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Eine kleine Rundreise mit dem Wohnmobil und Wandern durch Südtirol und die Dolomiten im Mai 2010

Teil 4 von 4: Von Lago di Molveno und Lago di Terlago bei Trento ins Pustertal nach Bruneck

Vom Campingplatz in Kurtatsch fahren wir an den Lago di Molveno westlich von Trento. Der kleine Ort am See mit den hohen Bergen im Hinterland - ob es hier auf dem Wohnmobilstellplatz in dieser schönen Gebirgslandschaft wohl noch genug Platz gibt? Nach den Erfahrungen im Etschtal und den Berichten anderer Reisender vom Gardasee sind wir da nicht so sicher.

Unfassbar - der Platz ist LEER! Man hat zwar keinen Blick auf den See, denn der Stellplatz liegt hinter dem Ort in einem Tal am Sportstadion.

Aber schlecht ist die Lage nicht und der See in wenigen Minuten zu erreichen. Wenn da nur nicht dieses P-Schild wäre - darunter steht in 3 Sprachen: Tagesgebühr für Wohnmobile 20 EURO!

Dieser Betrag steht im Aushang am Parkautomaten vor der Schranke zwar nicht - aber die Zahlen dort sind genauso unverschämt! Wir müssten also jetzt Mitte Mai 17 Euro für eine Nacht auf einem einfachen Schotterplatz zahlen, 4 Euro mehr als vor der Schranke des Camping Obstgarten in Kurtatsch mit Dusche und Toillete. Ich schaue mir noch die "Zweitfläche" an der Sporthalle an: Hier ist die Zufahrt durch eine Höhenbegrenzung versperrt. Vermutlich wird der Platz erst für Wohnmobile freigegeben, wenn die Hauptfläche voll steht - falls das bei diesen Gebühren jemals passiert.

Südtirol, Trentino, Gardasee - Massen von Wohnmobilen überall und hier ein großer leerer Platz. Liebe Leute in Molveno: Weniger ist manchmal mehr bzw. mit vernünftigen statt unverschämten Gebühren käme unter dem Strich sicher auch mehr Geld in die Kasse. So machen wir das, was wohl viele machen: Wir wenden in der V+E-Bucht (die sich vor der Schranke befindet, vielen Dank) und fahren am See entlang nach Süden.

Zum Glück haben wir ja die Tipps der netten Nachbarn aus Bamberg aus dem WoMo-Führer Trentino - sonst ständen wir jetzt ziemlich hilflos da.

Vom Südufer werfen wir einen letzten Blick auf den Lago di Molveno ...

... und fahren durch eine traumhaft schöne Landschaft mit engen Schluchten einige Kilometer nach Süden. Nachdem wir die obige Brücke überquert haben biegen wir links ab in Richtung Trento ...

... und erreichen 41 km nach Molveno den empfohlenen Parkplatz direkt am Lago di Terlago. Im Norden, Westen ...

... und Süden von hohen Bergen umgeben ...

stehen wir hier direkt am See. Die Straße führt ab dem kleinen Parkplatz als Schotterpiste ca. 300 m weiter bis zu einer Bar. Im Sommer herrscht hier wahrscheinlich reger Bade-Betrieb.

Wir nutzen das schöne Wetter für eine gut einstündige See-Umrundung und danken "den Bambergern" und dem WoMo-Verlag, ohne die wir diesen traumhaften Übernachtungsplatz zum Nulltarif sicher nicht gefunden hätten.

Nach einer ruhigen Nacht am See wird es Zeit, der Heimat etwas näher zu rücken. Die Wetterprognose für den Norden Südtirols hat sich gebessert und so wollen wir unserem ursprünglichen Ziel Bruneck doch noch einen Kurzbesuch abstatten. Nur ca. 7 km sind es vom See bis Trento, von dort fahren wir auf der Autobahn Richtung Brenner bis zur Abfahrt Brixen und dann sind es noch 36 km ...

... bis zum Berggasthof Amaten oberhalb von Bruneck. Wir werden sehr freundlich empfangen und fahren auf den ebenen wohnmobilgerechten Parkplatz oberhalb der "normalen" Parkplätze.

Die Lage mit dem Panoramablick ins Pustertal und auf den 2.275 m hohen Kronplatz südöstlich von Bruneck ist phantastisch.

Dies ist keine Fototapete sondern der Blick aus dem Restaurant des Berggasthof Amaten auf die Gipfel im Osten. Das Essen ist sehr lecker - insbesondere die "Knödel-Platte" als Vorspeise ist sehr zu empfehlen. Leider klappt es beim Service nicht ganz so gut - unter anderen warten wir vergeblich auf eines der beiden bestellten Hauptgerichte und der Umgang mit dieser Panne - die natürlich mal passieren kann - ist auch verbesserungsfähig.

Diese Panne ändert aber nichts daran, dass wir Gasthof und Stellplatz ausdrücklich empfehlen. Am Gasthof führen mehrere Wanderwege entlang und so könnte man hier mehrere Tage verbringen mit dem Parkplatz als Ausgangspunkt der Wanderungen und dem Gasthof zur Versorgung am Mittag oder Abend. Leider fehlt uns hier wieder eine Wanderkarte der Region, siehe unten!

Am nächsten Morgen fahren wir über den Brenner zurück nach Deutschland - und wieder an einen See:

Auf dem Wohnmobil-Stellplatz in der kleinen Allgäu-Gemeinde Wald in der Nähe von Nesselwang wartet Thomas aus der Schweiz bereits mit seinem Campingbus auf uns. Nach einer gemeinsamen Woche in Ligurien musste er seine Frau Barbara arbeitsbedingt wieder zuhause "abliefern" und will nun noch einige Tage das Allgäu erkunden. Sein Reiseplan passt perfekt zu unserem Rückfahrplan und so verbringen wir Nachmittag und Abend gemeinsam ...

... auf diesem idyllischen Platz am See.

Na klar - wenn Ihr so schön in die Kamera schaut, kommt Euer Foto auch ins Internet. Vielleicht entdeckt es da ein Bewohner des kleinen Allgäu-Ortes und zeigt es Euch!

Da wir nicht wussten, was uns in Wald erwartet, waren wir auf Selbstversorgung eingestellt. Für den nächsten Aufenthalt wissen wir: Die örtliche Gastronomie wird uns und andere Wohnmobilisten nicht verhungern und verdursten lassen, auch ein Biergarten wartet auf Gäste!

Am Pfingstsonntag trennen wir uns von Thomas und sausen staufrei aus dem Allgäu zurück nach Lippe.

Dies ist die Seite

Teil 4 von 4: Von Lago di Molveno und Lago di Terlago bei Trento ins Pustertal nach Bruneck

Die weiteren Teile des Reiseberichtes Südtirol sind:

Teil 1 von 4: Über den Reschenpass durch das Etschtal - Glurns im Vinschgau, Gfrill, Kurtatsch

Teil 2 von 4: Von Kurtatsch ins Valle di Fiemme (Fleimstal) zum Pass San Pellegrino

Teil 3 von 4: Kurtatsch an der Weinstraße - Camping "Obstgarten", der kleinste Campingplatz Südtirols


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