Haupteingang

Über uns, Neues, Impressum, E-Mail

Wohnmobil-Erfahrungen

Burow, CS, BavariaCamp

Reiseberichte

Von Skandinavien bis Mauretanien

Nordspanien und Portugal

Städte, Strände, Berge, Wein und mehr

Auf Facebook folgen

Reisebericht: Mit dem Wohnmobil in Marokko 21.12. 2013 bis 18.02.2014 - Teil 7 von 9

Erg Chebbi - Rissani - Mcissi - Alnif - Tinerhir - Boumalne de Dades - Dades-Schlucht 31.01. bis 08.02.2014

Jetzt wird wieder viel Abwechslung geboten: vom Stellplatz direkt an den Dünen durch die schwarze und braune Steinwüste Südmarokkos mit Palmengärten und blühenden Mandelbäumen zur Dades-Schlucht mit Serpentinen und leuchtenden Felsen!

Die Gesamtübersicht mit den Links zu den einzelnen Teilen dieses Reiseberichts gibt es HIER!

31.01. bis 03.02. Hassilabiad/ Kasbah Mohayut - Merzouga/ Nomad Palace 17 km

Nach vier gemeinsamen Tagen in Kasbah Mohayut wechseln die beiden Wohnmobile aus Nordrhein-Westfalen den Standort und fahren zum Nomad Palace (hier Position in Google Maps) südlich von Merzouga am Südrand der Sanddünen des Erg Chebbi. Nomad Palace liegt etwa 1.000 m von der N 13 entfernt, es gibt keine Nachbar-Kasbahs und auf der riesigen Schotterfläche kann man direkt an der Hotelanlage oder direkt an den Dünen stehen. Natürlich entscheiden wir uns für die Dünen-Nähe. Im Norden sieht man die Dünen, ...

... im Osten den Übergang von den Sanddünen zu den schwarzen Felshügeln.

Bäume in der Wüste? Nomad Palace und der Stellplatz liegen an einem Flusstal! Nur ganz selten nach starken Regenfällen fließt hier Wasser. Wie man den kleinen Dünen ansieht ist das schon seit einigen Jahren nicht mehr passiert, jedenfalls nicht in größerem Maße. Aber im Untergrund gibt es genug Feuchtigkeit um die Bäume am Leben zu halten.

Schon beim ersten Kennenlernen vor knapp einem Jahr in Südportugal hat unsere Bella Veronika und Wolfgang ganz besonders ins Herz geschlossen. Freudig erregt rast sie los als Veronika von ihrem Wüsten-Wald-Spaziergang zurückkehrt.

Man muss genau hinschauen, ...

... wenn man die Details der Wüstengewächse erkennen will, die uns hier umgeben.

Wie überall sind auch hier die Farben des Sandes kurz nach Sonnenaufgang (erstes Foto auf dieser Seite) und kurz vor Sonnenuntergang am intensivsten. Wer sein Fahrzeug beherrscht (siehe Ende der vorherigen Seite ) kann auch mit dem Geländewagen in die Dünen fahren und "vom Parkplatz" aus die Gipfel erklimmen.

Neben unserem riesigen "Campingplatz" warten die Dromedare auf Kundschaft für Ausritte in die Wüste.

Jeden Morgen traben sie an Vronis Pappmobil vorbei zur Tränke.

Keine Angeberei sondern Realtität: Auch hier ganz im Süden funktioniert der Fernsehempfang über Satellit mit unserer Oyster 85 Skew. Lediglich Das Erste, Hessen und Bayern haben Astra-Transponder gewählt, die hier an der Grenze zu Algerien nicht stabil zu empfangen sind. Das Erste kommt über Hotbird 13° Ost aber auch einwandfrei.

Nicht ganz so luxuriös wie Kasbah Mohayut aber auch schön gestaltet sind der Innenhof von Nomad Palace ...

... und der Bereich mit dem Swimmingpool.

Es gibt auch ein schön gestaltetes Restaurant, das wir gern zum Abendessen aufsuchen wollten. Aber während unseres dreitägigen Aufenthalts belasten uns "Verdauungsprobleme", die wir so noch bei keiner Nordafrika-Reise zuvor erlebt haben. Deshalb verzichten wir hier auf den Restaurantbesuch.

