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Mit dem Wohnmobil von der "Algarve" der spanischen Nordküste zu den Terroraktionen der französischen Bauern

Teil 23 von 24: Reise mit dem Wohnmobil durch Spanien und Portugal im Herbst/ Winter 2023/2024

Mit schönstem Wetter verabschiedet sich die spanische Nordküste Galiciens und Asturiens von uns. An der Grenze zu Frankreich in Hondarribia packt uns dann zunächst das Grau des Nebels und dann das Grauen über die Berichte der Straßenblockaden im Nachbarland.

Den traumhaft blauen Himmel am Lac de Lavaud genießen wir deshalb nur wenige Stunden statt zwei Tage um am verkehrsarmen Wochenende möglichst weit durch das von Bauern blockierte Frankreich zu kommen.

23. bis 25.01. Betanzos - Rinlo 133 km - Tag 105 bis 106

Bei der Abfahrt in Betanzos zeigt uns Google Maps eine Ballenoil-Tankstelle, bei der Diesel über 20 Cent weniger kostet als bei den anderen Tankstellen. Ob das stimmt? Jau!


Mit gut gefülltem Tank geht es aus dem regnerischen Betanzos ...


... an die laut wetteronline sonnige Nordküste Galiciens.


Ob auch die Prognose stimmt? Wieder jau!

Mit allerschönstem Sommerwetter - äh, ach so, ist ja Winter :-) - verabschiedet sich Galicien von uns. Bei der Ankunft an der Steilküste in der Nähe von Rinlo nimmt unsere schwedische Campingbus-Nachbarin gerade mit ihrem Hund ein Bad im Atlantik. Wassertemperatur? Keine Ahnung.


Uns genügt der Blick aus dem Wohnzimmer ...


... auf Wellen und Gischt und auf die Felsküste der Algarve des Nordens :-)




Wie eine Fahne im Wind bewegt sich ein Vogelschwarm über einem Felsen, siehe Video


So wie an der Algarve blühen hier die Mittagsblumen.


Bienen und Hummeln knien sich da richtig rein.



Der Küstenwanderweg bietet tolle Ausblicke auf die Küste, das hügelige Hinterland und den Atlantik.




Auf dem Küstenwanderung kann man in Richtung Westen vorbei an Steilküstenkühen ...


... bis zum Faro de Ribadeo laufen.


Ganz nah vor uns haben wir die Steilküstenangler im Blick. Diesmal ist das Meer sehr ruhig. Wir haben sie schon neben mehr als zehn Meter hoch spritzender Gischt gesehen.




Kaum sind die Angler weg, nimmt die Brandung zu. Wer das Meer nicht nur sehen sondern auch hören will, kann sich hier drei zusammengeschnittene Videoclips ansehen und -hören.


25./26.01. Rinlo - Fitu 186 km - Tag 107

Bilder vom Untergang des Mondes am Morgen bis zu seinem Aufgang am Abend

Den Untergang des Vollmonds über dem Meer haben wir noch nicht oft gesehen. Zum Abschied von Galicien gelingt es, wir sind begeistert.




Das nächste Bild ist der perfekte Kontrast zum Meer. Mittags erreichen wir einen Parkplatz im Kantabrischen Gebirge auf über 500 m Höhe unterhalb des Aussichtspunktes Fitu. An den Gipfeln der Berge kann man winzige Schneereste erkennen.




Von der anderen Seite des Parkplatzes blickt man auf die Küstenlinie und hört sogar die sich überschlagenden Wellen.



Über uns zieht ein Gänsegeier seine Kreise.



Morgens ist er im Meer "versunken", abends taucht er über dem Berg wieder auf: der Vollmond.


26./27.01. Fitu - Hondarribia 345 km - Tag 108

Vom schönen Morgenhimmel in den Bergen zum Grauen im Grau von Hondarribia

Der Tag fängt so schön an mit den Farben über den Bergen vor dem Aufgang der Sonne.



Im Dorf unterhalb des Fitu leuchtet eine voll aufgeblühte Akazie. Es ist hier an der milden Nordküste Spaniens ganz normal, dass die Akazien ab Ende Dezember blühen.



Gaby fotografiert noch schnell einige Häuser, teilweise schön, ...


... teilweise verschönerungsbedürftig.


Dann fahren wir nonstop nach Hondarribia im Baskenland an der Grenze zu Frankreich. Ich mache zwei Strandfotos und hoffe auf den angekündigten wolkenlosen Himmel für weitere Bilder.



Stattdessen fällt der Neben von den baskischen Bergen und alles versinkt im Grau, ...



... auch das gegenüberliegende französische Hendaye.


