Reisebericht: Mit dem Wohnmobil nach Griechenland
Von vielen Bekannten immer wieder empfohlen, haben wir uns im April 2007 endlich mit unserem Reisemobil nach Griechenland auf den Weg gemacht. Die Reise begann ca. 3 Wochen vor dem Start mit einer Enttäuschung: Die gewünschte Fähre von Venedig nach Igoumenitsa war schon ausgebucht! Dabei hatten uns alle Griechenland-Wohnmobil-Fahrer zu dieser Strecke geraten wegen der relativ kurzen Anreise und dem Blick von der Fähre auf Venedig, da der Hafen nördlich liegt. So buchen wir stattdessen die Fähre ab Ancona.Die Konsequenz aus dieser Erfahrung ist, in Zukunft wesentlich früher Preise der verschiedenen Routen und Reedereien zu vergleichen - zumal es manchmal Frühbucherrabatte von 10% bis 20% gibt - und dann sofort zu buchen. Als Abfahrtsorte kommen Ancona in Mittelitalien, Bari in Süditalien und Venice (=Venedig) in Norditalien, als Zielorte in Griechenland Igoumenitsa und Patras in Frage.
26.04.2007 Vlotho - Giengen Wir starten um 14:00 Uhr und erreichen nach staufreier Fahrt und 493 km um 19:10 Uhr den Wohnmobilstellplatz in Giengen (48/37/27 N; 10/14/08 O). 27.04.2007 Giengen - Gradara Über Reutte, Fernpass und Reschenpass fahren wir an Bologna vorbei bis zum Wohnmobilstellplatz unterhalb der Festungsanlage in Gradara (Fahrzeit ca. 10 Std., 816 km; 43/56/27 N; 12/46/15 O). Entgegen der promobil-Information ist der Parkplatz nicht nur bis 18:00 Uhr, sondern bis 23:00 Uhr gebührenpflichtig ( 1,50 Euro pro Stunde, 7 Euro Tagespauschale). Bei der Besichtigung am Abend die große Überraschung: Hinter der riesigen Festungsmauer verbirgt sich ein ganzer Ortsteil mit Wohnhäusern, Restaurants und kleinen Geschäften! Nur wenige Meter oberhalb des Stellplatzes hat man einen phantastischen Blick auf die Adriaküste mit den Lichtern von Rimini im Norden. 28.04.2007 Gradara - Fährhafen Ancona Laut Navigationsgerät sind es noch ca. 80 km bis zum Hafen. Da wir noch viel Zeit haben, kurven auf einer kleinen Nebenstraße zunächst nördlich von Pescara über die Steilküste und machen später eine lange Mittagspause auf einem Parkplatz am Monte Conero (43/32/48 N; 13/36/41 O) südlich von Ancona. Im Hafengelände wird im Minoan-Büro unsere Buchungsbestätigung gegen die Tickets für Hin- und Rückfahrt eingetauscht. Wir werden ganz am Ende der schon riesigen Warteschlange eingewiesen, da die wenigen Fahrzeuge auf der Fähre mit dem Ziel Igoumenitsa zuletzt an Bord kommen, da sie zuerst wieder runter müssen. Fast alle Wohnmobilisten und Camper haben Patra als Ziel. Wer von ihnen Glück hat, bekommt auf dem Camper-Deck einen Platz an der Außenseite mit freier Sicht aufs Meer. Die 5 Wohnmobile mit Ziel Igoumenitsa landen genau vor der Rampe in der Mitte - keine Chance auf Meerblick. Aber dafür gibt es genügend Sitzplätze auf dem Sonnendeck. Wichtiger Hinweis: Nicht nur beim Rückweg von Sonnendeck und Restaurants, sondern auch für den Rückweg von den Duschen und Toiletten auf dem Camperdeck braucht man die Chipkarte als Türöffner, die man vor Auffahrt auf das Schiff bekommt! Fotos vom Hafen in Ancona und der Ankunft in Igoumenitsa gibt es hier. 29.04.2007 Igoumenitsa - Küste - Katara-Pass Laut Ticket soll die Fähre um 9:00 Uhr in Igoumenitsa anlegen, aber wir fahren nach unserer Uhr schon gegen 8:00 