Kaum brauchbar ist zur Zeit die "Infrastruktur" für Camper: Das sehr schön gestaltete und geflieste Sanitärgebäude draußen am "Wüsten-Campingplatz" ist total verfallen, nur in einer Toilette kann man noch die Wohnmobil-Toilette entsorgen, allerdings ohne Nachspül-Möglichkeit mit Wasser. Wie es da aussieht und riecht, kann man sich vorstellen. Laut Auskunft von Besitzer Ali Mouni soll in Kürze ein neues Sanitärgebäude erstellt werden. Toiletten und Duschen für Camper gibt es am Innenhof. Leider fehlen bei beiden Duschen die Duschköpfe und - was viel schlimmer ist - aus den Schläuchen kommt kein warmes Wasser als wir vor der Abreise duschen wollen.

Zur Zeit können wir Nomad Palace also nur aufgrund der genialen Wüstenlage mit freiem Blick auf die Sanddünen im Norden und den wunderschönen Übergang von Sand- in Felswüste im Osten empfehlen sowie wegen des Sternenhimmels, der sich hier ohne störenden "Licht-Smog" künstlicher Beleuchtung beobachten lässt. Das können die dicht nebeneinander liegenden Plätze am Westrand des Erg Chebbi so nicht bieten.

Weitere Wüsten-Bilder aus der Umgebung des Nomad Palace hier vom Januar 2010.

03. bis 07.02. Merzouga/ Nomad Palace - Rissani - Mcissi/ Camping Azurite 101 km

Nun trennen sich unsere Wege, Vronis Pappmobil fährt über Goulmima auf der N 10 westwärts, wir nehmen ab Rissani die N 12 ins Land der schwarzen und braunen Felsenberge.

Manchmal wirkt die Steinwüste so vegetationslos, man könnte sich auf dem Mond vermuten.

Aber dann stehen plötzlich wieder Bäume im Geröll ...

... und eine Ziegenherde erscheint in der Ferne.

Huch, was ist das? Plötzlich kommt von rechts eine geisterhafte Erscheinung, huscht über die Straße und wirbelt links davon weiter.

Einige Minuten beobachten wir dieses Gespenst, es wandert weiter und weiter - solch eine Sandhose haben wir noch nie gesehen.

Kein Gespenst sondern uns seit 2010 wohlbekannt ist Moulay Boussif, der hier vor seinem Kiosk/Café Azurite am Ortseingang von Mcissi (weitere Schreibweisen M`cissi, Mecissi, Msissi, Mesissi) steht. Moulay spricht gut Englisch, hat u.a. als Komparse bei Filmproduktionen in Ouarzazate mitgearbeitet und als Fachberater an Dokumentarfilmen über Südmarokko mitgewirkt. Für die Nachbearbeitung wurde er in verschiedene Länder Europas eingeladen.

Der gleichnamige Camping Azurite (hier Position Google Maps) ist vom Café über ca. 300 m Piste auch für große Wohnmobile problemlos zu erreichen. Da Moulay tagsüber die meiste Zeit in seinem Café arbeitet meldet man sich am besten bei der Ankunft in Mcissi gleich hier, bevor man zum Campingplatz fährt.

Hinter dem Haus steht eine Fläche für Wohnmobile (auch Wohnwagen-Gespanne) mit Stromanschlüssen, Toilettenausguss und neuem Sanitärgebäude mit funktionierender Dusche zur Verfügung - welche Wohltat nach dem Fehlschlag am Nomad Palace.

Auf Wunsch wird typisches Essen der Region (Couscous, Tajine, Berberpizza!) zubereitet und im kleinen Restaurant des Hauses oder direkt im Wohnmobil serviert. Inzwischen arbeiten Magen und Darm bei uns wieder normal und dank guter Versorgung an drei Tagen bleibt das auch so!

Das kleine Dorf Mcissi liegt einige hundert Meter vom Campingplatz entfernt am markanten "Pyramidenberg".

07./08.02. Mcissi/ Camping Azurite - Alnif - Tinerhir - Boumalne de Dades - Dades-Schlucht - Camping Pattes de Singe 198 km

Wenn doch die Rentiere in Skandinavien sich so gut an die Straßenverkehrsordnung halten würden wie die Dromedare in Marokko :-). Im Hintergrund links sieht man schon das nächste (hell), ebenfalls auf der richtigen Spur, gut so! Durch die abwechslungsreiche Berg-/ Hügellandschaft fahren wir westwärts bis Alnif.

