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Routen B 4 / D 3 (gemäß Reisehandbuch): Ait Ouazzag - Gourrama - Rich - Midelt - Boulemane - (Sefrou) - Ifrane - Azrou (Teil 1 von 2)

07.01.2010 - 10.01.2010

Von der Olivenfarm zum Wintercamping ins Wintersportgebiet Mischliffen - Ifrane - Azrou

Die Entfernung zwischen der Olivenfarm und unserem nächsten Übernachtungsplatz ...

... bei Azrou beträgt schätzungsweise 100 Kilometer (Luftlinie). Einen Höhenunterschied gibt es auch kaum - beide Plätze liegen auf ca. 1.270 m Höhe. Trotzdem steht uns der krasseste Wechsel der bisherigen Reise bevor ...

... und dieses Bild lässt bei genauem Hinsehen den Grund erahnen. Die höchsten Gipfel nördlich des Hauses von Thomas Friedrich haben über Nacht eine weiße Mütze bekommen und das Blau der letzten Wochen ist vielen Wolken gewichen.

Die begleiten uns auch auf der Fahrt durch das teilweise grüne Tal vorbei an diesen Tafelbergen.

Auch der "versteinerte Blumenkohl" begleitet uns zeitweise wieder auf der Fahrt bis Rich, wo wir die N 13 erreichen und uns nordwärts in Richtung Midelt und Azrou begeben.

Hier im engen Ziz-Tal haben wir mal wieder einen landestypisch hoch beladenen LKW vor uns - wie gut, dass es keine niedrigen Brücken gibt. Eigentlich wollten wir noch "vor dem Schnee" über den Pass "Col du Zad" nach Azrou und Ifrane. Aber der Schnee war schneller, der Pass ist gesperrt. So machen wir einen Umweg von 53 km ostwärts über Boulemane ...

... über eine ebenso schmale wie schlechte Straße. Aufgrund des nun heftigen Regens gibt es einige solcher "Furten". Aber wenn es die PKW schaffen, schaffen wir es auch. Viel schlimmer als diese "Oueds": Auf einer Länge von ca. 40 km ist die "Straße" sehr schlaglochhaltig und es gibt soviel Gegenverkehr wie noch nie auf dieser Reise. Das ist kein Wunder, denn so wie wir versuchen alle die gesperrte Hauptstrecke über den Pass auf dieser Nebenstrecke weiträumig zu umfahren. Obwohl landschaftlich sehr reizvoll vergeht uns bei dieser Wetter- und Straßenlage die Fotografierlust.

Nur für diesen Regenbogen vor den frisch verschneiten Bergen machen ich einen kurzen Fotostopp. Bei Ifrane kämpfen wir uns durch den ersten Schneematsch dieses Winters und erreichen ca. 400 tiefer bei Regen den Campingplatz Amazigh vier Kilometer vor Azrou.

Was für ein "Schock" nach den vergangenen Wochen: Eine große Wiese mit Kirschenbäumen als Campingplatz und einem kleinen aber sauberen Sanitärhäuschen.

Zur Zeit der Kirschenblüte im März sei hier alles voller Wohnmobile, vor allem aus Frankreich und Deutschland, erzählt uns der Besitzer der Anlage. "Sobald sich die ersten Blüten zeigen, informieren die ersten Besucher ihre Bekannten über Wohnmobilfunk (Handy)", erzählt uns Hassan. Bei Temperaturen knapp über Null Grad erwarten uns hier aber vorerst keine Blüten, ...

... sondern weißer Schnee. Kurz nach unserer Ankunft geht der Regen in Schnee über und nach etwa einer Stunde wird die Wiese weiß. Der Wetterbericht, den wir im marokkanischen Fernsehprogramm 2M auf Hotbird regelmäßig verfolgen, passt genau. Nachts schneit es kräftig weiter bei ca. Minus 1 Grad ...

... und am nächsten Morgen sind wir von ca. 20 cm Neuschnee umgeben.

Ein Blick vom Eingang des Campingplatzes auf die Straße zeigt: Sie wurde geräumt und ist für Menschen, Tiere ...

... und Fahrzeuge passierbar. Aber wir wollen erstmal garnicht "passieren".