Uhr von Bord! Wie kommt´s? In Griechenland gehen die Uhren anders - hier ist es schon 9:00 Uhr! Zunächst wollen wir die Küste nördlich von Igoumenitsa bis zur albanischen Grenze erkunden, so wie "im Schulz" (siehe Literaturhinweise am Ende dieser Seite) beschrieben. Vorher "müssen" wir aber aus privaten Gründen einen Umweg über Parapotamos machen, das wir 14 km nach Verlassen der Fähre über die N 6 / E 90 erreichen. Nach der Küstentour fahren wir von Sagiada landeinwärts und sind überrascht von den grünen Wäldern, die bis auf die Gipfel der Berge reichen. Wir hatten eine kahle verkarstete Landschaft erwartet! Wir umrunden den See bei Ioannina nördlich und folgen entgegen der weiteren Routenbeschreibung "im Schulz" zunächst der Route 2 "im Rau" zum Katara-Pass auf 1690 m Höhe, wo wir 1 km vorher einen ruhigen Übernachtungsplatz mit herrlicher Fernsicht finden (39/47/07 N; 21/13/39 O). Zur Vikos-Schlucht kommen wir 2 Tage später - jetzt wollen wir erstmal auf den höchsten Pass Griechenlands und schauen, ob man von hier aus noch Schnee sieht - nach dem schneelosen Winter in der Heimat und Tagestemperaturen von 27 Grad bei der Abfahrt in Vlotho. Achtung: Hinweis aus einer E-Mail von Heiko Preisler vom 08.06.2009: Gerade im vergangenen Mai waren wir wieder in Ellada und haben uns den von dir angegebenen Platz am Katara-Pass angesehen (39/47/07 N; 21/13/39 O). Plötzlich erschien Militär! Gut, dass ich recht leidlich griechisch spreche und den sehr freundlichen Soldaten erklären konnte, was wir denn dort machen. Sie sagten uns nett aber bestimmt, dass Übernachtung dort nicht geduldet werden, weil es militärisches Sperrgebiet sei. Schade, der Platz wäre so schlecht nicht gewesen... Das wollte ich Dir mitteilen, damit Du es für andere Womo-Freunde zur Info auf Deine Seite stellen kannst. Wäre doch recht ärgerlich, wenn ein Kollege Probleme mit dem Militär bekäme. Fotos von der Küste, dem grünen Hinterland und dem Schnee auf den Bergen gibt es hier. 30.04.2007 Katara-Pass - Meteora-Klöster - Grevena - Grüne Wildnis Etwa 1000 m nach unserem Übernachtungsplatz überqueren wir bei strahlendem Sonnenschein den Katarapass und kurven mit unserem Campingbus abwärts zu den Meteora-Klöstern. Unsere Vermutung wird zur Gewissheit: Von unserer nächtlichen Aussichtsterasse auf 1710 m Höhe hatten wir die markanten Felsen genau im Blick. Staunend stehen wir vor den ersten Felsen - allerdings gilt unser ersten Erstaunen nicht den Klöstern sondern den Kletterern, die hier an den senkrechten Felsen anscheind freihändig hochkrabbeln! Erst nach einem leichten Schaudern gelten der nächste Blick und das zweite Erstaunen den Gebäuden oben auf den Felsen in schwindelnder Höhe. Ab jetzt folgen wir weder Schulz noch Rau sondern erst der ADAC-Karte und dann für uns unlesbaren griechischen Schildern an Nebenstraßen im grünen Norden des griechischen Gebirges. Unser Forschungsdrang wird mit traumhaften Stellplätzen in der grünen Wildnis und einer hier unerwarten Begenung belohnt: Von den Meteora-Klöstern folgen wir zunächst der Straße nach Vlahava. Stellplätze in der freien Natur lassen sich leicht finden, einen davon zeigt unsere Fotoseite. Letztlich überqueren wir nach rechts einen kleinen Fluss, fahren sofort links und erreichen nach einigen km