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Die kürzeste Landgrenze der Erde zwischen zwei Staaten, Schiffe, Strände, ein Leuchtturm und Europa vor Augen

Teil 4 von 17: Überwintern mit dem Wohnmobil in Marokko, Spanien und Portugal 23.12.2018 bis 24.03.2019

Vom Campingplatz Cala Iris fahren wir mit dem Wohnmobil an der marokkanischen Mittelmeerküste weiter nach Osten. Wir besuchen die kürzeste Landgrenze der Erde zwischen zwei Staaten und verbringen einige Tage auf Freisteh-Plätzen mit Meerblick.

Hier ein 2 1/2-Minuten-Video von der Strecke incl. der schmalen Straße an der Steilküste zum Leuchtturm Trois Fourches nördlich von Melilla..


11./12.01. Cala Iris - Bades/ Peñón de Vélez de la Gomera - Al Hoceima - Bouyafar/ Plage El Kalat 185 km

Die kürzeste Landgrenze der Erde zwischen Bades in Marokko und dem spanischen Peñón de Vélez de la Gomera

Am Freitag fahren wir zunächst zur kürzesten Landgrenze der Erde! Solch ein Superlativ darf man sich doch nicht entgehen lassen! Die Grenze ist laut Wikipedia 85 m lang. Sie befindet sich zwischen dem kleinen marokkanischen Dorf Badis/ Bades und dem spanischen Felsen Peñón de Vélez de la Gomera. Den hatten wir vom Campingplatz Amis de Cala Iris immer im Blick, siehe Teil 3 dieses Reiseberichtes.

Wir nehmen die erste ausgeschilderte Abzweigung nach Bades von der N 16 (laut Google Maps nicht durchgehend). Der schmale Weg führt durch ein grünes Tal.



Nach einigen Kilometern erreichen wir die von Rouadi kommende Hauptpiste. Bei der Weiterfahrt nach Bades kommen wir kilometerweit an Felsenhöhlen vorbei.



Circa 13 Kilometer nach der Abzweigung von der N 16 erreichen wir das winzige marokkanische Fischerdorf Bades und dahinter den von Spanien "beherrschten" Felsen Peñón de Vélez de la Gomera.


Vor der marokkanischen Militärstation an der Grenze endet unsere Fahrt. Wir gehen zu Fuß weiter und werden darauf hingewiesen, dass wir die Schnur nicht überschreiten dürfen! Die Schnur?


Auf diesem Bild sieht man die vordere blaue marokkanische Schnur und dahinter die spanische "Wäscheleine". Das sind also die Grenzsicherungsanlagen an der kürzesten Landgrenze der Erde :-) .


Die marokkanischen Fischerboote von Bades liegen direkt vor "der Schnur". Der spanische Felsen Peñón de Vélez de la Gomera bietet perfekten Schutz vor Sturm und Wellen vom Mittelmeer.


Der weiße Kreis vor dem Felsen ist der spanische Hubschrauber-Landeplatz. Die komplette Versorgung dieses spanischen Militär-Stützpunktes erfolgt durch Hubschrauber und Schiffe. Auch Trinkwasser wird so zum Felsen geschafft denn hier gibt es natürlich keine Quelle und keinen Brunnen.


Vor Bades liegt ein schöner Strand. Wir sehen in dem Dorf zwei Restaurants. Sie haben wahrscheinlich nur im Sommer geöffnet.


Auf einer guten breiten Piste fahren wir durch ein schönes Tal mit blühenden Mandelbäumen nach Rouadi an der N 16.


Bei Al Hoceima biegen wir ab zum Plage Sfiha. Hier haben wir den nächsten spanischen Felsen vor Augen - Peñón de Alhucemas. Er liegt ca. 400 m vor dem Strand von Al Hoceima und kann ebenso wie Peñón de Vélez de la Gomera nur mit Hubschraubern und Schiffen versorgt werden. Es gibt in der Nähe noch zwei weitere unbewohnte "spanische" Felsen, alle drei zusammen bilden die Alhucemas-Inseln.


Die Strandrestaurants am Plage Sfiha sind heute leer.


Nach der Mittagspause fahren wir weiter nach Osten. Bei dieser Gelegenheit ein Hinweis:

Wir empfehlen, die gesamte Küstenstraße N 16 von Ost (Saidia) nach West (Tetouan) zu befahren! Also genau andersrum als wir es machen. Man hat einen schöneren Blick auf die Küste und kann die Aussichtsplätze auf der Meerseite besser erreichen.

Die folgenden Bilder zeigen den Wechsel zwischen fruchtbarem Ackerland mit Gemüseanbau und kargen ausgewaschenen Hügeln.



Die N 16 führt oft nah am Meer entlang. Die Landschaft ist nicht mehr so gebirgig wie zwischen Oued Laou und Cala Iris.


Es gibt etliche Parkplätze, mal nah an der Straße, ...


... mal etwas weiter entfernt unterhalb direkt am Strand.


Unser Ziel für die Nacht befindet sich jedoch nicht in der Nähe der N 16. Auf dem Weg dorthin kommen wir vor Bouyafar an einer besonders schönen Moschee vorbei.


