook mittels Skype die Sperrung von Gabys VISA-Karte regeln. Bevor ich soweit bin - klingelt neben mir unser Nokia N 97 mit der marokkanischen Nummer! Hurra, das war garnicht im Rucksack sondern hing zum Aufladen an der Steckdose. Ich rufe sofort die darin zur Sperrung der VISA-Karte gespeicherte Nummer an (die wir an diversen Stellen gespeichert und notiert haben) und wir haben wieder eine Sorge weniger.

Nun muss nur noch die Vodafone-Nummer gesperrt werden, denn damit könnte man auf unsere Kosten unbegrenzt telefonieren. Auf der Homepage von Vodafone (wie gut, dass ich dieses WANA-Modem habe!!!) finde ich die entsprechende Telefonnummer - die hatten wir nirgends registriert - und rufe dort an. Leider hänge ich einige Minuten in einer Warteschleife und irgendwann kommt die Ansage, ich solle es später nochmal versuchen. Das versuche ich auch - aber nun ist das Guthaben meiner Maroc-Telecom-Karte aufgebraucht.

Geistesblitz von Gaby: Über Skype jemand in Deutschland anrufen, der es von dort versucht. Zum Glück dank schnellem WANA-Netz klappt die Verbindung sofort, ich gebe Christoph unsere Handy-Nummer und unser Kunden-Kennwort durch (das ich mir zufällig gemerkt habe) und nach einigen Minuten kommt von ihm die Bestätigung per E-Mail: Die Handy-Nummer ist gesperrt.

Nun können wir erstmal durchatmen. Der materielle Schaden beschränkt sich auf Bargeld im Wert von 40 bis 50 Euro und ein einfaches Billig-Handy sowie den kleinen Rucksack. Ärgerlich: Unsere beiden Reisepässe sowie Führerschein und Personalausweis von Gaby waren in dem Rucksack. Nun müssen wir uns beim Honorarkonsul in Agadir oder der deutschen Botschaft in Rabat Ersatzpapiere besorgen. Beide Städte liegen zwar auf unserer geplanten Route, aber eine Besichtigung deutscher Botschaften hatten wir nicht geplant.

Werden wir deshalb in Zukunft Marokko meiden oder vorzeitig ausreisen? Gewiss nicht! Das hätte uns in jeder anderen Stadt genauso passieren können und sogar im Kurpark von Bad Salzuflen sind schon Damen gewaltsam von ihrer Handtasche befreit worden.

Die wichtigste Sicherheitsmaßnahme hat sich wieder bewährt: Wertgegenstände an möglichst vielen unterschiedlichen Stellen aufbewahren! Damit wirklich alles weg ist, muss man uns schon incl. Wohnmobil klauen. Und auch dann würde kein Tränengasspray helfen!

Großes Lob für Kommisar Khalid von der Surété National in Ouarzazate!

Wie oben schon beschrieben hat er die Situation sofort erfasst und versucht mit uns gemeinsam den Ganoven zu finden. Als das innerhalb einer Stunde nicht zum Erfolg führt, bringt er uns zum Campingplatz und wir schreiben ihm die notwendigen Daten der Pässe und der Handys auf. Am Montag sollen wir die Diebstahlsanzeige erhalten, falls die Pässe nicht vorher gefunden werden.

Am Sonntagabend erhalten wir überraschend von ihm Besuch. Er will nur fragen ob es uns zeitlich passt, wenn er uns am nächsten Morgen um 10 Uhr die Erklärung bringt. Wir sind natürlich einverstanden - und um 9:57 Uhr steht er am nächsten Morgen mit dem vom Chef unterschriebenen Papier "auf der Matte"!

Möchte jemand über das Engagement der marokkanischen Polizei klagen oder über Unpünktlichkeit der Marokkaner? Diese Geschichte gibt dafür keinen Anlass - ganz im Gegenteil.

Merci beaucoup pour Votre engagement et assistence, Monsieur le Commisaire!

Da wir nun zwar dieses Protokoll, aber keine Reisepässe mehr haben, wollen wir uns schnellstmöglich Ersatz beschaffen. Wir befürchten sonst Probleme bei Kontrollen und den Anmeldungen auf Campingplätzen. Also fahren wir schnellstmöglich nach Agadir zum Honorarkonsulat.

Leider passiert uns in Agadir gleich das nächste Malheur, bevor wir unsere Ersatzausweise bekommen - ein Unfall mit einem Mopedfahrer! Erst hat man kein Glück - und dann kommt auch noch Pech dazu!

Es bleibt spannend und geht weiter auf der nächsten Fotoseite!

Hier noch eine Ergänzung vom Januar 2011/September 2012:

Auf dem Campingplatz in N´kob haben wir sehr interessante Gespräche mit Mouhamed geführt. Er spricht wirklich gut Englisch und hat uns sehr viel über die Situation der Berber in Marokko erzählt. Er ist ein gut informierter junger Mann, zu dem wir regen Kontakt per E-Mail halten, auch schriftlich klappt es in Englisch sehr gut.

Hier sieht man Mouhamed "im Einsatz" im Saghro-Gebirge.

Inzwischen arbeitet er nicht mehr auf dem Campingplatz sondern bietet geführte Touren durch das Saghro-Gebirge und mit Partnern Touren durch weitere Regionen Marokkos an. Zur Kontaktaufnahme hier seine Website:

http://www.desert4x4sunset.com/

Falls Sie über eine Suchmaschine oder einen externen Link direkt auf diese Seite gekommen sind: Hier gibt es den vollständigen Reisebericht "Überwintern in Marokko 2009/2010".

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