die N 15, der wir bis Grevena folgen. Wir wollen aber nun zur Vikos-Schlucht. Wir könnten zwar der N 15 (Rau-Route 3) bis Neapolis folgen und von dort über die E 90 nach Westen fahren. Aber laut ADAC-Karte führen 2 weiße Straßen von Grevena "als Abkürzung" auf die E 90 bei Omali. So fahren wir ins Zentrum von Grevena und folgen einer Straße, an der meisten Hinweisschilder stehen. Leider stehen die Namen hier (und im weiteren Verlauf der Strecke) nur noch in griechischen Buchstaben. Wir folgen an allen Abzweigungen immer der Route, die wir aufgrund der Breite und der weißen Mittellinie für die Durchgangsstraße halten - und erreichen tatsächlich am nächsten Morgen die E 90 (=N 20) ca. 10 km östlich von Pendalofos. Zwischendurch haben wir natürlich übernachtet (40/07/11 N; 21/17/34 O) - in der Nähe eines Grillplatzes in der fast unbewohnten immer noch grünen Bergwelt Nordgriechenlands und in diesem "Outback" einen griechischen Gastwirt aus der Nähe von Siegen kennengelernt - mehr dazu in Wort und Bild hier auf der Fotoseite. 01.05.2007 Grüne Wildnis und Vikos-Schlucht Wir sind nun also auf der Schulz-Tour 2, allerdings in Gegenrichtung. Wir überqueren den Pass bei km 122 und schauen uns zunächst bei km 100,4 die Brücke und den Stellplatz an der Straße nach Drosopigi an. Den genannten Stellplatz für ein WoMo gibt es an der Straße, einen zweiten in einer Kehre nach weiteren 500 m. Der WoMo-Stellplatz 11 bei km 80,6 erscheint uns aber nicht mehr geeignet, da in fast allen "Buchten" zwischen den Bäumen am Fluss Baumaterial lagert und das Gelände eingezäunt ist (Zufahrt allerdings offen). Um der Routenbeschreibung von Schulz bei der Vikos-Schlucht genau folgen zu können, fahren wir jetzt auf der N 20 bis Metamorfosi und biegen dort nach links ab. Wir folgen nun der Strecke bis zum Vikos-Balkon und werfen einen Blick in die Tiefe. Das Pindos-Gebirge auf der anderen Seite können wir jedoch aufgrund aufgezogener Wolken nicht sehen. Vom Parkplatz am Vikos-Balkon fahren wir 1000 m zurück und biegen rechts ab. Nach 200 m erreichen wir einen Platz in einer Wiese (39/54/03 N; 20/44/35 O) - hier wollen wir auf klareres Wetter warten. Klar ist allerdings nur, dass wir ab nachmittags in dichten Wolken kaum noch etwas sehen und am nächsten Morgen auch nicht. Fotos von dieser Tagesetappe gibt es hier. 02.05.2007 Vom Vikos-Balkon zu den Prespa-Seen Mal unter, mal in, mal über den Wolken fahren wir die Strecke nach Aristi. Viel sehen können wir bei dem Wetter nicht und so beschließen wir, unser nächstes Ziel - die Prespa-Seen an der Grenze zu Albanien und Mazedonien anzusteuern. Wir fahren auf der N 20 Richtung Norden, als wir 47 km nördlich von Konitsa ein Hinweisschild "Kastonia 52 km" nach links entdecken. Auf dieser Strecke auf der N 20 über Neapoli müssten es noch 99 km sein. Also ab nach links - und es ist wirklich eine Abkürzung: Nach genau 52 km erreichen wir in 1 Std. Fahrzeit (incl. Fotostopps) eine Tankstelle am nördlichen Ortsrand von Kastoria. Die schmale gut befahrbare Strecke führt mal wieder durch grüne Wälder über einen 1512 m hohen Pass (Stellplatz siehe Fotoseite) bis sie 20 km westlich von Kastoria in einem breiten Tal mit vielen Feldern auf eine breite gerade "Rennstrecke" stößt. Von Kastoria fahren wir zunächst