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Von der Küste Asturiens über das Kantabrische Gebirge nach Portugal ins Alentejo

Teil 7 von 19: Überwintern mit dem Wohnmobil in Spanien und Portugal 22.12.2019 bis 18.03.2020

Vom Playa de Rodiles an der asturischen Küste geht es zum Pass "Puerto de Pajares" auf 1.378 m Höhe in die Nähe des Schnees. Danach wird es sehr historisch mit einer verlassenen Mittelalterstadt bei Zamora bis zu Felszeichnungen aus Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung bei Campo Maior im Alentejo.

18./19.01. Playa de Rodiles - Puerto de Pajares - Castrotorafe 207 km

Die Ankündigung im letzten Bericht war: "Ab Villaviciosa werden wir nun auf der Autobahn südwärts fahren ...". Das machen wir am Samstag auch, aber nur bis zum nördlichen Fuß des Kantabrischen Gebirges. Hier ist es wolkenlos, die Gipfel hüllen sich in dichte Wolken. Aber nichts ist wechselhafter als das Wetter im Gebirge, also hoffen wir auf Lichtblicke.

Statt auf der Autobahn in langen Tunneln überqueren wir deshalb das Gebirge auf der N 630 über den Pass "Puerto de Pajares" auf 1.378 m Höhe.


Als wir uns dem Pass nähern, sehen wir etwas, das wir noch nie gesehen haben: Einen Regenbogen ohne Wolken! Aus den Wolken stiebt ganz feiner Nieselregen und darin bildet sich an der Bergen gegenüber ein Regenbogen.


Als letzten asturischen Ort sehen wir Pajares von oben, kurz bevor wir den Pass "Puerto de Pajares" und damit die Grenze zu Kastilien-Leon erreichen.


Die höchsten Gipfel mit ihren Schneespitzen bleiben unter Wolken verborgen.


Am Pass bläst ein kräftiger Wind. Hier gibt es eine Posada (Hotel/ Restaurant), Das Thermometer zeigt so wie das Außenthermometer unseres Campingbusses 1°C , nach dem milden Tagen an der Küste gefühlt minus 10 Grad :-).




Nach der Überquerung des Kantabrischen Gebirges erreichen wir Samstagmittag die flache zentralspanische Hochebene südlich von León, ab dem Pass begleitet von Nieselregen.

Der hört sofort auf und die Wolken beginnen sich aufzulösen, als wir an unserem Tagesziel ankommen. Das ist die verfallene Stadt Castrotorafe. Sie überrascht uns mit einem Parkplatz an der Burgruine oberhalb des aufgestauten Flusses Esla.

Nachweisbar ist, dass Castrotorafe und die Festung im 12. Jahrhundert gebaut wurden. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wird es in verschiedenen Dokumenten erwähnt, Ende des 17. Jahrhunderts jedoch aus nicht bekannten Gründen aufgegeben. Seit 1931 gelten die verbliebenen Ruinen als nationales Denkmal.




Noch viel mehr überrascht uns allerdings die Größe des ehemaligen Ortes! Die Fotos vom Blick auf die Reste der Stadtmauer im Süden und Osten vermitteln einen Eindruck von der Ausdehnung. Der Weg vom östlichen Stadttor bis zur Burg und damit der Durchmesser des Ortes beträgt ca. dreihundertfünfzig Meter.



Dies Bild zeigt die flache Landschaft dieser Region beim Blick vom "Stadttor" nach Osten.


Der Blick zurück auf den östlichen Teil der Stadtmauer-Reste am Sonntagmorgen bei unser Abreise


19./20.01. Castrotorafe - Tajo-Stausee José Maria Oriol 284 km

Die Autobahn A 66 ist am Sonntagmorgen fast autofrei und führt viele Kilometer schnurgerade durch die platte spanische Hochebene auf ca. 700 m Höhe.


Zwischen Salamanca und Placencia hüllt sich eine Bergkette in dunkle Wolken. Regen gibt es aber nicht sondern südlich der Berge wieder wolkenlosen Himmel.


Unser Tagesziel ist der Embalse de José Maria Oriol, ein Stausee des Tajo, der in Portugal bei Lissabon als Tejo in den Atlantik mündet.

Dort, wo die alte Straße im See versinkt, wollen wir eigentlich bleiben. Aber hier blasen nicht Böen mit 60 km/h von Norden wie in der Wetterprognose angekündigt sondern im engen Tal sind es wohl eher 100 km/h. Es fällt schwer, sich auf den Beinen zu halten.


Etwas oberhalb finden wir zwischen Steineichen einen Platz, an dem unser Blauer Löwe nicht ganz so stark schaukelt. Warum stürmt es hier so stark aus Norden bei fast wolkenlosem Himmel? Ein Blick auf die Spanien-Karte von wetteronline.de bringt die Erklärung: Da liegt ein kräftiges Tief östlich von uns über Spanien und dem Mittelmeer. Also starker Wind gegen den Uhrzeigersinn aus Norden auf unserer sonnigen Seite.