Wir haben ja extra den Umweg von Thomas nach Norden zum "Wintercamping in Marokko" gemacht, um etwas "Winterluft" in den marokkanischen Skigebieten zu schnuppern. Aber ob den Störchen auf den Häusern von Hassan und seinen Nachbarn klar war, was sie hier erwartet? Oder ob sie wie manch uninformierter Tourist denken: "Hätten wir ja gleich in Europa bleiben können. Da fliegt man ins warme Afrika, und dann sowas!" Der Bursche auf dem Haus von Hassan - das auch Gästezimmer und eine Küche für Campinggäste bietet - hat erstmal sein Nest verlassen und eine Etage tiefer links vom Schornstein Zuflucht gesucht.

Hier steht der Chef der Anlage rechts neben Gaby: Hassan Aba hat in Köln Elektrotechnik studiert und danach technische Geräte an Ärzte verkauft. Nach insgesamt 20 Jahren in Deutschland - gewohnt im Zentrum von Köln-Ehrenfeld in der Klarastraße - hat es ihn in seine Heimat zurückgezogen. Von seinen Eltern erbte er das große Grundstück mit den Kirschenbäumen, baute von 1997 bis 2000 das Haus mit den Gästezimmern und machte aus dem Obstgarten einen Campingplatz.

Dass er fließend Deutsch spricht, versteht sich bei dieser Biografie von selbst. Und er kennt natürlich sehr gut die Lebensweise der Deutschen ebenso wie die seiner Landsleute. Warum ist er von Deutschland nach Marokko zurückgekehrt, wo doch so viele Marokkaner nur davon träumen, in EU-Länder auszuwandern? Seine Erklärung erinnert uns an Klaus, den Oasenrentner in Figuig! Hassan möchte weder in einer deutschen noch einer marokkanischen Stadt leben sondern die Ruhe des Lebens auf dem Lande in seiner marokkanischen Heimat genießen.

Wer also mit dem Wohnmobil auf dem Weg von Fes oder Meknes in den Süden ist, sollte auf dem Campingplatz Amazigh von Hassan Aba ein oder mehrere Nächte verbringen. Man muss ja nicht ausgerechnet an einem der wenigen Tage im Jahr kommen, an denen auch in Azrou auf ca. 1.250 m Höhe eine dicke Schneedecke liegt. Wer wie wir gerade deshalb kommt, wird sich vielleicht besonders über die warme Dusche freuen, die dank Holzofen auf Wunsch kurz nach der Ankunft zur Verfügung steht. Hassan Aba ist über die E-Mail-Adresse campingamazigh@hotmail.com sowie über Telefon 00212-535 56 07 25 (Festnetz) und 00212-665 36 16 40 zu erreichen. Da er zum Jahreswechsel manchmal selbst Urlaub macht, sollte man sich in dieser Zeit vorher per E-Mail oder Anruf erkundigen, ob der Campingplatz geöffnet ist,

Wir bleiben mal wieder länger als geplant in dieser traumhaft schönen Winterlandschaft und lernen dank Hassan noch den "Nobel-Touristenort" Ifrane kennen, mehr dazu auf der nächsten Fotoseite. Zur Freude von Hassan haben wir mit ihm unseren Glühwein und unseren Eierpunsch geteilt. Genau für den geplanten Abstecher in den Schnne hatten wir beides eingepackt. Dass wir hier einen Marokkoner mit 20 Jahren Kölner Weihnachtsmarkterfahrung treffen würden, konnten wir natürlich nicht ahnen. Da kommt doch bei ihm richtig Heimweh nach Köln-Ehrenfeld auf beim Geruch und Geschmack unserer warmen Getränke - die gibt es nicht mal im Marjane zu kaufen!

Weil es uns hier so gut gefallen hat, bleiben wir auch auf dem Weg nach Norden Ende Februar nochmal drei Tage auf dem Platz, hier der Bericht dazu.

Hassan hat auch eine eigene Homepage, siehe: www.campingamazigh.com

Falls Sie über eine Suchmaschine oder einen externen Link direkt auf diese Seite gekommen sind: Hier gibt es den vollständigen Reisebericht "Überwintern in Marokko 2009/2010".

Hier geht es direkt zur nächsten Fotoseite.

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