nach Psarades am Großen Prespa-See, wo uns die Wiese am "Hafen" direkt zwischen See und Hauptstraße aber nicht so gut als Übernachtungsplatz gefällt (40/49/44 N; 21/01/50 O). Auf dem "ruhigen Stellplatz" (Schulz) am Fußweg zum Insel-Dörfchen Ag. Achilios stehen bei der Ankunft am Nachmittag ein Imbisswagen, ein Bus und viele PKW, aber wenige hundert Meter weiter entdecken wir einen Schotterplatz unterhalb der Straße direkt an einer Badestelle am Kleinen Prespa-See (40/47/32 N; 21/03/58 O). Die einzigen Lebewesen um uns herum sind hier Pelikane, Kormorane und andere Wasservögel. Gegenüber sehen wir die griechischen und albanischen Berge - mal wieder total bewaldet, wie heute auf der gesamten Fahrt seit der Vikos-Schlucht. Inzwischen sind wir 1300 km kreuz und quer durch Nordgriechenland gefahren und sehen Wald, Wald, Wald - mal Nadelwald, mal Mischwald, mal Laubwald in frischem Grün und dazwischen die schneebedeckten Gipfel des Hochgebirges und die grünen und blühenden Felder und Wiesen in den Tälern, eine tolle Überraschung. Wo ist das kahle verkarstete Griechenland? Fotos von dieser Tagesetappe gibt es hier. 03.05.2007 - 05.05.2007 Von den Prespa-Seen an die Ägäis Unseren urprünglichen Reiseplan haben wir inzwischen total geändert: Wir wollen in diesem Urlaub nur den Norden Griechenlands kennenlernen - und das richtig. Deshalb werden wir nach den Tagen in den Bergen jetzt zwar ans Mittelmeer fahren, aber im Nordosten Griechenlands an die Ägäisküste und von dort die "türkischen Dörfer" und das Rodopigebirge an der Grenze zu Bulgarien erforschen. Heute kommt "der große Sprung nach Osten" vom Kleinen Prespa-See über Florina, Edessa und Thessaloniki zum Campingplatz bei Kavala. Nach der Überwindung des 1558 m hohen Pisoderion-Passes geht es ab Florina auf gut ausgebauten Straßen zügig voran und so erreichen wir zu unserer Überraschung schon nach 290 km in 4 Stunden Asprovalta, wo wir mit Blick aufs Meer Mittgspause machen. Wir fahren dann entsprechend Schulz-Tour 3 an der Sandstrandküste entlang, bis wir ca. 4 km westlich von Kavala auf dem Campingplatz Akti Kavala einchecken, direkt vor uns im leichten Dunst des Meeres die Umrisse der Insel Thassos. Den Campingplatz können wir allerdings nur mit Einschränkung empfehlen: Es gibt Strom, heiße Duschen und die Sanitäranlagen sind im wesentlichen in Ordnung. Jetzt außerhalb der Saison teilen wir uns den schön angelegten Platz mit 4 bis 6 weiteren Übernachtungsgästen und der kleine öffentliche Sandstrand direkt vor dem Campingplatz ist menschenleer. Aber in einigen Wochen ist hier sicher mehr Betrieb und weniger Platz. Störend ist auf jeden Fall der Verkehrslärm von der bis spät in die Nacht viel befahrenen Küstenstraße, die direkt oberhalb von Platz und Bucht verläuft. 06.05.2007 Von Kavala zum menschenleeren Elos - See und Strand Wir suchen weniger den Lärm von fahrenden Autos und Motorrädern als den von rauschenden Wellen. Deshalb fahren wir weiter in den Osten an der Küste entlang (Schulz-Tour 3/2). Sandstrand, Steilküste, gelegentlich Ferienhaussiedlungen und mehr oder weniger "wilde" Wohnwagensiedlungen und jede Menge freie Natur - so wünschen wir uns die ideale Küste. Warum gibt es hier weit und breit keine europäischen Touris? Auf der Fahrt von Kavala bis zum