Landschaftlich ist es hier wunderschön und die Steineichen sind für uns so etwas wie die Zeichen unserer zweiten Heimat.


20. bis 22.01. Tajo-Stausee - Alburquerque - Campo Maior - Ouguela - Barragem do Muro - Albufeira do Caia 207 km

Am Montag geht es weiter zu unserem Ziel für die nächsten Wochen in die portugiesische Region Alentejo. Mehrfach sehen wir iberische Schweine in den Steineichenwäldern.



Auf dem Weg nach Portugal kurven wir um die spanische Festungsstadt Alburquerque.


Auch die portugiesische Grenzstadt Campo Maior wird von einer mächtigen Festung überragt.

Araber, Spanier und Portugiesen haben um die Stadt gekämpft. Schwere Zerstörungen gab es aber erst durch die Kraft der Natur als 1732 Blitzeinschläge die Pulverkammern der Festung zur Explosion brachten.


Eigentlich wollen wir auf einem Parkplatz im Zentrum Mittagspause machen und dann zu Fuß los. Aber ich biege falsch ab und komme auf eine schmale Straße, die in der Altstadt steil bergauf bis zur Stadtmauer führt. Zum Glück passt unser Blauer Löwe gerade so durch das Loch in der Mauer.



Jetzt brauche ich echt eine Pause, denn die Straße bergauf war an einigen schmalen Stellen doch ziemlich schweißtreibend :-).


Aber ohne diese Irrfahrt hätten wir wohl nicht das schöne kirchliche Gebäude oben hinter der Stadtmauer entdeckt.



Da die Wetterprognose Wolken und etwas Regen ankündigt fahren wir rasch weiter, um uns noch einiges in der Umgebung anzuschauen. Dabei blicken wir aus Süden nochmal auf Campo Maior.


Von Campo Maior fahren wir nach Ouguela, das ebenfalls von einer mächtigen Festung überragt wird.


Dahinter versteckt sich das kleine Dorf mit steilen Gassen. Kräftige Böen aus Norden halten uns von einer ausführlichen Besichtigung ab. Wir wollen ja nicht wie die Wäsche auf der Leine vom Winde verweht werden :-).



Wir vermuten, bei dem schönen Gebäude unterhalb des Ortes handelt es um so etwas wie ein Dorfgemeinschaftshaus.


Von oben hat man einen phantastischen Blick in die Ferne. Wir sehen sowohl Alburquerque in Spanien als auch die aufziehenden Schauerwolken.



Es gibt einige Wanderwege in der Region mit übersichtlichen Karten und Wegbeschreibungen in Portugiesisch und Englisch.


Als wir beim Santuario Senhora da Enxara ...


... und den Resten einer von den Römern erbauten Brücke ankommen, haben uns die dunklen Wolken aus Spanien erreicht. Nach einiger Zeit ersetzt allerdings wieder blauer Himmel die Wolken bevor ein Regentropfen gefallen ist.



Interessanter als die Brücke der Römer (gibts ja überall) finde ich die von ihnen erbaute Staumauer `"Barragem do Muro", "das monumentalste Beispiel römischer Wasserbaukunst südlich des Tejo". Nach der offiziellen Denkmalbeschreibung schätzt man die Fläche des ehemaligen Stausees auf 82.700 Quadratmeter mit einem Fassungsvermögen von 178.000 Kubikmeter.

http://www.patrimoniocultural.gov.pt

Komischerweise finden wir weder Hinweis- noch Informationsschilder zu dem Damm. Er liegt versteckt in einem Olivenhain und ist nur über eine Anliegerstraße zu erreichen.

Position: https://maps.app.goo.gl/zQdhuzhDdUwEDiWw8



Die Bauwerke der Römer sind aber nicht das älteste Zeichen menschlicher Zivilisation in der Umgebung von Campo Maior. Im 2. bis 4. Jahrtausend vor Christus haben hier Menschen in Höhlen Felszeichnungen angefertigt, von denen noch spärliche Reste zu sehen sind.

In anderen Ländern gibt es wesentlich beeindruckendere Bilder aus dieser Zeit. Aber für Portugal sind sie sehr bedeutend und als "Nationalmonument" eingestuft.




Vom Parkplatz blickt man in einen bewirtschafteten Korkeichenwald. Die Zahlen an den geschälten Stämmen geben die Jahreszahl der letzten Ernte an, hier 2015. Die Korkernte erfolgt üblicherweise alle neun bis zwölf Jahre.


Nach soviel Kultur haben wir uns einen schönen Platz in der Natur bei zunehmend blauem Himmel doch redlich verdient, umgeben von Wasser, Steineichen und Felsen. Mit dem Blau des Himmels nehmen allerdings auch der Nordwind und der Wellengang auf dem See wieder zu - das kräftige Tief liegt immer noch östlich von uns über Spanien und dem Mittelmeer.




Unter Verlust einiger Blutstropfen erntet Gaby aus den dornigen Sträuchern frischen Wildspargel als Ergänzung eines leckeren Abendessens.



Hier geht es zum nächsten Teil dieses Reiseberichtes.


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