Gelegentlich kommen wir an Palmengärten mit blühenden Mandelbäumen vorbei. Von Alnif fahren wir auf einer guten relativ neuen Straße nordwärts nach Tinerhir. Einige Kilometer östlich von Tinerhir erreichen wir die N 10 und rasch wird uns klar, weshalb wir bei früheren Reisen kaum Fotos von der Strecke zwischen Errachidia über Goulmima nach Westen gemacht haben - sie ist einfach "langweilig".

Das ändert sich erst zwischen Tinerhir und Boumalne-de-Dades als die schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas sichtbar werden.

Hier sieht man die weite Ebene südlich der Berge, im Vordergrund das Stadttor von Boumalne-de-Dades etwa 12 Kilometer östlich des Ortes "in der Pampa".

Spannend wird es dann in der Dades-Schlucht nördlich von Boumalne-de-Dades. Da wollen wir in engen Serpentinen rauf.

Beruhigenderweise sehen wir ein hinsichtlich der Größe "normales" Wohnmobil in der Felswand abwärts fahren. Da es bisher keine wohnmobiltaugliche Strecke oberhalb der Schlucht ins Hinterland gibt muss es also auch dort raufgefahren sein und irgendwo gewendet haben. Was die können, können wir mit unserem kleinen Campingbus erst recht!

Durch die engste Stelle der Schlucht führt allerdings keine Straße, im Gegensatz zur Todra-Schlucht ist das hier unmöglich. Um die Aussichtplattform oben am Hotel zu erreichen ...

... musste man die Straße also in die Steilwand bauen. Wir kommen problemlos rauf und auch wieder runter.

Nun können wir uns dem Anblick der ungewöhnlichen Felsformationen im unteren Teil der Dades-Schlucht zuwenden. Den Anblick wollen wir auch mit den leuchtenden Farben der Abendsonne genießen.

Bei der Fahrt talaufwärts ab Boumalne-de-Dades ist uns der Camping Pattes de Singe (hier Position Google Maps) mit der weißen Aufschrift "Willkommen bei Said" aufgefallen. Nur wie kommt man auf den Platz wenn man talabwärts fährt? Wir empfehlen auf der großen Schotterfläche rechts von der Kurve zu wenden, die wenigen Meter im Rückwärtsgang zurückzulegen und dann die Einfahrt hinaufzufahren. Wir zeigen gleich, wie man später für die kleine Mühe entschädigt wird!

Natürlich könnte man auch von Boumalne kommend direkt auf den Platz fahren und am nächsten Morgen zu den Serpentinen. Aber dann liegen diese einige Stunden im Schatten was für den Blick und das Foto nicht so gut ist!

Nicht so gut ist es auch, wenn man bei einer Marokkorundfahrt mit dem Reisebus mittags zum Fotoshooting ausgesetzt wird - es fehlt einfach an den schönen Farben wenn die Sonne fast senkrecht am Himmel steht. Mit dem Reisebus kommt man auch nicht zum engsten Teil der Schlucht mit den Serpentinen, dafür (und für entsprechend große Wohnmobile) sind die Kehren denn doch zu eng. Die Busreisen in die Dadesschlucht enden deshalb an diesem Platz unterhalb des kleinen Campingplatzes, der Bus wendet hier und fordert nach wenigen Minuten hupend zum Einsteigen auf. Ach, haben wir das gut! Wir dürfen bleiben!

Der nette Said bittet mich, ein Foto von ihm mit Ehefrau und Tochter zu machen als er mich mit der Kamera sieht. Auch hier könnten wir uns wieder von der Frau des Hauses versorgen lassen aber nach drei leckeren Tagen bei Moulay wollen wir heute mal einen Schonkost-Tag einlegen.

Bevor das grüne vom Dades bewässerte Tal im Schatten versinkt mache ich ein Foto ...

... und dann warten wir auf die sinkende Sonne und die zunehmende Farbintensität der Felsen vor uns.

Je mehr der Schatten auf die "Kugelköpfe" fällt ...

... um so stärker leuchten die Felsen seitlich...

... kurz vor Sonnenuntergang.

Über den weiteren Reiseverlauf berichten wir hier im nächsten Teil unseres Reiseberichtes.


Auf Facebook berichten wir während unserer Reisen fast täglich "live" mit Fotos und Angabe des Standorts. Bei Interesse bitte auf meiner Facebookseite auf "abonnieren" klicken.

Auf Facebook folgen

Diese Seite weiterempfehlen:

E-Mail


Besucher der Website insgesamt