nächsten Übernachtungsplatz an einer Sandstrandbucht begegnet uns auf 164 km ein einziger holländischen Campingbus und an keinem von Schulz genannten Stellplatz steht ein Reisemobil. Auch nicht am traumhaften Schulz-WoMo-Badeplatz 024 - Elos-Beach - in dessen Nähe wir einen Platz direkt am Strand finden ( 40/56/05 N; 25/16/39 O). Der Strand wird an der Kreuzung übrigens anders bezeichnet, leider haben wir den Namen nicht notiert. Den Strand teilen wir uns auf ca. 1 km Länge am Sonntagnachmittag mit vier (!) Griechen bei herrlichem Badewetter. Im Dunst des Meeres sehen wir im Südwesten die Umrisse der Insel Thasos (Thassos), im Südosten die Insel Samothraki und nördlich "im Rücken" haben wir an der Grenze zu Bulgarien die Gipfel des Rodopi-Gebirges. Wenige Meter neben dem Wohnmobil klatschen die Wellen an den Strand - die Weiterfahrt Richtung Osten und ins Gebirge verschieben wir um einen Tag! Hier die Fotos der Fahrt von Kavala zum Elos-Beach. Der unglaubliche Menschenauflauf vom Vortag bleibt uns heute erspart, aber am Montagmittag bekommen wir doch plötzlich Besuch - Hündin Julie entdeckt ihn zuerst: Aber Julie bellt nicht sondern schleicht nur schnüffelnd auf ihn zu - eine Schildkröte hat sich von hinten angeschlichen um zu schauen, wer hier in ihr Revier eingedrungen ist. Später tauchen noch 3 Hunde auf - ein Collie-Schäferhund-Mix (gut gepflegt mit Halsband) ist für Julie offenbar ein Fall von "Liebe auf den ersten Blick". Hier die Fotos vom Elos-Beach und unseren tierischen Besuchern. 08.05.2007 Vom Elos-Beach bis Alexandroupoli Wir folgen weiter der Schulz-Route 3 an der Küste entlang und machen einige der dort beschriebenen Abstecher ans Meer. Wie von Schulz beschrieben folgen wir ab Platanitis der Piste zur "Archeological Site" mit dem "Ancient Theater". Da die gut zu befahrende Piste weiter nach Osten führt, treten wir entgegen der Schulz-Beschreibung nun aber nicht den Rückweg an, sondern fahren weiter Richtung Osten auf der Piste durch eine felsige Hügellandschaft mit vielen alten Olivenbäumen immer dicht an der Küste entlang. Das können wir auch allen anderen Wohnmobilisten empfehlen, jedenfalls bis zum Abzweig "Marmarista 1 km". Dann sollten sich allerdings die Wege der Reisemobile über und unter 3 m Höhe trennen: Die Abzweigung bis zur Aussichtsplattform am Meer mit einer kleinen Kiesbucht (40/52/06 N; 25/31/41 O) können noch alle Fahrzeuge mit relativ viel Bodenfreiheit bewältigen. Die "Hohen" (die Breite spielt keine Rolle) sollten jetzt aber den Rückzug über das "Theater" ins Hinterland antreten, denn auf dem weiteren Weg der Hauptpiste nach Osten passiert man die "West Wall of Ancient Ismara" und ab hier streifen häufig die dünnen Zweige der Olivenbäume über das Dach unseres Campingbusses. Höhere Fahrzeuge würde aber schnell an die knorrigen alten Äste stoßen, was Solar- und Sat.