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Reisebericht: Mit dem Wohnmobil in Skandinavien 25.07. bis 15.09.2013 - Teil 5 von 10

Durch Troms in die Finnmark zur Nordkapp-Region: Sandhornøya - Narvik - Skibotn - Alta - Leirbotn - Havøysundstraße - Arctic View - Havøysund 17. bis 19.08.2013

1.054 Kilometer trennen laut Routenberechnung von Google Maps unseren "Traumstrand" auf der Sandhorninsel von unserem Ziel "Arctic View" bei Havøysund ganz hoch im Norden in Sichtweite der Nordkapp-Insel Magerøya. Nach den unerwartet vielen schönen Strandtagen an der Küste Nordnorwegens wollen wir uns nun einige Tage in die karge Landschaft des äußersten Nordens der Finnmark begeben. Für den "großen Sprung" nach Nordosten spricht auch die Wetterprognose, nach der es im Nordwesten einige Regentage geben soll während in der Nordkappregion recht angenehmes Wetter erwartet wird. Die Fahrt über die Küstenstraße nach Havøysund erweist sich landschaftlich als sehr reizvoll und ebenso der kleine Ort auf der Insel Havøya.

Die Gesamtübersicht mit den Links zu den einzelnen Teilen dieses Reiseberichts gibt es HIER!

17./18.08. Sandhornøya - Narvik - Bukkemyrvatnet 396 km,

Fähre Bognes/Skaberget 30 Min./130 Kronen

Der 24. Tag unserer Reise ist der 1. Regentag, an dem uns fast während der gesamten Fahrt leichter Regen begleitet. Trotzdem geht es zunächst recht zügig voran über die Rv 17 und 80 nach Fauske und dann weiter nordwärts auf der E 6. Für Leute mit Tunnelphobie sind die ersten 100 km nördlich von Fauske nicht geeignet da "gefühlt" 50% der Strecke durch Tunnel führen. Danach geht es überwiegend mit freiem Blick am Wasser entlang oder durchs Hinterland wobei wir aufgrund der grauen Wolken nicht viel von der Landschaft sehen und folglich nicht für Fotostopps anhalten müssen.

Anhalten und warten müssen wir dann allerdings am Fähranleger Bognes, den wir gegen 12:20 Uhr erreichen. Wir waren davon ausgegangen, dass die Fähren an der E 6 - DER Hauptverkehrsader Norwegens - in kurzen Abständen hin und her pendeln. Irrtum! Die letzte Fähre ging um 11:45 Uhr, die nächste fährt laut Fahrplan um 14:10 Uhr. Während der Hauptsaison verkehren sie in kürzeren Abständen - aber die Hauptsaison endet hier Anfang August! Nach der längeren Zwangspause können wir die Fahrt fortsetzen, kommen bei wenig Verkehr zügig durch Narvik und entdecken einen Parkplatz etwas abseits der E 6 an einem schönen See.

18./19.08. Bukkemyrvatnet - Skibotn (Lyngenalpen) - Alta - Leirbotn 494 km

Das Wetter hat sich brav nach der Vorhersage gerichtet - strahlend blauer Himmel empfängt uns nach der ruhigen Nacht abseits der E 6 am Bukkemyrvatnet.

Der Parkplatz dient als Ausgangspunkt für Wanderungen auf die umliegenden Berge, ist an der E 6 aber nicht ausgeschildert im Gegensatz zu vielen anderen Parkplätzen.

Bei einer kurzen Fahrtunterbrechung gelingt dieser Schnappschuss an einem See irgendwo im Nirgendwo.

Bei der Fahrt hinab und hinein nach Skibotn schaut man vor den teilweise sichtbaren Gletscher in der Lyngenalpen.

Auf der Ostseite des Fjords geht es nordwärts, die Lyngenalpen im Westen immer gut im Blick.

Die Fähren zwischen Olderdalen und Lyngseidet bieten eine Verbindung zwischen der E 6 und Tromsö, wir werden sie einige Tage später nach den "Arktistagen" nutzen.

Plötzlich schwebt ein großer Vogel über die E 6 und verschwindet unterhalb eines Parkplatzes. War das ein Seeadler? Ich mache fast eine Vollbremsung um gerade noch auf dem Parkplatz zum Stehen zu kommen. Da sitzt er und scheint mich neugierig zu beobachten. Zunächst versuche ich hinter Sträuchern etwas verdeckt zu bleiben, ...

.

... dann trete ich ins Freie. Er bleibt ganz ruhig sitzen, schaut mal nach rechts, mal nach links und dann wieder in die Kamera.

Es dauert eine ganze Weile bis er sich entschließt unterhalb meines Standortes die Flügel auszubreiten und davon zu fliegen. Vermutlich war es ein junger Seeadler dessen Färbung sich noch entwickeln muss bis auch er den typischen weißen Schwanz als "Erkennungszeichen" trägt.

Wir durchqueren Alta und fahren zu einem Platz bei Leirbotn mit schönem Blick über den Altafjord etwa 7 km abseits der E 6.

Der Blick aus dem Campingbus nach Sonnenuntergang bietet wieder einen wunderschönen Abendhimmel, man mag garnicht ins Bett gehen bei diesem Kunstwerk der wechselnden Farben und Wolkengebilde.

