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Blauer Himmel und gelbes Herbstlaub - mit dem Wohnmobil in den Pyrenäen durch die Cerdagne nach Llo, Llivia und Col de la Calme

Teil 6 von x: Reise mit dem Wohnmobil in Frankreich durch das Zentralmassiv ins Roussillon in die östlichen Pyrenäen Herbst 2024

Wir verbringen einige Tage in der Cerdagne, einem Hochtal der Pyrenäen im Grenzbereich von Spanien und Frankreich, östlich von Andorra. Wir besuchen das Thermalbad Llo und die spanische Enklave Llivia.

Bei der Fahrt zum Parkplatz des Skigebietes Roc de la Calme auf 2.050 m über NN sehen wir drei teilweise Jahrzehnte alte Forschungsprojekte zur Nutzung der Solarenergie in diesem besonders sonnenreichen Gebiet.


30./31.10. Vernet-les-Bains - Llo 48 km

Von Villefranche-de-Conflent auf 440 m Höhe fahren wir ca. 30 Kilometer auf der N 116 im Têt-Tal aufwärts bis Mont-Louis auf fast 1.600 m Höhe.

Die Strecke führt weiter bis Andorra. Hier sind etliche LKW unterwegs, was die Durchschnittsgeschwindigkeit erheblich mindert.

Durch das Tal fährt auch der Train Jaune, der Gelbe Zug. Wir sehen zwar die Strecke, mal unterqueren wir eine Brücke, mal überqueren wir die Schienen. Den Zug selbst sehen wir aber nicht.

Bilder von der Strecke gibt es am Ende dieser Seite von der Rückfahrt.

Es leuchtet!

Die nächsten Tage verbringen wir in der Cerdagne, einem Hochtal der Pyrenäen. Es liegt östlich von Andorra und gehört ungefähr je zur Hälfte zu Frankreich und Spanien.

Von der Herbstfärbung waren wir schon im Zentralmassiv überrascht und begeistert. Hier sind wir es erst Recht! Wir haben den idealen Zeitraum für unsere Tour durch die Berge erwischt.


An den höchsten Gipfeln der Umgebung liegt etwas Neuschnee.


Wir kommen an einem thermodynamischen Solarkraftwerk vorbei. Diese Technologie war uns bisher unbekannt.




Von oben blicken wir auf den Parkplatz an der Therme von Llo, den wir kurz nach der Fahrt durch den Ort erreichen.



Neben dem PKW-Parkplatz gibt es eine Fläche für Wohnmobile, auf der man maximal 24 Stunden kostenlos parken darf.













Neben der Therme rauscht der wilde Segre. Es ist der längste Nebenfluss des Ebro, der hier in den Bergen von Llo entspringt.


31.10./01.11. Llo - Llivia 8 km

Ich will nach Llivia!

Nicht, weil es da besondere Sehenswürdigkeiten gäbe. Aber es gibt eine besondere Lage und dazu eine besondere Geschichte.

Llivia ist eine spanische Enklave in Frankreich. 1659 wurde im Pyrenäenfrieden der seit 1635 dauernde französisch-spanische Krieg beendet. Im Friedensvertrag einigte man sich, dass der heute französische Teil der Cerdagne mit allen Dörfern an Frankreich fällt.

Llivia hatte aber 1528 die Stadtrechte erhalten. Eine Stadt ist kein Dorf! Das wurde letztlich von Frankreich so akzeptiert und Llivia blieb spanisch.

Ansonsten ist Llivia eine normale katalanische Kleinstadt.



Von der Orts-/ Staatsgrenze blicken wir auf das französische Targassone und den Turm des ehemaligen Solarkraftwerks.



Wir parken und übernachten auf einem großen Parkplatz am geschlossenen Freibad.


Auf dem Weg ins Zentrum kommen wir an vielen überwiegend leerstehenden Appartementhäusern mit sauber geschnittenen Hecken vorbei.


An der Durchgangsstraße fällt uns das schon weihnachtlich dekorierte Hotel Restaurant Esquirol (= Eichhörnchen) auf. Kurz vor 12 sind alle Plätze leer, eine knappe Stunde später nach unserer "Stadtbesichtigung" die meisten besetzt. Erstaunlich viele Eltern mit Kindern sind hier im Ort unterwegs. Llivia scheint ein beliebtes Ferien- und Ausflugsziel auch jetzt im Herbst zu sein.