-Anlage wohl übelnehmen würden. Wer weiterfahren kann, sollte nach etwa 4 km der Abzweigung "Sinaxi 1 km" folgen. Ein traumhafter Stellplatz im Olivenwald (40/51/35 N; 25/33/11 O) mit einem Kiesstrand wartet als Belohnung auf das Befahren der ruckeligen Piste. Viel länger als erwartet zieht sich der Gebirgsausläufer an der Küste entlang - erst 11 km nach Sinaxi erreichen auf inzwischen wesentlich schlechterer aber befahrbarer Piste die Asphaltstraße bei Petrota-Beach mit dem von Schulz beschriebenen Stellplatz (40/52/04 N; 25/36/10 O). Am Ostrand des Strandes endet auch der Asphalt und wir fahren genau wie von Schulz beschrieben weitere 1800 m gute Piste, bis wir auf die Teerstraße treffen, die uns nach weiteren 23 km zum Campingplatz in Alexandroupoli führt. Hier die Fotos von dieser Tagesetappe an der wunderschönen Küste im Osten Thrakiens. 09.05. - 10.05.2007 Campingplatz Alexandroupoli Eigentlich wollten wir uns den Platz "nur mal so anschauen" und dann zunächst weiter ins Rodopi-Gebirge. Aber wir entscheiden spontan zu bleiben: Ein riesiger baumbestandener Platz direkt am Strand, auf den Stellplätzen in der ersten Reihe mit Blick aufs Wasser kaum störende Geräusche von der Hauptstraße, herrliches Strandwetter - ein Stellplatz in der freien Natur mit allen Vorteilen eines Campingplatzes - das muss man nutzen. Im Süden sieht man deutlich die Umrisse der Insel Samothraki mit dem mehr als 1600 m hohen Gipfel - das muss im Winter bei Schnee in den Höhenlagen ein toller Anblick sein. Aber auch im Osten sieht man im Dunst einen Höhenzug - hier müsste doch das Evrosdelta an der Grenze zur Türkei liegen? Ein Blick in die ADAC-Karte zeigt, das es schon wenige Kilometer östlich des Deltas wieder einen fast 400 m hohen Berg auf der türkischen Grenze des Deltas gibt. Am Donnerstag entdecken wir unterhalb des Leuchtturmes am Hafengelände einen großen Markt. Hier gibt es die Fotos aus Alexandroupoli.
11.05.2007 Von Alexandroupoli durch das Rodopi-Gebirge zur Nestos-Schlucht Am 17. Mai müssen wir abends in Igoumenitsa unsere Fähre bekommen - es wird Zeit, dass wir uns in Richtung Westen auf den Weg machen statt in die Türkei zu fahren. Heute ist jedoch zunächst das Rodopi-Gebirge dran. Wir folgen im Zentrum von Alexandroupoli der Beschilderung nach Esimi in den Norden. An der wenig befahrenen Straße gibt es etliche Picknickplätze und am Fluss sehen wir einige Übernachtungsplätze im Grünen. Ab Esimi führt die gut befahrbare Straße rasch aufwärts. Wir genießen die herrliche Aussicht über das grüne Bergland. Auf den Gipfeln stehen viele Windräder. Als wir auf ca. 900 m Höhe die erste Reihe der Windräder erreichen, sehen wir "die weiße Stadt am Meer"! Die weißen Häuser von Alexandroupoli leuchten in der Sonne und die Umrisse von Samothraki erscheinen am Horizont. Hier auf den planierten Flächen neben den Windrädern etwas abseits der Straße könnte man auch gut übernachten (41/05/33 N; 25/56/32 O). Wir fahren jedoch weiter, biegen nach einigen Kilometern links ab in Richtung Komotini. In den Dörfern sieht man hier überwiegend die Minarette der Moscheen, seltener christliche Kirchen. Dies ist also das Hauptsiedlungsgebiet der griechischen Türken. Als Tagesziel haben wir den Schulz-WoMo-Wanderparkplatz 020 an der Nestos-Schlucht geplant. Wir kommen schon in der Mittagszeit hier an und gehen ein Stück weit auf dem Weg an den steilen Felswänden entlang. Ein Vergnügen ist das in der Mittagshitze jedoch nicht. Am Bahnhof hatten wir den Wegweiser zum "Nestos Viewing Point 11 km" gesehen, als nichts wie hin. In weiten Kehren zieht sich die Teerstraße den Berg hinauf und endet auf 876 m Höhe. Von hier führt ein Fußweg weitere 300 m zum "Viewing