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Die Flüchtlingshilfe in Oujda/ Marokko - ein Projekt mit Herz und Verstand

Ein wichtiger Grund unserer Reise nach Oujda ist die Flüchtlingshilfe der katholischen Kirchengemeinde Oujda und der evangelischen Kirche von Marokko.

Am Donnerstag besuchen wir ein Projekt für Flüchtlinge aus Schwarzafrika in der ostmarokkanischen Großstadt Oujda und übergeben Spenden der Evangelischen Kirche aus Jülich/ Deutschland.

Vor allem werden hier minderjährige Flüchtlinge aus Schwarzafrika betreut, die durch die Sahara aus Algerien über die Grenze gekommen sind. Sie finden hier eine Unterkunft mit Verpflegung, eine Untersuchung durch einen ehrenamtlichen Arzt und eine Kleiderkammer.

Einer der Initiatoren ist Azarias Lumbela aus Mozambik. Er hat in Oujda Internationales Recht studiert und mit einigen anderen begonnen, sich um Flüchtlinge aus den Ländern südlich der Sahara zu kümmern. 2015 wurde er dafür mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet, hier das Video seiner Dankesrede.


Azarias Lumbela vor dem ersten Zweibettzimmer in einem Nebenraum der Kirche St. Louis in Oujda, damit begann die Unterbringung von Flüchtlingen.


Vor drei Jahren hat Pére Antoine, der neue Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde von Oujda, die St.Louis-Kirche von Oujda für die Flüchtlinge geöffnet und die Kooperation mit der Iniative von Azarias Lumbela und der Evangelischen Kirche von Marokko begonnen.

Das Projekt wird in Marokko durch das Comité d´Entraide International (CEI) betreut. Diese Hilfsorganisation entspricht dem Diakonischen Werk in Deutschland. Als wir die Kirche besuchen, sind fast alle Nebenräume mit Flüchtlingen belegt, über 40 werden hier im Moment versorgt und betreut.


Père Antoine, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Oujda, vor unserem Campingbus an der Flüchtlingsunterkunft


Neu ankommende Flüchtlinge können in diesem "Room Relax" getrennt von allen anderen Räumen und Personen die ersten Tage verbringen. Sie können mit den Betreuern der Flüchtlingshilfe sprechen, zur Ruhe kommen und darüber nachdenken, ob sie den weiteren gefährlichen Weg über das Mittelmeer auf sich nehmen wollen.


Das Arztzimmer: Zur Zeit betreut ein Arzt aus Kongo Brazzaville ehrenamtlich die Flüchtlinge, wir haben ihn beim gemeinsamen Mittagessen kennengelernt. Er hat sein Medizinstudium in Oujda abgeschlossen, will Chirug werden und sammelt hier praktische Erfahrungen als Allgemeinarzt. Dringend benötigt werden Medikamente für Alltagskrankheiten.


Im Lernzimmer der Flüchtlinge wird durch ehrenamtliche Helfer unter anderem Französisch und Mathematik unterrichtet.


Hier im Bild ein Zimmer mit sechs Schlafplätzen, außerdem gibt es einige kleinere Zimmer mit jeweils vier Schlafplätzen. Für Frauen, die während der Flucht vergewaltigt wurden, gibt es ein separates Zwei-Bett-Zimmer mit einer eigenen Kochgelegenheit. Für ältere Flüchtlinge wurden Appartements angemietet, in denen sie sich selbst versorgen müssen.


Der Straßenrand vor der Unterkunft der Flüchtlinge wurde als Parkstreifen gesperrt. Hier wurde eine Sitzecke eingerichtet. Das Haus rechts davon ist das Kirchengelände, auf dem fast jeder Raum für die Flüchtlinge genutzt wird.


Aus der Notversorgung ist inzwischen ein umfassendes Hilfsangebot geworden. Nicht mehr die schnelle lebensgefährliche Weiterreise über das Mittelmeer nach Europa steht im Vordergrund der Flüchtlinge. Stattdessen finden sie Ruhe und Beratung, um über ihren weiteren Lebensweg nachzudenken.

In Zusammenarbeit mit einer Schule und örtlichen Betrieben machen viele eine Ausbildung als Elektriker, Mechaniker oder Bäcker/ Konditor. Durch ehrenamtliche Helfer - Studenten und zur Zeit einen Lehrer aus Frankreich – werden bei einigen die Französischkenntnisse verbessert und bei Bedarf zur Unterstützung der Ausbildung Mathematik unterrichtet.