Eine von mehreren Menü-Varianten beim "Eichhörnchen" ist als erster Gang Salat mit Nüssen und Ziegenkäse, als zweiter Schweinefuß mit hausgemachten Pommes und in Katalonien natürlich Crema Catalana als Dessert. Dazu gibt es ¼ Liter Wein, im Preis von 22 Euro enthalten. Andere Restaurants im Ort bieten Menüs zu 13 Euro, uns gefiel es hier aber am besten und wir waren total zufrieden.




01. bis 03.11. Llivia - Angoustrine 18 km

Blau-gelb-blau

Der blaue Nordfriese unter blauem Himmel vor Bäumen mit gelbem Herbstlaub auf einem Parkplatz in den Pyrenäen - der perfekte Lebensraum für unser Bresler-Autarkmobil!

Wir bleiben am Feiertags- und letzten Ferienwochenende zwei Tage abseits des Ausflugsverkehrs und voller Wohnmobil-Stellplätze in der Nähe eines kleinen Wasserkraftwerks am rauschenden Wildfluss. Hier parken einige Wanderer, aber der Platz wird bei weitem nicht voll. Wir stören also niemand.







Außer gelbem Laub an den Bäumen gibt es auch gelbe Blüten am Jakobs-Greiskraut. Die deuten aber nicht auf den Beginn der Blütezeit im Frühling hin sondern ebenso wie Herbstzeitlose und Hagebutten auf den Herbst.




Voller als auf unserem Parkplatz wird es am Himmel über uns. Geier? Nein, Gleitschirmflieger gehen hier ihrem Hobby nach.



In den Felsen darunter gibt es "Wege", auf denen niemand unterwegs ist. Die Anlage ist offenbar geschlossen. Zum Glück, mir würde schon beim Anblick schwindelig :-)



03./04.11. Angoustrine - Roc de la Calme - Tet-Tal - Vernet-les-Bains 70 km

Bevor wir Sonntagmorgen den höchsten Punkt dieser Reise erreichen, machen wir einen Abstecher zum Forschungsprojekt "Themis Solaire Innovation". Den riesigen Turm haben wir in den letzten Tagen schon mehrfach gesehen.

Leider ist die Anlage nicht nur für die Öffentlichkeit geschlossen, es gibt auch keine Informationstafel am Eingang.

Erst nach unserem Besuch entdecken wir das deutschsprachige pdf-Dokument mit den Öffnungszeiten, wir hätten am Donnerstag hier sein sollen:

https://www.ledepartement66.fr/wp-content/uploads/2022/07/TSI-D%E2%80%9Apliant-2024-ALL.pdf




Bei der Weiterfahrt sehen wir im Hintergrund das thermodynamische Solarkraftwerk, an dem wir Mittwoch vorbeigekommen sind, und unter uns den Solarofen von Odeillo.

Über beide Projekte kann man sich auf dieser Seite informieren:

https://www.energie-experten.org/news/solar-forschung-in-den-pyrenaeen-die-wiege-der-sonnenkraft



Wir fahren bis auf 2.050 m Höhe auf den Parkplatz am Skigebiet Roc de la Calme. Freilaufende Rinder und der Blick in die Natur sowie auf Gipfel mit geringen Neuschneeresten laden zum Bleiben ein. Das tut auch die Sonne, trotz der geringen Temperaturen.







Die Sonne und die klare Sicht locken uns aber auch zur Fahrt abwärts durch das Têt-Tal. Wer weiß, ob es am Montag noch so schön ist.





Also machen wir uns am frühen Nachmittag auf den Weg abwärts von 2.050 m nach Villefranche-de-Conflent auf 450 m. Von dort fahren wir wieder etwas aufwärts zum Stellplatz mit der Quelle in Vernet-les-Bains auf 680 m über NN, siehe den vorherigen Teil dieses Reiseberichtes.

Bei unserer Ankunft auf dem Stellplatz in Vernet-les-Bains haben wir die Wahl zwischen den Parzellen 3 und 5 auf der unteren Ebene und der nicht parzellierten Fläche auf der oberen Ebene. Wir wissen ja, dass es große Liebhaber des Kuschelcampens gibt. Denen überlassen wir die Lücken unten. Schon bald freut sich jemand über Platz 3. Wir schauen von oben auf alle herab und freuen uns, dass wir den kürzeren Weg zur Quelle haben, um nochmal unseren Tank zu füllen. :-)



Hier geht es zum nächsten Teil dieses Reiseberichtes. (demnächst)


Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes.


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