Point". Aber schon diese Stelle am Ende der Straße ist nicht nur ein phantastischer "Viewing Point" sondern auch Übernachtungsplatz (41/07/04 N; 24/45/05 O). Direkt auf dem Grat schaut man nach Süden auf das Flachland an der Küste, das Meer und die Insel Thassos. Richtung Norden liegen mehrere Gebirgsketten hintereinander im Grenzgebiet zu Bulgarien. Nachts liegt uns im Süden das Lichtermeer der Küstenorte von Keramoti bis zum Höhenzug östlich von Alexandroupoli zu Füßen, im Norden die Lichter einiger kleiner Bergdörfer. Natürlich gehen wir auch zum "Nestos Viewing Point", wo wir von einem Balkon aus die Schleifen des Nestos über 800 m fast senkrecht unter uns sehen können. Hier gibt es die Fotos dieser Tagesetappe. 12.05.2007 Nestos Viewing Point - Olymp - Timfristos (600 km) Die Strecke wollten wir eigentlich an 2 Tagen bewältigen! Wir verlassen den "Nestos Viewing Point" um 8:15 Uhr mit dem Tagesziel Olymp. Nach 327 km rascher Fahrt (überwiegend Autobahn) haben wir schon um 12:30 Uhr den Schulz-WoMo-Wanderparkplatz 054 Prionia auf 1079 m Höhe erreicht. Wir fahren von hier zum Parkplatz am Kloster (40/05/37 N; 22/25/38 O). Die Gipfel des Olymp liegen in Wolken - raucht Zeus gerade eine Pfeife? Während der Mittagspause beschließen wir, unsere Fahrt fortzusetzen. Wir fahren weitere 320 km bis zum phantastischen Übernachtungsplatz am Timfristos (Schulz 98), wobei ca. 40 Kilometer und ebenso viele Minuten auf eine Irrfahrt südlich von Larissa entfallen, da wir leider nicht die Autobahn-Abfahrt Larissa 4 sondern die nächste genommen haben. In einer hügeligen Landschaft mit Getriedefeldern irren wir orientierungslos umher, da Straßen und Karte hier absolut nicht übereinstimmen. Aber als Entschädigung erreichen wir letztlich einen der traumhaftesten Übernachtungsplätze dieses Urlaubs im Skigebiet oberhalb vom Karpenissi auf 1861 m Höhe (38/56/31 N; 21/48/21 O). Klare Luft, herrliche Fernsicht, eine ruhige Nacht - die Anzahl der Sterne hat sich anscheinend verdoppelt gegenüber den Nächten vorher! Übrigens: Wohnmobile - vor allem große - sollten ab Karpenissi der für Busse ausgeschilderten Zufahrt folgen, da die Zufahrt für PKW wegen parkender Fahrzeuge auf den ersten 1000m innerhalb des Ortes manchmal schmaler ist als das WoMo breit! Hier gibt es die Fotos dieser Tagesetappe. 13.05.2007 Vom Timfristos zum Trichonis-See Nach dem Früstück ist erstmal eine Bergwanderung angesagt. Entgegen "Schulz" nehmen wir den einfacheren Weg in westlicher Richtung bis zu einer Liftstation. Schneereste und eine Vielzahl von Frühlingsblumen (Krokusse, Stiefmütterchen, Gänsekresse, Primeln) in gelb und blau begleiten uns am Wegesrand. Hier die Fotos von Blumen, Bergen und Tälern am Timfristos. Dann folgen wir der Schulz-Tour 8 bis zum Trichonis-See. Wer Berge und die entsprechenden Ausblicke mag und sich vor dem Befahren von Hunderten (Tausenden???) Kurven und Kehren nicht scheut, muss diese Strecke von Lamia im Osten nach Agrinio im Westen oder umgekehrt fahren (Straße Nr. E 952)! Die beiden nördlichen West- Ost- Verbindungen in Griechenland bieten auch eindruckvolle Gebirgslandschaften, aber diese Strecke belegt bei uns ganz klar den ersten Platz! Eine Steigerung ist dann sicher noch die von Schulz beschriebene Timfristos-Umrundung, auf die wir aber verzichtet haben. 