Schlimmer als das Grau des Wetters ist allerdings das Grauen, das uns bei der Planung der weiteren Reise packt. In Frankreich blockieren Bauern in einer Aktion des Terrors landesweit Autobahnen und Nationalstraßen. Erst nach und nach wird uns das Ausmaß klar als ich auf der Website https://www.bison-fute.gouv.fr/maintenant.html Fotos von Autobahnkameras finde.

Eine Kamera zeigt die A 20 nördlich von Limoges, vollgekippt mit Reifen.


Der Screenshot von 16:56:44 zeigt die Brücke der N 145 über die A 20 nördlich von Limoges - – unsere geplante Strecke. Beide Straßen sind blockiert, es brennt auf der A 20 und es brennt auf der N 145.


Im nächsten Bild von 18:54:28 brennt es auf beiden Straßen immer noch.


Auf der Karte sieht man, wie gut die Kriminellen ihre Aktion organisiert haben. Die A 20 ist nördlich von Limoges an drei Stellen blockiert, die N 145 auf der Brücke über die A 20 sowie westlich bei Bellac und östlich in Richtung Gueret. Ebenfalls dicht ist die Nationalstraße südlich von Bellac sowie A 10 und N 10 südlich von Poitiers.


27./28.01. Hondarribia - Lac de Lavaud 415 km - Tag 109

Die Etappe heute klappt besser als befürchtet.

Die Sperrung bei Bayonne haben wir dank Google Maps weiträumig umfahren. Da Google uns auf schmale 3,5t-Straßen leitet, kommen wir ohne Behinderungen durch LKW zur ersten freien Auffahrt nördlich von Bayonne.

Die gefahrene Strecke sind 415 km. Die Entfernungsangaben in der Zeitachse stimmen ja nie.


Die Autobahn in Richtung Norden bis Bordeaux ist fast leer. Ab hier ist die Autobahn nach Süden gesperrt, was zu einem Rückstau an der Ausfahrt führt.


Von dort muss sich die Schlange durch die Orte und Kreisverkehre quälen. Wir als nicht zeitgebundene Wohnmobilisten mit Verpflegung, Toilette und Betten an Bord können ja jederzeit unsere Fahrt beenden.

Am schlimmsten trifft die Aktion der Bauern die LKW-Fahrer. Termindruck, Pausenzeiten, keine Parkplätze abseits der Autobahnen - – was tun die Bauern mit ihrem Terror denen an? Und nicht punktuell an einer Stelle sondern im gesamten Land von Calais und Metz im Norden bis Bayonne und Montpellier im Süden.


Bis Bordeaux kommen immer mehr LKW auf die Autobahn. Beim Start zeigt GM noch die Sperrung auf Bordeauxs Ostring an, ändert das aber während der Fahrt. So schnell sind wir noch nie um Bordeaux gesaust. Alle LKW vor uns fahren an der Gabelung auf den Westring. Deren Navis haben die Freigabe wohl noch nicht mitbekommen.


Bei der Sperrung der N 10 in Angouleme leitet Google Maps uns wieder auf 3,5t-Straßen durch Vororte und Wohngebiete.

Die Bauern auf der Autobahn bei Angouleme haben sich häuslich eingerichtet mit einem großen Zelt, umgeben von Reifen, Strohballen und was auch immer da ausgebreitet wurde.



Letztlich brauchen wir bis zu unserem Ziel am Lac de Lavaud nur ca. eine Stunde länger als bei normaler Verkehrslage.


An Platz mangelt es nicht auf dem gemischten Park- und Wohnmobilstellplatz und das Wetter zeigt sich östlich von Angouleme von der schönsten Seite.



Besonders sehenswert ist der Himmel mit seinem Blau und den Kondensstreifen der Flugzeuge, das Ganze auch noch gespiegelt im Wasser.


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Keine Kondensstreifen wird es mehr von der Fouga CM. 170 Magister von 1958 geben. Die ist vielleicht für immer auf einer Wiese gegenüber des Parkplatzes gelandet.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fouga_Magister



Nachdem wir unser Ziel erreicht haben, schauen wir wieder auf die Autobahnkamera nördlich von Limoges, eigentlich unsere nächste Strecke am Sonntag. Die Szene kennt ihr ja schon, es brennt weiterhin sowohl auf der A 20 als auch auf der N 145. Beide Straßen sind nach wie vor nicht befahrbar, so wie viele andere in ganz Frankreich.


Was geht in Menschen vor, die solche Aktionen gutheißen? Ob Bauern, Klimakleber, Afd-Anhänger oder -Gegner: Nötigung, Erpressung und Sachbeschädigung sind keine Demonstration und freie Meinungsäußerung sondern kriminelle Straftaten!


Hier geht es zum nächsten Teil dieses Reiseberichtes.


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