Freitagnachmittag erreichen wir unser Ziel an einer geschlossenen Ferienanlage bei Bouyafar am Plage El Kalat. Kurz nach uns treffen Renate und Otto ein, die wir auf dem Camping Amis de Cala Iris kennengelernt haben.

Dies ist unser Übernachtungsplatz am Morgen nach einer sehr ruhigen Nacht.


Direkt unter unserem Platz liegt die Militärstation. Hier geben wir bei einem freundlichen Soldaten unsere "Fiches" ab, die Übereinstimmung mit dem Pass wird nicht kontrolliert.


Kaputt!


Boote am Strand kurz vor dem Sonnenuntergang


Restaurants und Ferienanlage sind nach Auskunft eines Anwohners nur im Juli und August geöffnet.


Was passiert hier? Wir wissen es nicht! Die "Eide Barge 33" wird ganz langsam gezogen und gedreht. Ich finde einige Artikel über den Bau und Umbau und eine Havarie vor der norwegischen Küste. Aber ich verstehe nicht, wozu diese Barge genutzt wird. Offenbar hat sie etwas mit dem Bau des Hafen Nador West zu tun.


Als wir am nächsten Morgen aufwachen, sieht es so aus, als sei Eide Barge 33 abgesoffen. Auf Facebook poste ich die Frage, ob uns jemand etwas über diese "Schiff" verraten kann. Schon kommt die Erklärung von Mike Pulle, vielen Dank:

"Ist ein Transporter der sich absenkt um schwimmende Fracht aufzunehmen. ... Die Plattform ist ohne eigenen propeller unterwegs. wenn sie sich absenken will pumpen die ca . 500t Wasser in sich und das Schiff sinkt kontrolliert. Dann ziehen Schlepper die Fracht auf die Plattform. Dann wird das Wasser wieder rausgepumpt. Macht man auch für Ölplattformen so."


Den Abend und die Nacht verbringen wir vollkommen ungestört auf dem Platz am Meer.


Nach dem Sonnenuntergang laufen Boote mit Scheinwerfern zum Fischen aus.


Schiffe vor der Baustelle des neuen Tiefseehafens Nador West in der Morgensonne


Der schöne lange Strand El Kalat am Morgen


Unter unserem Parkplatz werden am Morgen Fische verladen.


Die Transporter kommen auf "unseren" Parkplatz, Behälter mit Fischen und Eis werden umgeladen. Die Häuser in diesem Teil der Ferienanlage im Hintergrund sind anscheinend nie fertig geworden.


12. bis 15.01. Bouyafar/ Plage El Kalat - Faro/ Cap Trois Fourches 43 km

Samstag fahren wir von unserem absolut ruhigen Übernachtungsplatz am Plage El Kalat zum Leuchtturm am Kap der drei Gabeln (Cap des Trois Fourches). Zunächst geht es durch eine grüne Landschaft mit vielen Bäumen.


Da haben wir Renate und Otto mit ihrem Allrad-LKW-Womo wieder eingeholt. Seit wir Camping Amis de Cala Iris verlassen haben ist uns bisher kein anderes Wohnmobil vor die Augen gekommen.


Auf der schmalen Küstenstraße zum Leuchtturm begegnet uns etwa ein Dutzend Radfahrer.


Im nördlichsten Teil der Landzunge gibt es jetzt im Januar kaum grüne Beete und Bäume.


An den schmalsten Stellen der Straße an den Steilhängen fehlt der Platz für Leitplanken. :-)


Das Dorf Tibouda liegt vier Kilometer südlich des Leuchtturms.


Von Samstag bis Dienstag bleiben wir auf dem Freistehplatz unterhalb des Leuchtturms am Cap Trois Fourches. Zwei außerordentlich freundliche Soldaten (ohne Uniform) kontrollieren unsere Pässe. Einer der beiden ist der "Chef" dieses Postens mit Hauptsitz oben im Leuchtturm-Gebäude. Sie schwärmen zu Recht von dem phantastischen Ausblick. Wir dürfen bleiben - drei Tage, vier Tage, solange wir wollen.

Diese Einladung nehmen wir gerne an.

Aus dem Wohnzimmer beobachten wir die Fähren, die zwischen den Häfen Melilla und Nador in unserer Nähe und den spanischen Häfen Malaga, Motril und Almeria verkehren. Auch Fischkutter und kleine Boote sind ständig unter uns zu sehen.





Blickt man in die andere Richtung nach Westen, sieht man winzige terrassierte Parzellen an den kargen Hängen.




Hier auf der Felsspitze haben nicht Camper sondern die Soldaten der Armee ihre Zelte aufgestellt.


Die Ruinen einer Festung auf dem Nachbar-Kap.


Der Leuchtturm Cap Trois Fourches


Vereinzelt findet man blühende Sträucher.



Kaum zu glauben: Im Norden erkennen wir abends die Umrisse der Sierra Nevada ...


... und mittags deren schneebedeckte Gipfel –etwa 180 Kilometer Luftlinie von uns entfernt!

Hier geht es zum nächsten Teil dieses Reiseberichtes.


Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes.


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