170 km nach Verlassen des Timfristos-Skigebietes erreichen wir den Schulz-Stellplatz 101 am Trichonis-See (38/30/32 N; 21/36/33 O). Hier folgt gleich die nächste positive Überraschung: Ein schattiger Platz direkt am See, die Kulisse des Gebirges nördlich des Sees - wieviele Menschen wären wohl am Sonntagnachmittag an einem See in den Alpen oder in einem deutschen Mittelgebirge? Würden wir einen Platz für unseren Campingbus finden - und das auch noch kostenlos? Wohl kaum! Hier haben wir zunächst den Platz für uns allein, bis im Laufe des Nachmittags einige Angler auftauchen. Allerdings können wir unseren Blick kaum von der Wasserfläche lösen: Schlangen und Schildkröten schwimmen hier zwischen den Felsen direkt vor unseren Füßen massenweise umher und an Fischen und Fröschen ist auch kein Mangel. Nach dem Dunkelwerden ist es soweit - ich sehe sie kommen! Sie sind überall - im Gras, in den Sträuchern, über dem See, jetzt kommt einer direkt auf mich zu - Hilfe!!! Alles ist voller blinkender Punkte, die hin- und herhuschen - Glühwürmchen! So viele und so große haben wir noch nie gesehen. Das hier ist ein unglaublicher Platz! 14.05. - 16.05.2007 Vom Trichonis-See an die Küste bei Igoumenitsa Nach den Gebirgs- und Naturerlebnissen der letzten Tage wollen wir den Urlaub mit einigen ruhigen Tagen am Strand ausklingen lassen. Wir fahren zunächst in westlicher Richtung an der Südseite des Trichonis-Sees entlang und dann über Agrinio bis Amfilochia. Hier folgen wir der Beschilderung "Crossing Aktio - Preveza" nach links. Von der Strecke gibt es viele schöne Ausblicke über den Ambrakaischen Golf zu den dahinterliegenden Bergen. Durch den Tunnel bei Preveza folgen wir der beschilderten Strecke nach Parga, wo wir zum erstenmal während der Griechenlandtour ein Gewusel von Touristen sehen - geradezu ein "Kulturschock". Über die Küstenstraße fahren wir weiter nach Norden, bis wir in Perdika das Hinweisschild zum "Camping Sofas - 4 km" - sieben Kilometer südlich von Sivota - sehen und auf diesem idyllischen kleinen Campingplatz in einer kleinen Bucht mit Blick auf Meer und Korfu die restlichen Tage bei leckerem griechischen Essen verbringen. Hier die Fotos vom Campingplatz Sofas in Perdika. 17.05.2007 Perdika - Igoumenitsa Im Laufe des Tages verlassen wir Camping Sofas und fahren zunächst nach Igoumenitsa, um noch einige Einkäufe zu erledigen. Die letzten Stunden bis zur Abfahrt der Fähre verbringen wir am "Drepano Beach" am nördlichen Ortsrand von Igoumenitsa und im Hafen. 18.05.2007 Igoumenitsa - Ancona - Vipiteno (Sterzing) Die Überfahrt von Igoumenitsa nach Ancona mit der Fähre "Olympia Palace" von Minoan verläuft dann wesentlich abwechslungsreicher als die Hinfahrt. Hier die letzte Fotoseite mit Eindrücken aus Igoumenitsa und vom "Camping an Bord" auf der Fähre. Für die letzte Übernachtung testen wir zum erstenmal das Autocamp in Vipiteno/ Sterzing 18 km südlich vom Brenner uns sind überrascht, dass vom Verkehr auf der Autobahn auf diesem riesigen Stellplatz selbst bei geöffnetem Fenster kaum etwas zu hören ist, da sie vom Stellplatz einige hundert Meter entfernt ist und Gebäude und Bäume den Schall dämpfen. 19.05.2007 Vipiteno - Vlotho
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