Abwechslungsreiches Sardinien: Eiswald und Skilift Bruncu Spina im Gennargentu, Übernachtung auf der Schweinewiese, Wandmalerei in Orgosolo und ein Haus unter Felsen bei NuoroReisebericht Teil 13 von X: Mit dem Wohnmobil durch Sardinien 10.12.2015 bis 02.03.2016 Ein ungewöhnlicher Zipfelgipfel, Eis an Bäumen und Sträuchern, Schweine und Kühe auf Straßen und Picknick-/Übernachtungsplatz, Bilder an den Hauswänden und ein kleines Haus unter einem riesigen Felsen - die Fahrt durchs Gennargentu-Gebirge und von dort über Nuoro ans Mittelmeer bietet sehr viel Überraschendes und Ungewöhnliches. Su Golgo - Talana - Lago Alto del Flumendosa - Monte Perda Liana - Fonni - Bruncu Spina / Gennargentu - Picknickplatz Schweinewiese / Orgosolo - Nuoro - Cala Gonone 09.02. bis 12.02.201609./10.02. Su Golgo - Talana - Lago Alto del Flumendosa - Monte Perda Liana 92 kmOberhalb von Baunei bietet sich dieser Blick auf die Ostküste bei Arbatax ... ... bevor es auf der Panoramastraße landeinwärts geht. Bei Urzulai verlassen wir die SS 125 und fahren südwärts nach Talána - hier im Bild. Wir haben Bosco di Santa Barbara als Ziel eingegeben und so leitet das Navi uns hinter Talána an einer Straßengabelung richtigerweise nach links. Allerdings endet die breite Asphaltstraße jäh, sie wurde offensichtlich Opfer eines Erdrutsches - aber über die Piste ging die Fahrt ja problemlos. Während ich zurückgehe um vorstehendes Foto zu machen erspäht Gaby den weiteren Verlauf der "Straße" am Steilhang gegenüber. Das sieht keineswegs besser aus und auf solch einer Strecke möchte ich ungern im Rückwärtsgang rumkurven - bei Gegenverkehr oder weil es garnicht mehr weitergeht.. Also fahren wir zurück zur Gabelung und kurven aufwärts in eine karge felsige Berglandschaft ... ... und sehen plötzlich die über 1.800 m hohen Gipfel des Gennargentu-Gebirges vor uns mit winzigen Schneeresten. Hier läuft alles frei rum was vier Beine hat, auch Kühe und Schweine. Die "Tajine" im Hintergrund ist der Monte Perda Liana, Ziel dieser Tagesetappe. Leider ist das Schwein auf der Straße nicht bereit mal den Kopf zu heben und freundlich in die Kamera zu schauen. Wir fahren abwärts zum Lago Alto del Flumendosa, hier haben sich die Rindviecher gemütlich in der Sonne auf und neben der Straße niedergelassen. An dieser wetterfesten Landkarte des Gennargentu biegen wir links ab ... ... zum Picknickplatz am Monte Perda Liana auf 1.060 m über NN. Müssen wir hier am Straßenrand übernachten? Nein, auf dieser Seite des geschnitzten Tierkopfes führt ein gepflasterter Weg hinauf ... ... zu einem windgeschützten Parkplatz. Gegenüber beginnt der Weg zum Perda Liana, man beachte die beiden Enden des Torbogens. Zu diesem Zeitpunkt ahnen wir noch nicht, wie nah wir lebenden Schweinen am nächsten Tag kommen werden. Die Gipfel der höchsten Gennargentu-Berge behalten den Rest des Tages ihre Mütze auf. Bei bewölktem Himmel sinkt auf unserem Übernachtungsplatz die Temperatur nachts auf 4° C. 10./11.02. Monte Perda Liana - Fonni - Bruncu Spina / Gennargentu - Picknickplatz Schweinewiese / Orgosolo 105 kmBeim Start und während der gesamten Anfahrt liegen alle Berge in dichten Wolken. Wie idiotisch, genau da hinein zu fahren. Aber wir wollen nunmal auf den höchsten Punkt einer öffentlichen Straße Sardiniens auf 1.570 m Höhe an der Skistation Bruncu Spina. Auf etwa 1.100 m Höhe einige Kilometer hinter Fonni gibt es den ersten "Sehschlitz" unter den Wolken mit freiem Blick nach Norden. Je weiter wir fahren um so höher ziehen die Wolken. Die Talstation des Skilifts ist schon frei und plötzlich erscheint daneben der Eiswald von Bruncu Spina - das erste von zwei einzigartigen Erlebnissen dieses Tages. Bäume, ...
