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Von der alten Holzhäuserstadt Røros in Dörfer und Natur im Fjell der Region Hedmark

Teil 15 von 17: Reise mit dem Wohnmobil durch Schweden und Norwegen 08.06. - 14.08.2019

Nach dem Gedränge in der Fußgängerzone von Røros verbringen wir einige Tage auf einsamen Plätzen im norwegischen Fjell. Die schmale Piste zur ältesten Molkereigenossenschaft nördlich der Alpen werden wir allerdings kein zweites Mal fahren. Den Weg nach Fiskevollen zum größten und ältesten Fischerdorf Norwegens können wir dagegen uneingeschränkt empfehlen. Auch der Friisvegen auf über 1.100 m über NN ist einen Abstecher wert.

03./04.08. (Sylsjön / Schweden - Stugudalen / Norwegen - Røros) - Rausjødalen Setermeieri - Svartjøenna 206 km

Nach dem Stadtbummel in Røros machen wir Mittagspause an den Sanddünen westlich der Stadt.


Dann fahren wir auf einer Nebenstrecke nach Os. Es geht unter zwei Scheunenzufahrten hindurch (Höhe 3,80 m), ...


... gleich dahinter steht die schöne Kirche von Os am Hang mit tollem Ausblick über das Tal.



Unser Ziel des Tages ist die Rausjødalen Setermeieri südöstlich von Tynset, die älteste Molkereigenossenschaft nördlich der Alpen! Sie wurde 1856 in Betrieb genommen und gilt als Vorgängerin von Tine. Jeder Selbstversorger in Norwegen hat sicher schon mal deren Milch gekauft.

Position: https://maps.app.goo.gl/YfxQqyTKuiquagnf8

Im Juli öffnet hier ein kleines Museum und es gibt verschiedene Veranstaltungen. Zum Glück ist die Saison jetzt schon vorbei! Die Zufahrt"straße" (mautpflichtig ab Brydalen) ist wirklich nicht für Gegenverkehr geeignet und ich rate ausdrücklich davon ab, hier mit einem großen Campingfahrzeug zu fahren!

Die 13 Kilometer lange Piste ist schmal und teilweise recht steil, das ist eigentlich kein Problem. Aber: Es gibt nur selten Ausweichstellen und wenn, dann passt da meistens nur ein PKW in die Nische.



Als wir oben ankommen, trauen wir unseren Augen kaum. Da steht ein Gespann mit einem riesigen Wohnwagen. "Der Wohnwagen ist 2,51 m breit, ich brauche die komplette Straße.", sagt mir der Fahrer. "Wenn mir solch ein Gespann wie unseres entgegenkommt, habe ich ein sehr ernstes Problem."




Auch wir hätten ein Problem bei Gegenverkehr. Auf der engen Piste um einige Kurven auf lockerem Schotter rückwärts fahren bis zur nächsten Ausweichstelle? Nein, danke! Wir befürchten, dass uns das am nächsten Morgen dank Sonntagsausflüglern mehrmals passieren könnte. Deshalb beschließen wir, jetzt am Nachmittag wieder abwärts zu fahren. Auch die Norweger mit ihrem Wohnwagengespann wenden, um den Platz zu verlassen.


Auf einem Platz in der Nähe der gut besuchten Badestelle am Svartjönna verbringen wir eine ruhige Nacht ohne Sorge vor Gegenverkehr am nächsten Morgen.


04. bis 06.08. Svartjøenna - Fiskevollen 97 km

Am Sonntag fahren wir wieder "auf Piste" in Hedmarks Fjellregion. Von der Tour am Vortag haben wir uns nicht abschrecken lassen :-).

Wir wollen nach Fiskevollen am Sølensjøen auf 688 m über NN. Fiskevollen ist Norwegens größtes und ältestes Binnenfischerdorf. Aus der Wikingerzeit (900 n.Chr.) hat man hier Schwerter, Speere und Äxte gefunden. Heute werden alte und neue Hütten im Ort vor allem als Ferien- und Wochenendhäuser genutzt.

Die 31 Kilometer lange Straße ab Bergset wird ab Anfang Juni geöffnet. Mit Kreditkarte müssen am Automaten 90 NOK Maut gezahlt werden, damit sich die Schranke öffnet.

Die Strecke ist in gutem Zustand und für Gegenverkehr geeignet. Sie führt überwiegend durch Wald, zeitweise verläuft sie oberhalb der Baumgrenze auf mehr als 900 m NN mit einer phantastischen Fernsicht.


Solch eine bodendeckende Fjellvegetation aus blühender Heide und Islandmoos haben wir noch nie gesehen.


Von der Höhe geht es wieder abwärts zum alten Fischerdorf.


Am Eingang gibt es Bilder und Informationen aus der Geschichte Fiskevollens.

Position: https://maps.app.goo.gl/9NKCAP69b1NLck4B7



Die folgenden Bilder zeigen Eindrücke von unserem Besuch des Dorfes.







Bevor wir abfahren, kaufen wir am Kiosk/Café geräucherte Felchen, die wir uns später im Wohnmobil schmecken lassen. Dies ist eine halbe Portion!


Bevor wir Fiskevollen verlassen, sammelt Gaby in kurzer Zeit mehrere Mahlzeiten Heidelbeeren am Ortsrand.


Dann fahren wir zu einem Platz etwas abseits der Straße. Hier auf 900 m NN liegt die Baumgrenze mit einzelnen kleinen Birken. Schaut man in die Senke, sieht man einen lichten Birkenwald vor den kargen Gipfeln des Rendalsølen (1.755 m NN). Wirkt diese Landschaft nicht wie Serengeti oder Sahelzone?

Die Vegetation mit Islandmoos und Heide ist natürlich eine ganz andere.







Am Abend zeigt sich die Sichel des Mondes, die von Tag zu Tag stärkere Abenddämmerung macht sich bemerkbar.



Die Zeit des Blauen Himmels ist vorbei! Seit fünf Wochen (Ankunft in Norwegen/Narvik am 2. Juli) langweilige ich euch auf fast allen Fotos mit dem monotonen blauen Himmel. Damit ist jetzt Schluss!

Auf den vorstehenden Mond-Fotos sind schon Wolken zu sehen und am Dienstag hat uns der Ausläufer eines Tiefs erreicht. Die folgenden sechs Fotos zeigen die Wolkenentwicklung im Laufe des Tages.

Es gibt Regen und Gewitter östlich, südlich und westlich von uns. Die können wir aus unserer Höhenlage schön beobachten und den Donner hören. Nur direkt bei uns bleibt es trocken! Sobald die Wolken unseren Blauen Löwen sehen, ergreifen sie die Flucht :-)!







06./07.08. Fiskevollen - Friisvegen / Åsdalstjønna 87 km

Dienstagmorgen wollen wir noch etwas höher hinaus, zum höchsten Punkt dieser Reise auf den Friisvegen, ca. 1.140 m über NN. Hier gibt es keine blühende Heide und keine kleinen Bäume mehr, die Vegetation ist deutlich karger als an unserem letzten Platz.

Der norwegische Wetterdienst kündigt für den gesamten Tag im Zielgebiet dichte Bewölkung an. Sie ist auch da bei unserer Ankunft.

Aber die norwegischen Meteorologen kennen nicht unseren Reiseplan und die Wirkung des Blauen Löwen auf Wolken! Kaum haben wir unseren Platz erreicht, lockern die Wolken auf. Das bleibt auch bis zum Abend so, der Åsdalstjønna auf der anderen Straßenseite liegt unter uns in der Abendsonne.





Hier geht es zum nächsten Teil dieses Reiseberichtes.


Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes.


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