Die ersten beenden gerade ihre Ausbildung. Die Zukunft wird zeigen, ob sie sich trotzdem auf den Weg nach Europa/ Frankreich machen, in Marokko Arbeit finden oder mit ihrer neuen Qualifikation in ihr Heimatland zurückkehren.

Nur wenige Flüchtlinge haben Ausweise aus ihrer Heimat oder aus Marokko. Es gibt kein Asylverfahren wie in Deutschland. Trotzdem bekommen sie die Möglichkeit, eine Ausbildung zu machen.

Die örtliche Polizei freut sich über jeden Flüchtling, der hier betreut wird! Wer hier lebt, bettelt nicht, stiehlt nicht, wird nicht von der Mafia als Drogenhändler oder -schmuggler angeworben.

Das alles geschieht in einem Entwicklungsland mit einer Jugendarbeitslosigkeit von über 20 % und fehlenden Ausbildungsplätzen - das Problem sieht jeder, der mit offenen Augen durch Marokko fährt.

Bitte helft den Helfern!

Hans-Joachim Schwabe versucht als ehrenamtlicher Organisator des Kirchenkreises Jülich aus verschiedenen Quellen Geld zur Unterstützung des Projektes aufzutreiben.

Ich bitte euch deshalb herzlich, die Arbeit durch Spenden zu unterstützen an:

Ev. Verwaltungsamt Jülich, KD-Bank,

IBAN: DE75 3506 0190 1010 1870 16, BIC: GENODFD1DKD

Als Verwendungszweck bitte unbedingt "Flüchtlingshilfe Oujda/ Marokko" angeben, damit es gezielt dafür verwendet wird! Für eine Spendenbescheinigung Anschrift im Feld "Verwendungszweck" nicht vergessen!

Weitere Informationen gibt es auf der Website des Kreiskirchenamtes Jülich, leider muss jede Seite zu dem Thema als pdf-Datei heruntergeladen werden:

https://www.kkrjuelich.de/index.php?id=106

Meine Bitte an Wohnmobilfahrer, die in den Osten Marokkos fahren:

Fragt bei Hans-Joachim Schwabe

hj.schwabe@t-online.de

vom Kirchenkreis Jülich, ob ihr von dort Sachspenden mitnehmen könnt. Wenn ihr selbst Bekleidung für schlanke junge Männer habt, packt sie bitte in euer Wohnmobil. Und wer darüber hinaus die Arbeit in Oujda unterstützen möchte, kann natürlich bei Pfarrer Père Antoine direkt Geldspenden abgeben!

Da er nur an drei bis vier Tagen pro Woche in Oujda und an den anderen Tagen in Rabat tätig ist, nehmt bitte mit ihm und/ oder Azarias Lumbela vorher Kontakt in Englisch oder Französisch über die Facebook-Nachrichtenfunktion oder E-Mail auf:

https://web.facebook.com/Eglise-St-Louis-Oujda-152142624838682/


Nach Auskunft eines Helfers der Kirchengemeinde wurde 1913 die Église St. Louis als erste Kirche während der französischen Kolonialzeit in Marokko eröffnet. Auf dem Foto aus der Kolonialzeit sieht man die verschneite Eglise St. Louis in Oujda, noch ohne Moschee daneben.


Jetzt stehen im Zentrum von Oujda die katholische Kirche St. Louis und die Moschee Fatima Om Al Banin nebeneinander. So schön wie auf diesem gemalten Bild kann ich es als Foto nicht darstellen.


Die Evangelische Gemeinde hat kein eigenes Gebäude in Oujda und nutzt die katholische Kirche für ihren Sonntagsgottesdienst.


Zu beiden Kirchengemeinden gehören fast ausschließlich Mitglieder aus Schwarzafrika. Die meisten von ihnen sind Studenten und Flüchtlinge. Auf der Facebookseite der Église St. Louis werden gelegentlich Videos der Gottesdienste und von Veranstaltungen gepostet. Wer die Seite mit "Gefällt mir" markiert, bekommt sie automatisch angezeigt.

Wer eine reichhaltig dekorierte Kirche sucht, wird vom Innenraum der Kirche enttäuscht sein. Hier stehen stattdessen Caritas und Diakonie im Mittelpunkt.



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