... Sträucher ... ... und Stauden sind mit Eis überzogen. Sogar an den Grashalmen unter dem Lift glänzt das Eis. Ursache ist kein Eisregen sondern die Feuchtigkeit in den gerade abgezogenen Wolken, die aktuelle Temperatur gegen 11 Uhr beträgt - 1°C. Einen Skipass muss hier heute niemand kaufen und die Bar hat geschlossen :-) Ende Januar sah das hier aber ganz anders aus wie dies Bild der Webcam von Bruncu Spina zeigt. Hier der derzeitige Link zu den Webcams im Gennargentu. Mit jeder Minute wird die Sicht besser, im Osten bis zum Mittelmeer. Im Norden sehen wir die Gipfel des Sopramonte (vorne rechts) und des Monte Albo (hinten rechts), als kleinen Hügel im Schatten den Monte Ortobene bei Nuoro und dahinter die Gipfel der Monti di Alá. Kurz nach der Abfahrt drehen wir uns um und der Bruncu Spina mit Lift und Skipiste liegt wolkenfrei hinter uns. Mit solch einer phantastischen Wetteränderung haben wir wahrlich nicht gerechnet. Über Fonni fahren wir abwärts in Richtung Orgosolo. Einige Kilometer südlich des Ortes erwartet uns das zweite ungewöhnliche Erlebnis dieses Tages. Wer kennt den "Wohnmobilstellplatz Schweinewiese"? Der im Wohnmobilführer empfohlene Picknickplatz (rechts unter Bäumen) mit Parkplatz (links) - wirkt aus dieser Position ja noch ganz normal. Aus dem Womo-Fenster betrachtet sieht der Platz aber nicht so normal aus. ... und die Verursacher der Bodenunebenheiten nähern sich rasch. Ich beobachte von einer Baumgruppe aus wie sich "die Schweinebande" vom Picknickplatz dem Campingbus nähert. Gaby sitzt derweil drinnen schussbereit mit der Kamera am geöffneten Fenster. Ob Firma Burow dies Bild als Werbemittel gefällt: "Der Campingbus Burow VIP 600 L auf der Schweinewiese"? Trinkende Ferkel an den Zitzen einer Sau haben wir bisher aus dem Womo-Fenster noch nicht beobachtet :-). Am nächsten Morgen während wir frühstücken zieht eine andere Truppe ganz nah an uns vorbei. Wer auch mal ganz nah ran möchte - den Wohnmobilstellplatz "Schweinewiese auf Kuhweid" gibt es hier. 11./12.02. Picknickplatz Schweinewiese / Orgosolo - Nuoro - Cala Gonone 85 kmDie bemalten Steine an der Straße etwa tausend Meter vom Picknickplatz entfernt bilden die perfekte Überleitung von der Schweinewiese zu den Wandmalereien (Murales) in Orgosolo. Unterschiedliche Stile ... ... und Inhalte kann man besichtigen. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet das Leben von Antonio Gramsci, den Mitbegründer der Kommunistischen Partei Italiens. Die Bilder unterscheiden sich sehr von denen in Tinnura, siehe Teil 6 dieses Reiseberichtes. Da liegt doch jemand an der Straße nach Nuoro in einer Kurve und ruht sich aus. Die ganze Region um Nuoro und Orgosolo ist zur Zeit ein Mandelblütenmeer, ... ... vereinzelt gibt es auch gelbblühende Akazien. Kurz vor dem Ende dieser Tagesetappe sehen wir das Haus unter dem Felsen an der Straße von Nuoro auf den Monte Ortobelo - es liegt ziemlich versteckt in einer Kurve. Nach drei Tagen mit sehr interessanten Eindrücken und Erlebnissen in der Bergen Sardiniens erreichen wir bei Cala Gonone wieder das Mittelmeer. Hier geht es zum nächsten Teil unseres Reiseberichtes "Sardinien mit dem Wohnmobil im Winter". Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes.
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