19.08. Leirbotn - Havøysundstraße - Arctiv View - Havøysund 190 km

Im weiteren Verlauf führt die E 6 etliche Kilometer über eine Fjellebene - wer weiter nach Osten bis Kirkenes fährt wird weitere und kargere kennenlernen. Wir haben jedoch ein anderes Ziel: In Olderfjord biegen wir links ab auf die E 69 in Richtung Nordkapp. Zu diesem Zeitpunkt sind wir noch nicht sicher, ob wir dorthin fahren werden. Erstmal wollen wir auf jeden Fall auf die "Nationale Touristenstraße Havøysund" und verlassen deshalb die E 69 schon nach knapp 5 Kilometern in Richtung Nordwesten. Zunächst führt die "889" durch eine noch etwas bewaldete Region.

Dann jedoch beginnt der interessanteste Teil der Strecke, die Fahrt an der steilen Felsküste entlang.

Der Blick nach Norden führt an der Porsangerhalbinsel vorbei aufs freie Meer.

In Nordskandinavien Rentiere zu fotografieren ist ungefähr so spannend wie in Deutschland Kühe auf der Weide. Recht bald stuft man sie eher als Verkehrshindernis auf der Straße ein statt als Fotomotiv.

Aber wenn sie an einer so ungewöhnlichen Stelle am Meer stehen ...

... und dann noch so neugierig in die Kamera schauen gibt es doch mal einen Fototermin.

An der Havøysundstraße gibt es auch einige "interessante" Rastplätze. An dieser Bucht wurden ungewöhnliche "Strandkörbe" aufgestellt, in verschiedene Richtungen ...

... und von beiden Seiten besetzbar. Zum längeren Aufenthalt reizt das Wetter heute aber nicht. Es ist zwar niederschlagsfrei aber bewölkt und recht windig. So kennt man das Nordkapp - wir sind ja ganz dicht dran und man erwartet wettermäßig nichts Gutes in dieser Gegend.

"Kunst am Strand" bietet die nächste Bucht mit dem Weg hinunter ans Wasser. Das Bild zeigt nur einen Ausschnitt des verschlungenen Weges. Hoch hinauf aufs Fjell geht es dann noch für einige Kilometer, wieder hinab auf Meereshöhe, eine Linkskurve und ...

... schon fällt der Blick aufs bunte Havøysund mit Hafen und Wohnmobilstellplatz.

Wir fahren jedoch zunächst durch den hübschen Ort hindurch steil hinauf dem Wegweiser "Arctiv View" folgend. Von hier oben an den Windkraftanlagen hat man den schönsten Blick auf Havøysund. Laut unserer Fachliteratur befindet sich hier der nördlichste Windpark der Welt. Wir fahren weiter zum Nordzipfel der Insel mit dem "Arctic View", flüchten aufgrund der kräftigen Böen aber rasch wieder. Wir besuchen aber das "Nordkapp" von Havøya nochmal bei schönerem Wetter und berichten darüber im nächsten Teil unseres Reiseberichtes.

Zunächst fahren wir auf den kostenlosen Wohnmobilstellplatz am Hafen von Havøysund, den wir bereits vor dem Überqueren der Brücke vom Festland auf die Insel gesehen haben. Hier stehen wir windgeschützt hinter den Hütten einer Hotelanlage und freuen uns über die perfekte Ausstattung mit Entsorgungsstation für Toilette und Grauwasser, Trinkwasserversorgung und sogar kostenlosem WLAN.

Auf den Fernsehempfang werden wir hier aber wohl verzichten müssen - denken wir beim Anblick der Hügel südlich von unserem Stellplatz und der "höhergelegten" Schüsseln am Hang (Bildmitte).

Aber nein - im Nu hat unsere Oyster zumindest den Hotbird auf 13° Ost gefunden, nur der Astra bleibt "unsichtbar". Zumindest einige deutsche Programme sowie etliche englischsprachige Nachrichtenkanäle stehen uns zur Auswahl.

Zunächst interessiert uns jedoch das "Seh-Programm" am Hafen mehr als das Fernseh-Programm vom Satelliten. Vom Stellplatz aus sehen wir den riesigen Möwenschwarm im Hafenbereich.

Dicht gedrängt und laut schreiend wechseln sie ständig ihren "Liegeplatz" vor dem Fischereihafen.

Im Laufe der Nacht ziehen die Wolken ab und beim Frühstück leuchten vor uns die Boote in der Morgensonne.

Wenn es im Hurtigroutenbuch beschrieben wird werden auch die Schiffe hier anlegen. So ist es, erst kommt das südgehende aus dem Osten - hier die Kong Harald. Während es den Hafen verlässt ...

... erscheint im Westen schon das nordgehende Schiff. Leider ist der Sund zu schmal und/oder die Brücke zu niedrig um hier durch diese Meerenge zwischen Porsanger-Halbinsel und Havøya zu fahren.

So dauert es gut 30 Minuten bis die Midnatsol die Insel umrundet hat und sich drehen muss um anzulegen.

Nur zwei Passagiere gehen hier an Bord ...

... aber wesentlich länger als laut Fahrplan vorgesehen dauert die Be- und Entladung der Fracht des Schiffes. Hier kann man gut erkennen wie wichtig diese Postschiffe für den Gütertransport sind und dass es sich keineswegs nur um Passagierschiffe handelt.

Ein perfekter Stellplatz in einem hübschen Ort, phantastisches Wetter, gute Wandermöglichkeiten, ein Restaurant mit für norwegische Verhältnisse günstigen Preisen(!) in der Nähe, zwei Supermärkte (einer davon schräg gegenüber des Stellplatzes) - hier bleiben wir länger als geplant und berichten darüber

im nächsten Teil unseres Reiseberichtes.

Die Gesamtübersicht mit den Links zu den einzelnen Teilen dieses Reiseberichts gibt es HIER!


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